Ich liege im Bett und kann einfach nicht schlafen. Schon seit Stunden wälze ich mich von einer Seite zur anderen. Die Decke liegt am Boden weil es einfach zu heiß ist. Bryans schnarchen dringt bis zu mir ins Zimmer. Manchmal möchte ich ihm die Nase zuhalten, damit er aufhört, aber das wäre ja grausam. Es macht mich wahnsinnig. Ich kann nicht schlafen und er schnarcht Seeligs vor sich hin. Jetzt weiß ich, wie er sich fühlt wenn ich einen Albtraum hab und schreie.
Nach einer weiteren Stunde ohne Schlaf gehe ich in die Küche und trinke ein Glas Wasser. Ich stelle mich ans Fenster und blicke in den Himmel. Tausend Sterne leuchten auf mich herab. Um frische, kühle Luft herein zulassen öffne ich das Fenster und lehne mich mit meinem Oberkörper nach draußen. Eine kühle Brise weht mir entgegen. Es ist angenehm. Ich verweile eine Zeit lang in dieser Position. Als ich mich aufrichten will, legen sich zwei große, starke Hände auf meine Hüften und drücken mich nach hinten. Seine Nase fährt meinem Nacken hinauf bis zu meinem Ohr. Weiche Lippen berühren mein Ohrläppchen. Meine Haare an den Armen und im Nacken richten sich auf. Ein schauder läuft mir den Rücken runter. Seine raue Stimme flüstert mir ins Ohr: „ Joey, was machst du hier?“ Mein Atem geht schneller. Mein Herzschlag verdoppelt sich. Etwas Hartes drängt sich an meinen Po. Mein Rücken berührt seine nackte Brust. Ich lege meine Hände auf seine, verschränke unsere Finger und ziehe sie nach vorne, um sie vor meinem Bauch zu halten und damit er näher kommt. Ich lasse meinen Kopf nach hinten auf seine Brust fallen. Seine rechte Hand lässt meine los und gleitet nach oben zwischen meinen Brüsten durch. Er legt seine Hand oberhalb meines Herzens und lässt sie dort. Ich spüre seinen Atem an meiner Wange. Eine Ewigkeit verharren wir so. „Was machen wir hier?“, flüstert Bryan heiser in mein Ohr. Ich lasse seine linke Hand los und winde mich langsam aus seiner Umarmung. „Gar nichts. Ich kann nicht schlafen“, sage ich und gehe an den Tisch. Dort ziehe ich mir einen Stuhl raus und setze mich. Mein Atem ist oberflächlich und schnell. Der Ryhtmus mit dem mein Herz schlägt ist viel zu schnell. Ich höre das Klopfen in meinen Ohren. Mein Blick ist auf Bryan gerichtet. Seine Augen sind auf halbmast und dunkel. Verlangen und Hunger spiegelt sich in seinem Gesicht wieder. Sein Brustkorb hebt und senkt sich langsam. Er macht einen Schritt auf mich zu. Da bemerke ich erst die Beule in seiner Hose. Sie ist wirklich riesig. Schnell sehe ich wieder weg. Hitze steigt mir den Nacken hinauf in meine Wangen. Meine Hände zittern. Wenn sich die Situation nicht gleich entspannt, platze ich, so angespannt bin ich. Bryan setzt sich gegenüber von mir und sieht mir in die Augen. Vermutlich bin ich knall rot im Gesicht. Ich kaue auf meiner Lippen, so fest das es richtig weh tut. „Hey, Joey. Entspann dich. Wegen mir brauchst du doch nicht nervös werden. Auch wenn ich dich will, heißt es nicht, dass du es auch musst. Ich hab Zeit Joey und auch wenn du nie bereit für uns bist, ist das okay für mich. Hast du das verstanden?“, fragt mich Bryan. Ich nicke einmal und geh in mein Zimmer. Er ist mir gefolgt. Ich lege mich aufs Bett und drehe mich von ihm weg. Langsam kommt er zu mir und legt sich hinter mir. Seinen linken Arm legt er unter meinem Kopf und die andere legt er um meine Mitte. Er zieht mich an sich und legt sein Kinn auf meinem Kopf. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwache liegt seine Hand unter meinem T-Shirt auf meinem Bauch. Ich bewege mich keinen Millimeter. Sein Atem ist tief und gleichmäßig. Das Beste ist, er schnarcht nicht. Draußen geht die Sonne auf und ein paar Strahlen leuchten ins Zimmer. Bryan stöhnt und drückt mich noch näher an ihn. Ich lege meine Hand auf die Hand die auf meinem Bauch liegt. Seine Finger bewegen sich unter meinen ganz leicht und langsam. Ich denk ich hab tausend Schmetterlinge im Bauch. Seine Lippen küssen meinen Nacken hinab zu meiner Schulter und dann wieder rauf zu dem Punkt hinter meinem Ohr, wo mir ein kleiner Schauer den Rücken runter läuft. „Guten Morgen, Schlafmütze“, flüstert Bryan und lässt mich ganz plötzlich los. Ich drehe mich auf die andere Seite und sehe wie er gerade aufstehen will. „Bryan, nicht“, bringe ich zaghaft über die Lippen. Er blickt mir entgegen und das Blau in seinen Augen war noch nie so klar.


© Marion Felber


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Kommentare zu "Momente, die bleiben/ Kapitel 4 Joey"

Re: Momente, die bleiben/ Kapitel 4 Joey

Autor: noé   Datum: 06.04.2014 18:30 Uhr

Kommentar: So wunderschön und zart erotisch, so zurückhaltend und doch leidenschaft-pulsierend...toll!
noé
(Schau mal hier: "...legt sein Kind auf meinem Kopf..." und hier: "...ein paar Strahlen leichten ins Zimmer...")

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