Dana und ihr geliebter Bruder Dave.

Eine etwas seltsam anmutende Geschichte.


© Oktober 2013 by: Franz Andreas Jüttner

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung.
Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!


Dana ist ein aufgewecktes Mädchen im Vorschulalter und immer für Überraschungen gut, so als sie verkündete eine große Künstlerin werden zu wollen, und dafür bräuchte sie natürlich keine Schule zu besuchen, so ihre Vorstellung.
Außerdem gab sie vor mit Engeln sprechen zu können, ja und die würden ihr wichtige Ratschläge für ihr weiteres Leben geben, so ihre Aussage.
Ja und dem nicht genug, sie erzählte allen die es nicht hören wollten, dass sie mit Wesen des Himmels zu anderen Sternen reisen würde um dort auf fremden Planeten die Verstorbenen der Erde zu treffen, denn die würden dort leben ohne arbeiten gehen zu müssen, und Sorgen hätten die da auch keine.
Ihre Mutter Edda war schon am verzweifeln und suchte Hilfe bei einer Kinderpsychologin, die jedoch meinte, alles nur kindliche Fantasien, die vergehen bald wieder mit den Jahren.
An einem Samstagnachmittag, Dana spielte alleine im Garten, schaute ihre Mutter von der Küche aus beim spielen zu und hörte wie Dana rief, hallo Dave, ich finde es toll dass du gekommen bist, willst du mit mir spielen fragte sie ihn.
Ihre Mutter jedoch sah keinen Jungen im Garten und wunderte sich wie Dana auf so etwas kommen könnte, denn da sei ja gar kein Junge im Garten.
Edda fragte ihre Tochter, kannst du mir sagen wer denn Dave ist?
Dana lachte laut und meinte, aber liebe Mama das müsstest du doch wissen, das ist doch mein Bruder der am gleichen Tag geboren wurde wie ich.
Edda schluckte etwas kräftig und sagte zu Dana, nein das kann nicht sein, denn du bist ein Einzelkind und einen Bruder hast du auch keinen, das wüsste ich als Mutter doch.
Dana stampfte auf den Rasen und rief bockig, doch Mama, Dave ist mein Bruder, das hat er mir doch selber gesagt.
So langsam rechte es ihrer Mutter und sie rief eine Freundin an die sich mit so etwas auskannte, und nach diesem längeren Gespräch war ihr klar, ihre Tochter Dana hat Wahnvorstellungen und müsse dringend in eine psychiatrische Behandlung.
Sie begab sich mit ihrer Tochter zu einem für Kinder spezialisierten Psychiater der Dana gründlich untersuchte und zur Beruhigung ihrer Mutter diagnostizierte, Dana sei ganz normal, nur sie flüchte in eine andere Welt, nur vor was das könne eigentlich nur ihre Mutter sagen.
Da ging Edda plötzlich ein Licht auf, ja ihr Mann hatte sich vor Jahren ohne ersichtlichen Grund das Leben genommen und Dana hat lange danach sehr unter diesem Verlust gelitten, denn ihr Papa war ihr Mittelpunkt in ihrem Leben.
Da hilft eigentlich nur ein Psychologe verehrte Dame meinte der Arzt, und so ging Edda mit ihrer Tochter Dana zu einem Seelendoktor.
Ja und dieser schüttelte nur den Kopf über diese Fantasien dieser kleinen Lady, denn so etwas hatte er in seiner Praxis noch nie erlebt, denn Dana konnte Dave genau beschreiben, und das was er ihr sagte hatte nach Ermessen eines Erwachsenen Hand und Fuß, denn so etwas konnte sich ein 5 bis 6 jähriges Kind nie und nimmer ausdenken.
Ja und Dana war glücklich, ja glücklich einen Bruder zu haben, auch wenn den die Erwachsenen nicht sehen oder hören konnten, Dana konnte es.
Sie spielte mit Dave den ganzen Nachmittag im Garten und danach unterhielten sie sich im Zimmer von Dana über Gott und die Welt, und ihre Mutter fragte sich wie das denn mit ihrer Tochter weitergehen solle.
Natürlich fand dieses Ritual jeden Tag statt, und Dana war nachher überglücklich aber auch total ausgeglichen, und das war eigentlich das Positive an der ganzen Sache.
An einem Sonntag sagte Dana zu ihrer Mutter, Mama kommste mal zu mir ?
Edda dachte sich nichts dabei und ging zu Dana in ihr Zimmer, Dana meinte, setzt dich Mama, ich habe dir etwas von Dave zu sagen das er mir anvertraut hat.
Also leg los meinte ihre Mutter und hörte den Worten ihrer Tochter.
Also Mama die Sache ist die, Dave hat mir gesagt dass er mein Zwillingsbruder sei, aber er sei nach seiner Geburt gestorben und lieblos entsorgt worden, ja und seine Seele finde seitdem keine Ruhe und könne nicht hinauf zu dem Planeten der Toten.
Edda sah ihre Tochter verdutzt an und sagte zu ihr, nein Dana, du bist mein einziges Kind, das weiß ich absolut sicher!
Dana rief entrüstet, nein Mama, das stimmt nicht, und dann erzählte sie ihrer Mutter von dem Tag an dem sie geboren wurde und das nur sie als Mutter wissen konnte.
Edda lief es ganz kalt ihrem Rücken hinunter, denn das was ihr da Dana eröffnet hatte stimmte bis ins Detail, und Dana konnte es von keinem erfahren haben, denn sie als Mutter hatte es nie jemandem erzählt, außer ihrem Mann und der war ja bei der Geburt von Dana mit dabei.
Dana sah es ihrer Mutter an dass sie schockieret war und meinte, ach Mama du kannst ja über mich Dave was fragen wenn du möchtest, und ich erzähle dir was er mir so sagt.
Jetzt wurde Edda doch neugierig und nahm sich vor in das Krankenhaus zu gehen wo sie vor Jahren ihre Dana entbunden hatte, ja und sie wollte die Ärzte und Krankenschwestern zu der ganzen Angelegenheit befragen.
Am nächsten Tag ging sie in die Entbindungsstation und befragte alle Personen die bei der Geburt ihrer Tochter anwesend waren, soweit sie noch auf dieser Station arbeiteten, und da eröffnete man ihr, ja es waren Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge, nur der Junge sei schwer Behindert gewesen und auf Dauer nicht lebensfähig, ja und ihr Mann habe entschieden das Kind sterben zu lassen, ohne das sie als Mutter je etwas davon erfahren würde.
Man befürchtete, dass sie nach der Geburt ihrer Tochter einen Schock erleiden würde und für immer psychische Probleme bekäme, so habe man es als besser empfunden zu schweigen.
Ja und man hatte durch Zufall erfahren, dass ihr Mann sich das Leben nahm weil er mit dieser vermeidlichen Schuld nichtmehr leben konnte und wollte.
Weil die Sache war die, der Junge hätte überleben können, zwar mit einer Behinderung, aber er hätte leben können, und das machte ihrem Mann so sehr zu schaffen.
Edda begann zu weinen und sagte zu den Anwesenden, dann hat meine Tochter Dana tatsächlich ihren Zwillingbruder gesehen und gesprochen, was für ein Irrsinn dies doch war.
Auf dem Heimweg holte sie ihre Tochter von der Vorschule ab, und ab diesem Tag war nichts mehr so wie vorher, denn sie wusste, eigentlich sollten hier im Haus zwei Kinder herum tollen.
Dana spielte mit Dave im Garten, ja sie lachten und sangen, sie umarmten sich, und plötzlich sagte Dave zu ihr, meine geliebte Schwester, jetzt gehen wir auf dein Zimmer und ich werde mich unserer Mama zeigen, versprochen.
Dana ging mit Dave in ihr Zimmer und dann rief sie ihre Mutter, und als sie in der Tür stand sah sie auf dem Bett von Dana einen Jungen sitzen der zu ihr sagte, Mutti ich bin es dein Sohn Dave.
Ich bin gekommen um Frieden zu finden, und um mit meiner Seele in die Weiten des Himmels zu fliegen, damit ich endlich da Oben ein Zuhause haben werde.
Edda liefen die Tränen über ihre Wangen, und sie sagte, mein Sohn es tut mir so sehr leid um dich, verzeih mir bitte dass du nicht leben durftest, aber Dave sagte zu ihr, nun Mutti, dich trifft doch gar keine Schuld, auch Papa hatte keine Schuld, denn die Ärzte hatten ihm erzählt ich würde nicht überleben.
Edda und Dana und ihr Sohn Dave unterhielten sich noch lange an diesem Tag, und als es dämmerte sagte Dave, nun meine Lieben Gott ruft mich gerade, ich müsse endlich dort hin gehen wo man mir einen Platz reserviert hat, im Himmel auf dem Planeten wo die verstorbenen Kinder der Erde wohnen und fröhlich ihr Dasein genießen.
Plötzlich umgab Dave ein bläulich-gelbes Licht und sein Körper löste sich in eine Art Nebel auf, ja und er sagte noch, liebste Mutti, liebste Dana, vergesst mich bitte nicht und tragt mich bis zu eurem letzen Tag auf Erden in eurem Herzen, bitte, bitte tut dies für mich!
Edda und Dana sagten Dave dies mit Tränen in den Augen zu und versprachen immer an ihn zu denken und für ihn zu beten.
Dave’s Seele erhob sich und entschwand, wohin wusste nur er, aber es war gut so, denn er ging dort hin wo seine Seele Frieden finden würde.
Dana sagte zu ihrer Mutter, siehste Mama ich hatte doch recht, ich habe doch einen Bruder, und sie sagte zu Ihrer Tochter weinend aber glücklich, ja mein Kind!
So lebten beide glücklich und in der Gewissheit, Dave gibt es wirklich, wenn auch nur als Seele im Himmel, aber das war auch gut so meinten sie.
Ich als Geschichtenschreiber frage mich immer wieder, gibt es viele solcher Fälle auf dieser Welt?

Meine Antwort dafür, wer weiß, wer weiß ihr lieben Menschen!


© Franz Andreas Jüttner


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Dana und ihr geliebter Bruder Dave."

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Dana und ihr geliebter Bruder Dave."

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.