[1.Teil]

Klein Cent erzählt von seinen Reisen
Hallo, ich bin die Kleine ein Cent Münze und möchte euch mitnehmen auf meine langen Reisen. Aber erst möchte ich euch erzählen, wie ich auf die Welt gekommen bin. Ein schlauer Designer hat mich entworfen. Mein Bauchumfang beträgt gerade mal 18,75 mm und dick bin ich schon mal gar nicht, bin nur zarte 1,67 mm dick, das will ich nur mal so sagt haben, lach. Was das Wiegen betrifft, so bin ich doch etwas eitel, deshalb mache ich meist einen großen Bogen um Waagen. Einmal habe ich mich doch getraut, und mich auf eine Waage gestellt. 3,06 Gramm konnte ich auf der Scala der Waage lesen, etwas schummeln wollte ich schon, doch die Waage ließ es nicht zu, sie schaute mich nur böse an, sodass ich die Schummelei nicht wagte. Aus Stahl und Kupfer wurde ich gefertigt.


Stellt euch vor, ihr habt einen Kuchen in sechzehn Teile geschnitten, so befinden sich in mir circa 15 Stücke Stahl und ein Stück Kupfer, alle Teile werde zusammen in einem Ofen geschmolzen und vermischt. Aus diesem entstanden Material werde ich später entstehen. Stahl kennt ihr ja bestimmt schon, aus Stahl werden zum Beispiel Brücken gebaut, Kupfer ist doch klar, die meisten Kabel bestehen aus Kupfer, dort wo der Strom durchfließt, das ist euch ja schon bekannt, gelle.. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, finde ich mich schön, weil ich doch so schön glänze. So böse wie die böse Stiefmutter, weil ich auch immer in den Spiegel schaue wie die Stiefmutter, in Schneewittchen bei den sieben Zwergen, bin ich natürlich nicht. Nur ein bisschen eitel, dass bleibt aber unter uns, großes Indianerehrenwort! Obwohl ich den kleinsten Wert in der Eurofamilie habe, spiele ich doch eine ganz wichtige Rolle beim Bezahlen eines Kaufes.


Solch eine Situation könntet ihr erleben, wenn ich bei eurem Geldbetrag bei einem Kauf fehlen würde. Wollt ihr ein paar Bonbons an einem Kiosk kaufen, und hinter der Kiosktheke steht ein mürrischer älterer Verkäufer, der gar nicht so gut auf Kinder zu sprechen ist, weil manche, nicht alle Kinder, aber manche des Öfteren viel Schabernack mit ihm getrieben haben, bekommt man den Beutel Bonbons nicht, weil ich, der eine Cent, noch zum Betrag fehle. Jetzt habe ich euch einiges von mir erzählt. Es geht los, ich erzähle euch nun wie es mir lange Zeit ergangen ist, auch dass was ich dabei erlebt hatte:

Nach dem wir, die ein Cent Stücke geprägt waren, wurde ich mit noch 49 Geschwistern des gleichen Wertes, in Papier zu einer Rolle gewickelt. Wir waren jetzt Fünfzig Centmünzen und wurden von der großen Bank verteilt. Von meiner Bank, wo ich noch in dem Fach lag, was nur für ein Cent Stücke bestimmt war, bekam mich ein Kunde der Bank mit zum Wechselgeld dazu. Der Kunde steckte mich mit zu meiner Euro-Verwandtschaft, die sich bereits im arg engen Portemonnaie befanden.


Der Kunde nahm ein Taxi und ließ sich aus der Innenstadt von Frankfurt am Main, zum größten deutschen Flughafen fahren. Eine Dienstreise nach Paris hätte der Mann vor, indessen Portemonnaie wir steckten. Hier im engen dunklen Portemonnaie war halligalli angesagt, alle quatschten wild durch einander, egal ob Münzen oder Scheine. Naja, der Fünfhundert Euroschein, das war der arroganteste meiner Geschwister. Er war seiner Ansicht nach, der Schlauste, dazu wusste er auch noch alles besser, was ja überhaupt nicht stimmte. Zum Glück war er der einzige Fünfhundert Euroschein, sodass er sich ziemlich schnell wieder beruhigte, weil ja mit ihm keiner mehr sprach, lool.



Im Flugzeug angekommen, es war ein Jumbo, also eine B747/800, in der der Mann im Business Class des Upperdecks, gleich links vor der Tür des Cockpits seinen Platz einnahm. Er überprüfte den Inhalt seiner Geldbörse und zählte meine Geschwister und mich. Hierbei ist es passiert, ich fiel aus dem Portemonnaie heraus und rollerte auf dem weichen blauen Teppichboden bis unter die Tür vom Cockpit. Da lag ich nun und lag und lag eine längere Zeit. Die Triebwerke dröhnten, der Flug nach Paris begann. Nach einer Stunde und zehn Minuten hatten wir Paris erreicht. Die Cockpit- Crew hatte hier einen Tag Pause. Kapitän Gerhard & Copilot Frank beschlossen zur Champs Élysées zu fahren um zu entspannen. Alle Arbeit war getan die Freizeit begann, die Cockpittür öffnete sich und ich, der kleine Cent, wurde vom Kapitän Gerhard entdeckt und aufgehoben. Hassasasa, was ist jetzt los? Er drehte mich drei Mal hinundher, bespuckte mich, sagte „TOI, TOI, TOI“ dabei. Steckte mich, nach dem Ritual was Glück bringen soll, in die Brusttasche seiner Uniform. Der Uniform, mit den vier Streifen auf den Schultern und den vier Ringen an den Jackenärmeln. Vier Streifen & Ringe an der Uniform haben nur die Kapitäne, die Copiloten dagegen haben drei Streifen und Ringe. So kann man gleich erkennen wer der Chef im Flieger ist.



Angekommen auf dem Champs Élysées fanden Gerhard & Frank ein schönes Straßenkaffee. Kaffee und Kuchen wurde bestellt. Gerhard erblickte in unmittelbarer Nähe einen Goldschmied. Das triff sich ja gut, meine Schwester Tina hat in der nächsten Woche Geburtstag, werde den Glückscent in Gold einfassen lassen und meiner Schwester zum Geburtstag schenken. Gesagt getan, Gerhard machte sich auf den Weg zum Goldschmied, öffnete die Tür des Goldschmiedelandens, ein Glockengeläut meldete Gerhards Eintreten in den Landen an. Der Goldschmied ein kleiner dicker Mann mit einer roten Knollennase & Nickelbrille auf der Stirn, fragte Gerhard nach seinem Anliegen. Diese ein Cent Münze bitte in Gold einfassen. Schauen sie hier, diese ovale tropfenförmige Fassung, die an der unteren Seite etwas abgeflacht ist. In dieses abgeflachte Ende der Umfassung war ein kleiner glitzernder Diamant eingelassen. Oder…., weiter kam der Goldschmied mit der roten Knollennase nicht, diese Einfassung nehme ich. Wann ist es fertig? Wann kann ich es abholen? In einer Stunde wäre es abholbereit.



Huch, auwa, auweh ist das heiß, auch einem kleinen Cent kann es weh tun. Aber das wisst ihr Menschen ja nicht. Etwas eng die Goldummantelung, von reinstem Gold und dann noch der kleine Diamant in seiner ganzen Schönheit. Da kann ich nur sagen: wer schön sein will, muss leiden. Dafür leide ich doch ganz gern noch ein wenig. Die Arbeit des Goldschmiedes war beendet, noch wurde ich mit einem weichen flauschigen Tuch poliert. Im Glas der Vitrine kannte ich mich sehen, wie schön ich doch nun war, wunderschön. Mein Wert hat sich mit der Einfassung um das Mehrfache verdoppelt, nur keine Angst ich bin und bleibe die Kleine ein Cent Münze die sich euch vorgestellt hat. Gerhard holte mich nach der gesagten Stunde ab. Der Goldschmied öffnete ein blaues mit rotem Samt ausgeschlagenes kleines quadratisches Kästchen. In einer kleinen Vertiefung, genau in der Mitte des Kästchens lag ich, funkelte und strahlte mit voller Kraft Gerhard an. Nicht das er auf die Idee kommt und lässt mich hier zurück. Er kam nicht auf diese Idee, bezahlt klappte das Kästchen zu und steckte mich ein.



Es war eine lange Zeit ganz dunkel, bestimmt einige Tage. Denn Gerhard flog am nächsten Tag nach Johannesburg, Südafrika ist das Land indem die sehr große Stadt Johannesburg liegt, auf der südlichen Halbkugel der Erde. Aus Südafrika, nicht weit von Pretoria, der Hauptstadt von Südafrika stamme ich, meldete sich der Kleine Diamant aus der Goldeinfassung, fügte noch hinzu, das die Mine nur 40 Km entfernt von Pretoria wäre. Nun ist der kleine Diamant wieder zuhause gewesen, fast dort wo man ihn gefunden hatte. Wie viele Kilometer nach seiner Ausgrabung er schon zurückgelegt hatte, weiß er natürlich nicht. Es rumpelte, auf einmal wieder, das laute dröhnen der Triebwerke verstimmte. Wo sind wir jetzt, zurück in Frankfurt sind wir wieder. Gerhard öffnete nochmals das Kästchen in dem ich eingesperrt war. Wie blendete mich das Tageslicht. Gerhard ließ mich nochmals von Frank bestaunen, mit der Bemerkung ist doch ein schönes Geschenk für Tina. Übermorgen hat sie Geburtstag, kommst du auch zur Feier, fragte Gerhard seinen Copiloten. Natürlich werde ich zu Tinas Geburtstag bei euch erscheinen. Sie verabschiedeten sich und gingen getrennter Wege.
[ Ende des 1.Teils]


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