Tief unten im Mondsee lebte der kleine Quatschkopf. Eines Tages kroch er pitschnass an Land, um wieder einmal richtigen Quatsch zu machen.
Quitsch, quatsch machte es, als er mit seinen tropfenden Schuhen durch die Straße unseres Dorfes patschte. Quitsch, quatsch, quitsch, quatsch.
Fischers Fritz, dachte Quatschkopf, fängt frische Fische - frische Frische fängt Quatschkopf. Was stelle ich denn heute an? Quitsch, quatsch.
Ohne nach links und rechts zu gucken, hüpfte er über die Straße. Ein Autofahrer bremste scharf und drückte empört auf die Hupe. Unbeirrt polterte Quatschkopf über das Autodach auf die andere Straßenseite.
FRISCH GESTRICHEN stand auf dem Schild an einem Treppengeländer, auf dem er eilig hinuntersauste. Huiii, das machte Spaß!
Verlockend waren die vielen weißen Klingelknöpfe an den Häusern des Dorfes. Da konnte Quatschkopf nicht widerstehen: ------------- Klingeling, klingeling! Quitsch, quatsch. Nichts wie weg, dachte er und eilte geschwindt weiter. Huiii!
Fischers Fiz fängt frisches Fallobst, schoss es Quatschkopf plötzlich in den Sinn, als er an einen Baum kam, unter dem reife rote Äpfel im Grase lagen.
Du sollst nicht flöten, erinnerte er sich an einen Ausspruch seiner Mama, spitzte aber dennoch die Lippen und pfiff eine quatschige Melodie. Er bückte sich verstohlen nach einem Apfel, roch daran und warf ihn in einem hohen Bogen über die Straße. Bumm! machte es, als der Apfel gegen das blecherne Garagentor von Frau Gedönsrat donnerte.
Ei, das war eine Gaudi! Bumm!! Bummm!!! Gnusper gnusper Gnäuschen, wer bollert an dein Häuschen? - Gleich fünf Äpfel flogen über die Straße: !!!!!
Ein Apfel aber traf das Küchenfenster von Frau Gedönsrat. Klirrend ging die Scheibe zu Bruch.
Ärgerlich erschien Frau Gedönsrat mit Lockenwicklern im Fenster. ”Wer war das?" rief sie grollend auf die Straße hinaus.
Fischer Fiz, dachte Quatschkopf blitzschnell erschrocken und hüpfte - quitsch, quatsch - hinter den schützenden Baum.
Zufällig kam Herr Weißkohl des Weges.
"Ich muss doch sehr bitten, Herr Grünkohl!‘ keifte Frau Gedönsrat.
"Weißkohl", verbesserte er sie und fragte überrascht:"Was ist denn?"
"Als ob Sie DAS nicht wüssten!" ereiferte Frau Gedönsrat sich. "SIE haben den Apfel in mein Fenster geworfen!"
"Aber ich war es wirklich nicht‘, sagte Herr Weißkohl unschuldig und zuckte hilflos die Achseln.
"Reden Sie nicht!" tönte Frau Gedönsrat. "Wer sich verteidigt, klagt sich an!"
Sie bückte sich nach dem matschigen Apfel, hob ihn auf und warf ihn Herrn Grünkohl mit Verdruss an den Kopf!
Donnerwetter! Fischers Fiz, dachte Quatschkopf verwirrt und flitzte - quitsch, quatsch - zurück zum Mondsee, um seiner Mama von diesem merkwürdigen Erlebnis zu erzählen. Einen solchen Quatsch hatte er schon lange nicht mehr gehört.

Aus dem nostalgischen Vorleseroman "Picknick in Plunderland" (für Leser ab 108 Jahren)


© Erhard Schümmelfeder


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Beschreibung des Autors zu "QUATSCHKOPF, der kleine Wassermann"

Vorlesegeschichten für Kinder. Als Ebook im Handel (amazon, Ciando, Weltbild etc.)zu kaufen unter dem Titel "Der Mann der immer Unrecht hatte".




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