Alica das Tulpenmädchen am See.

Eine Geschichte die zu Herzen geht.



© Franz Andreas Jüttner


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Hallo Du verehrter Leser dieser meiner kleinen Geschichte, ich bin „Tom Tom“ ein fröhlicher junger Kerl der immer für ein Späßchen zu haben ist.
Meine Freunde nennen mich den Kavalier der Hauptstraße weil ich zu den Mädels immer so zuvorkommend bin, denn ich verteile jeden Samstagnachmittag an die Mädels Schokolade, jeden Samstag eine andere Sorte.
Ihr werdet es nicht glauben, aber ich kannte sie alle, da war Rita die mit den blonden Haaren, und da gab es auch noch Carla, die hatte so tolle kupferrote, lockig und lange Haare, einfach himmlisch.
Wir Jungs waren hinter ihr her was das Zeug her gab, denn sie war einfach teuflisch schön.
Also ich hatte bei ihr keine Chance, wer weiß warum, aber Elvis, so nannten wir diesen komischen Kerl, den hatte Carla im Visier, denn Elvis konnte so toll singen und tanzen.
Tja und Rita war die Schüchterne, und sie tat immer so unnahbar, obwohl sie eigentlich ein Auge auf Dennis hatte, denn der spielte Fußball und das verdammt gut, und sie liebte Fußball.
Da gab es dann noch andere Mädels, aber die interessierten uns, denn die waren uns noch zu jung.
Und so war ich als einziger Junge noch ohne eine Verehrerin, denn ich war ja nichts besonders, denn ich konnte ja nur Musik komponieren und einige Instrumente spielen, und meine Musik haute keiner der Mädels vom Hocker.
Tja und fotografieren konnte ich auch noch ganz gut, aber meine Bilder interessierte nur die Lokalredaktion unserer Tageszeitung, aber mein Name tauchte leider nie da auf.
So streifte auch diesen Samstag durch unsere Straße, nur Heute hatte ich keine Schokolade dabei, denn ich hatte mir überlegt, warum soll ich die Mädels verwöhnen und die anderen Jungs gingen dann mit ihnen in die Eisdiele oder ins Kino, nur das konnte ich mir nicht leisten von meinem kargen Taschengeld.
So machte ich mich auf den Weg zu dem kleinen See wo die Schwäne ihre Bahnen zogen und ich sie dabei fotografierte, und was mir noch gut tat war die Ruhe an diesem See, da konnte ich mir neue Geschichten ausdenken und niederschreiben, denn eines wollte ich eines Tages mal machen, ein Buch schreiben.
Als ich am See ankam sah ich ein kleines Mädchen mit weißem Kleid da stehen, sie blickte rüber zum anderen Ufer wo die Burg Adlershof stand, und in ihrer Hand hielt sie eine Tulpe, und auf der Wiese lagen auch noch welche, die aber noch nie da gewesen waren wo ich letzte Woche hier war.
Ich trat hinter sie und fragte sie nach ihrem Namen, und sie antwortete mir ohne sich zu mir umzudrehen, ich bin „ALICA“ die Tochter des Grafen zu Adlershof.
Da kam mir in den Sinn dass dies überhaupt nicht sein konnte, denn die Burg brannte vor vielen Jahren total aus und die ganze Familie kam damals in den Flammen um.
Man erzählte sich aber immer wieder die Geschichte, dass jedes Jahr um die gleiche Zeit die Gestalt eines kleinen Mädchens am See zu sehen ist, in der Hand eine Tulpe.
Ich sagte ihr, bist Du das Mädchen das jedes Jahr hier ist?
Alica nickte und sagte, ja das bin ich, ich möchte so gerne zurück auf die Burg zu meinen Eltern, aber es geht nicht, denn die Geister hindern mich jedes Mal daran rüber zu laufen.
Ich sagte ihr, tut mir leid für Dich, aber Du kannst da nicht rübergehen denn deine Eltern sind bei dem großen Brand auch ums Leben gekommen.
Sie meinte, ach das weiß ich doch, aber ich möchte mich mit ihren Seelen vereinen um in der anderen Welt in Frieden leben zu können, denn jetzt werde ich von den Dämonen verfolgt die dieses Feuer verursacht hatten.
Ich fragte sie, Alica was kann ich für dich tun damit Du Frieden in deiner Welt findest, und sie antwortete mir, ach „Tom Tom“ sei nur ganz einfach mein wahrer Freund und komme immer wieder hierher, ich werde da sein, versprochen meinte sie.
Drehe Dich doch bitte um sagte ich zu ihr, und sie meinte, nein das geht nicht, denn mein Gesicht total entstellt von diesem höllischen Feuer von damals.
Nun drehe Dich doch bitte um sagte ich nochmal zu ihr, mir macht das doch überhaupt nichts aus, für mich zählst nur Du Alica!
Da drehte sie sich zu mir um und ich sah in ihr verbranntes Gesicht, aber eines tat sie doch, sie lächelte mich an, und ihr Lächeln war sowas von himmlisch, einfach göttlich.
Ich trat zu ihr hin und nahm sie in meine Arme und gab ihr einen Kuss, und sie fing an zu weinen und meinte zu mir, ach „Tom Tom“ warum hast Du das nicht getan als ich noch unter Euch weilte?
Du sollst wissen, ich war schon immer in Dich unsterblich verliebt, aber du hattest ja keine Augen für mich, immer nur für die anderen Mädels in der Hauptstraße.
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen, Alica war diese Mädchen das man als hässliches Entlein titulierte, denn eine Schönheit war sie ja wahrlich nicht gewesen, und wir Jungs verspotteten sie auch deswegen.
Jetzt wusste ich es, ich war ein Volltrottel von Kerl, ein Vollidiot in Vollkommenheit, wie konnte ich nicht erkennen was für ein tolles und liebliches Mädchen doch „Alica“ war.
Alica sagte ich zu ihr, verzeihst Du mir meine Dummheit von damals?
Ich war ein kleiner dummer Junge und sonst nichts, einfach nur ein kleiner dummer Kerl!
Ach „Tom Tom“ sagte sie zu mir, wir waren damals doch alle noch Kinder und unerfahren, und dumm obendrein, also mache dir keine Gedanken mehr darüber, denn wichtig ist, dass Du jetzt bei mir bist um mich aus meiner Gefangenschaft zu befreien.
Alica sagte zu mir, lieber „Tom Tom“, komme nun jeden Samstag siebenmal um die gleiche Urzeit hierher und nimm mich in deine starken Arme und gebe mir jedes mal sieben Küsse auf meinen Mund, dann aber nur dann wird sich meine Seele von diesem Körper trennen und ich kann zu meinen Eltern in die Burg um sie daraus zu befreien, denn sie werden dort noch immer von diesem bösen Feuerteufel gefangen gehalten.
So ging ich dann jeden Samstag zum See und traf mich dort mit Alica, und es war jedes Mal ein wunderbares Erlebnis, ja es war Freundschaft so wie ich sie bisher nie kennengelernt hatte in meinem doch so kurzen Leben.
Wir umarmten uns, wir küssten uns, und am siebten Samstag geschah ein wunder, ihr Gesicht war plötzlich wieder so wie früher, und ich erkannte jetzt erst ihre Schönheit, einfach umwerfend ihr aussehen.
Sie lächelte mich an und meinte zu mir, ach liebster „Tom Tom“ warum nur müssen wir uns schon wieder trennen, jetzt wo unsere Liebe zueinander entflammt ist, wie soll es denn weitergehen.
Ich sagte zu ihr, liebste “ALICA“, in meinem Herzen wirst Du für immer einen großen Platz einnehmen, das verspreche ich dir, und vergessen werde ich Dich so und so nicht, denn so ein Erlebnis hat auch nicht jeder in seinem Leben!
„ALICA“ meinte, so jetzt muss ich aber gehen, meine Eltern warten auf mich, aber eines verspreche ich dir, ich werde Dich in deinen Träumen ab und zu besuchen kommen und dann werden wir uns ganz lieb haben bis ich wieder in meine Welt zurück muss, versprochen.
„ALICA“ erhob ihre Hände, in der einen eine Tulpe, und sie löste sich in eine Lichtgestalt auf und flog in Richtung der Burg wo ihre Eltern auf sie warteten.
Da es schon Abend geworden war sah ich jetzt ein Leuchten über der Burg und ich wusste „ALICA“ war jetzt mit ihren Eltern zusammen, und über dem Turm war ein Stern zu sehen der irgendwie blinzelte, so als wollte er mich ein Zeichen geben wie, hallo „Tom Tom“ ich bin angekommen!
Jahre später, aus „Tom Tom“ war Tom geworden, ein guter Ehemann und liebender Vater, aber eine konnte ich nie vergessen, „ALICA“, denn wie versprochen kam sie einmal im Jahr zu mir in meinem Traum und wir verbrachten eine himmlische Traumnacht miteinander, einfach himmlisch!
Aber nicht so wie ihr jetzt denken wird, nein ihr verehrten Leser, es war eine geistige Liebe der reinsten himmlischen Art, eine Liebe die nur von Gott stammen konnte.


Tja und jetzt wo ich diese Zeilen für Euch schreibe höre ich in meinem Kopf ihre Stimme die ruft, „TOM TOM“….“TOM TOM“….“TOM TOM“!!!


© Franz Andreas Jüttner


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