Agonisch und antriebslos angelt Arnold im abgelegenen Waldsee.
Betont bockig bröckelt Benjamin, sein Bekannter, Brotkrumen hinein.
Citrusfarbener Champagner liegt charmevoll im Campingkorb,
Der demonstrativ geöffnet auf der dunklen Daunendecke daniederliegt.
„Einfach einmal nur entspannt eimerweise elendig eintönige
Fadenwürmer fangen, fesseln und Fische füttern!
Geradezu genial gechillt hier, grandios gelungener Grauzeiturlaub!
Herrlich! ...hmmm, herrlich…“

In irgendeinem immens entfernten Innenhof sitzt Inga.
Jeden bis jetzt dahingeschiedenen jammervollen Tag,
Kam kolossaler Kummer über sie.
„Liebe“, las die leider ledige Lady
„Macht manches Herz madig, marode, matt und müde!“
Niemals zuvor nagten solch niederdrückende Ängste
Ohne offen daliegenden Grund auf
Primitivste Weise, penetrant pochend und pressend
Quer durch ihr qualvoll geläutertes Herz.
Rissiges, reuevoll röchelndes, rumgetriebenes Herz.
Sie sitzt stundelang stumm seitens ihrer Stätte,
Todtraurig, total traumatisiert
Und unheimlich ungläubig.
„Vielleicht verfiel er vielerlei versteckt vorhandenen
Wünschen, Wonnen und Wandlungen seines wankeligen Gemüts, wortlos, wie er sie verließ?“
X-mal fragte sie sich, „Was zum
Yak ritt ihn damals? Yoda steh mir bei!“

Zur selben zeit zittern die zahlreichen Würmer ziellos durch den Zenit des Teiches.


© Enrique Auriga


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Kommentare zu "Angeln und Herzschmerz"

Re: Angeln und Herzschmerz

Autor: Kathleen   Datum: 27.11.2023 18:24 Uhr

Kommentar: Wunderbar witzige Wortspielerei,

Heinz Erhard hätte herzlich gelacht.

Ganz gern gelesen.

Weiße Wintergrüße

Kathleen

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