Die kleine Elfe Fee am See.....Teil..2
„Dann bin ich ein ganz besonderes Kind?“ fragt das Mädchen.
„Es sieht ganz so aus,“ antwortet die Elfe. „Das hatte ich auch gehofft. Als ich dich so friedlich schlafend im Gras gesehen habe, da habe ich so richtig Lust bekommen, dich kennenzulernen und mit dir zu spielen. Aber wir Elfen müssen immer sehr aufpassen. Den meisten Menschen können wir nicht vertrauen. Sie glauben nicht daran, dass es uns gibt und wir ihr Leben leichter und heller machen können. Und wenn sie aus Versehen doch mal jemanden von uns sehen, dann sperren sie uns ein und halten uns für ein seltenes Insekt. Wir passen nicht in ihre Welt.“
„Dabei bist du sooo schön anzuschauen“, antwortet das Mädchen „ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen wie dich.“
„Dankeschön!“ freut sich die Elfe „das hat mir noch niemand gesagt. Also, wenn du mich nun sehen und hören kannst musst du mir etwas versprechen, ja? Bitte versprich mir, dass du niemandem verrätst, dass du mich getroffen hast, ja?“
„Ok, versprochen“ antwortet das Mädchen. „Wohnst du hier am See?“
Die Elfe atmet erleichtert auf. „Nein, ich wohne nicht hier und ich dürfte eigentlich auch gar nicht hier sein. Meine Ma hat es mir strengstens verboten, weil das für mich so gefährlich ist. Und nun bist du heute schon das zweite Kind, das mir das Versprechen geben muss, mich nicht zu verpetzen. Das kleine Kind, das gerade die Geschichte über uns beide vorgelesen bekommt, hat mir auch nach langem Überreden versprochen, mich nicht zu verpetzen – nicht wahr, kleines Erdenkind?“
„Wie heißt du eigentlich?“ fragt die Elfe das Mädchen
„Ich heiße Marie.“
„Marie – was für ein wunderschöner Name. Als ich dich so schlafend im Gras liegen sah, da dachte ich, dass du aussiehst wie ein kleiner Engel.“
„Ehrlich?“ fragt das Mädchen und wird dabei ganz verlegen und rot vor Freude. „Ich hatte auch gerade von Engeln geträumt. Und nun treffe ich dich, eine Elfe. Das ist echt toll. Ich spreche oft mit den Engeln. Sie sind Gottes Boten und beschützen mich. Wenn ich Sorgen habe, dann rede ich mit den Engeln und sie geben mir wieder neuen Mut.“
„Das ist schön, dass du an Gott und Engel glaubst,“ antwortet die Elfe.
Wie hast du die denn kennengelernt? Die sind doch auch unsichtbar, so wie ich.

„Meine Mama hat mir ganz oft schöne Geschichten von Gott vorgelesen. Und dann hat sie mir gesagt, dass das keine Märchengeschichten sind, sondern dass die Sachen, von denen sie mir vorgelesen hat, wirklich passiert sind und dass Gott die Menschen ganz doll lieb hat. Und das tollste, obwohl wir ihn nicht sehen können, möchte er in unserem Herzen wohnen. Und er freut sich darüber, wenn wir mit ihm reden, wie mit unserem besten Freund. Ihm können wir alles anvertrauen. Alles, was uns freut, aber auch alles, was uns traurig macht.“
„Und, machst du das, mit Gott reden, obwohl du ihn nicht siehst?“ fragt die Elfe.
„Abends, wenn ich in meinem Bett liege, dann betet meine Mama zusammen mit mir. Und dann erzähle ich Gott von dem, was mich am Tag gefreut hat oder von dem, was mich geärgert oder traurig gemacht hat.“

„Und“ fragt die Elfe neugierig „antwortet Gott dann? Was sagt er denn so?“
„Also, mit Worten antwortet Gott nicht.“
„Wie denn dann?“
„Wenn ich z.B. traurig bin, dann tröstet er mich, wenn ich mit ihm gesprochen habe. Ich bin dann einfach wieder fröhlicher. Wie er das macht, das weiß ich auch nicht. Das ist sein Geheimnis. Und dann lässt er mich auch an ganz vielen Sachen sehen, dass er es gut mit mir meint. Wusstest du, dass alles, was wir essen und trinken und die Blumen und die Tiere von Gott kommen? Er hat die ganze Erde gemacht und alles, was darauf wächst, damit es uns gut geht. Und er freut sich, wenn wir ihm danke dafür sagen. Genauso wie ich mich freue, wenn jemand zu mir danke sagt, wenn ich etwas Schönes für ihn gemacht habe. Und weißt du, was total spannend ist?“
„Nee, erzähl mal“ antwortet die Elfe.
„Wenn wir Gott „Dankeschön“ sagen für das Schöne, das er uns schenkt, dann öffnet er uns damit automatisch die Augen für noch viel mehr schöne Dinge, die andere Menschen gar nicht sehen können.“
„Ach so“, antwortet die Elfe „jetzt verstehe ich. Deshalb kannst du auch so ein Zauberwesen wie mich sehen, das den Menschen so gerne Freude und Leichtigkeit bringen möchte. Ich freue mich, dass ich dich getroffen
„Und ich erst!“ erwidert Marie. „Eine Fee! Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Du bist ja wirklich etwas ganz Besonderes. Ich traue mich ja fast gar nicht zu fragen aber: Möchtest du meine Freundin sein und dich öfters mit mir treffen?“
„Das würde ich sehr gerne, liebe Marie! Denn auch du bist ganz besonders und einzigartig. Aber: Uns Elfen zu sehen ist nur wenigen Menschen mit offenen Augen und einem offenen Herz vorbehalten. So eine Begegnung bleibt etwas Einmaliges und kann nicht nach Belieben wiederholt werden.“
„Dann werden wir uns nie wiedersehen?“ fragte Marie traurig.
„Ich werde dich auch weiterhin sehen können, wenn du hier am See bist und werde mich freuen, dich zu sehen. Und du weißt ja jetzt, dass ich oft hier, ganz in deiner Nähe bin, auch wenn du mich nicht siehst. Dass du mich heute gesehen und gesprochen hast, soll dich jeden Tag ermutigen, deine Augen und dein Herzen offen zu halten. Dann wirst du noch viel mehr Schönes und Besonderes in dieser Welt und in der Natur entdecken können.“
„Und jetzt weiß ich auch, was mich immer wieder wie magisch hierher zum See zieht. Diese Magie, das bist du, liebe Elfe Fee.“
„Liebe Marie, behalte dieses Geheimnis immer in deinem Herzen, auch wenn du einmal groß und erwachsen sein wirst. Es gibt noch viele schöne Dinge zu entdecken, wenn du nur weiter dafür offen bist. So, und nun muss ich zurück zu meiner Ma. Sonst macht sie sich Sorgen und sucht mich am Ende noch. Lebe wohl, Marie!“Und schon fliegt die Elfe in die Luft, dreht sich noch ein paar Mal um sich selbst und schwupps! – fliegt sie davon.
„Tschüss, kleine Elfe Fee! Du hast mich froh gemacht“ kann Marie ihr gerade noch hinterherrufen und sieht, wie ihr die Elfe noch fröhlich mit einem Flügel zum Abschied zuwinkt. So, meine liebe/mein lieber …………………. (Name des Kindes einsetzen). Nun kennst du meine Geschichte von der Begegnung am See. Vielleicht begegnen wir uns ja auch einmal an einem See, oder im Wald oder auf einer Wiese, wer weiß? Doch auch wenn nicht, gilt für dich das gleiche was ich zu Marie gesagt habe: Es gibt viel Schönes und Besonderes zu entdecken, wenn du deine Augen offen hältst.


© Ang. Malucha


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