Draußen wird es gerade hell und die ersten Sonnenstrahlen fallen durch mein Fenster in mein verträumtes Gesicht. Langsam öffne ich die Augen und weiß sofort, es wird ein schöner Tag werden. An meinem Arm spüre ich etwas pelziges, ich drücke es an mich und wünsche ihm einen guten Morgen. Es klingt vielleicht verrückt, wenn ich euch sage, dass das pelzige Etwas mein kuscheliger Teddy ist, aber das hat auch einen Grund.
Ich war damals gerade erst acht Jahre alt geworden und meine Mutter wollte mit meinen zwei Brüdern und mir einen Ausflug an die Nordsee machen, weil ich diese so toll fand. Mein Vater konnte nicht mit kommen, er musste arbeiten, aber letztendlich war das auch gut so. Meinen Teddy nahm ich natürlich auch mit, denn seit ich denken kann bin ich total vernarrt in ihn gewesen. Meine beiden älteren Brüder nervten die ganze Fahrt über, weil sie andauernd wissen wollten, wann wir denn endlich da seihen. Ich versuchte nicht darauf zu achten und sah die ganze Zeit aus dem Fenster, während ich meinen Teddy fest an mich drückte. Das Autofahren machte mir eigentlich immer sehr viel Spaß, aber an dem Tag hatte ich mich in diesem Auto unwohl gefühlt. Zu recht, denn nach einem guten Stück Autofahrt kam uns ein anderes Auto mit sehr hoher Geschwindigkeit entgegen. Der Autofahrer war wohl ziemlich betrunken, denn er schlenkerte ein bisschen rum. Meine Mutter zeigte ihm einen Vogel und fing gerade an zumeckern, als er plötzlich das Steuer herum riss und wir mit so starker Wucht gegen ihn prallten, dass nicht nur er, sondern auch wir einen Salto machten. Später wachte ich im Krankenhaus auf und neben dem Krankenhausbett, in dem ich lag, saß mein Vater. Er erzählte mir was passiert war, und dass wir jetzt nur noch zu zweit seihen. Ich konnte das nicht verstehen, meine Mutter und meine zwei Brüder waren noch am Unfallort gestorben, genau wie der betrunkene Autofahrer, während ich schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Arzt meinte an meinem Entlassungstag, dass wenn mein Teddy nicht gewesen wäre, auch ich nicht mehr leben würde. Er war beim Aufprall wie ein Kissen, das die anderen nicht hatten. Seit dem ist mein Teddy mein Beschützer.
Das ist jetzt schon fast neun Jahre her, aber es setzt mir trotzdem noch manchmal zu und dann brauche ich meinen Teddy, denn er ist wie das Stück Familie, die ich damals verloren habe, jetzt habe ich nur noch meinen Vater.
Während ich noch darüber nachdenke, klopft es an meine Zimmertür und sie wird leise geöffnet. Durch einen Spalt schaut ein freundlich lächelndes Gesicht herein und trällert: “Guten Morgen mein Sonnenscheinchen, das Frühstück ist fertig und du weißt ich mag nicht alleine essen.”, das braucht er mir nicht zweimal sagen und schwupps, schlendere ich meinem Vater hinterher ins Wohnzimmer -natürlich mit meinem Teddy im Arm, denn den nehme ich überall hin mit, außer in die Schule, weil ich angst davor habe, dass die anderen mich auslachen.


© Katrin Huschebeck


1 Lesern gefällt dieser Text.



Beschreibung des Autors zu "der beschützer Teddy"

Es steht noch nicht ganz fest, ob diese Geschichte schon zuende ist oder ob dies nur ein erstes Kapitel sein wird.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "der beschützer Teddy"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "der beschützer Teddy"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.