Der gute König un das böse Volk
(ein Märchen zum totlachen)


Es war einmal ein guter König, der ein gutes Volk regierte, an dem sich Gott und die Welt "erfreuten". Seine Untertanen arbeiteten von früh bis spät! Sie schufen schöne Dinge und erbauten sich ein Land im Wohlstand, wo auch die Künste und die Philosophien, die Wissenschaft und leider auch die Religin erblühte, daß es eine unwahre Freude war.

Man entwickelte wunderbare Denkmodelle, wonach alle Menschen (des Landes) gleich sein sollten, egal aus welchen Familien sie kamen, ob sie sogenannte "einfache Bauern und Arbeiter" waren, oder zum "hochgebildeten" Adelsstand der edlen Finanzwelt gehörten. So vergingen die Jahrhunderte in denen der gute König immer glücklicher wurde.

Doch das weckte den Neid böser Nachbarn – sie lachten über den guten König und seine unteren Tanen und marschierten mit riesigen Armeen auf, um sich das Land, in dem für sie vergleichsweise Milch und Honig flossen, zu unterwerfen, auf daß sie ganz einfach übernehmen konnten was fleißige und findige Menschen dort aufgebaut hatten.

Da erschrak der gute König so sehr, daß er sich an sein Volk wandte, es zum Krieg gegen die Eindringlinge aufrief, die seine Hauptstadt mittlerweile als eine goldene Birne bezeichneten. Das Volk kämpft tapfer und klug – und es verteitigte schließlich erfolgreich was der gute König weise zu regieren vergieren verstand, doch dann wurde es aufsässig!

Nach ein paar hundert Jahren des Reichtums Einiger und der Mühen Vieler wurde es faul und anspruchsvoll. Das erzürnte die Oberschicht und sie sann auf Rache! "Wenn diese Verbrecher sich nicht mehr für uns plagen wollen, dann sollen sie sehen wo wir insgesamt bleiben!" sagten sich die Damen und Herren des Landes. Dann züchtigen wir sie!

Und sie begannen mit der Ausrottung der Wahrheit! Alles was je vom Volk erdacht war, so sagte man jetzt, sei lediglich einer subjetiven Anschauung entsprungen und deshalb geradezu unbrauchbar, wenn es um globale Vorhaben gehe. Das war der Grundstein für eine raffinierte Auslöschung einer kreativen Masse, die grundsätzlich gegen fremde Massen austauschbar wäre.

Dann erdreistete sich der gute König sich an die angreifenden Massen aus der Vergangenheit zu erinnern und er sagte sich: Die waren doch eigentlich gar nicht so schlecht. Sie haben anspruchslos ihrem Tyrannen gedient und sind ohne Murren für ihn auf dem Schlachtfeld verglüht, weil sie meine Leute grausam abgemurkst haben.

Und da neuerdings Arbeitskräfte im Lande hinten und vorne fehlten, beschloss er den Feind zum Freund zu machen...das hielt er für ein ganz besonders humanes Ansinnen, denn wie seine Philosophen ja früher einmal selbst gesagt hatten, seinen ohnehin alle Menschen gleich. Da kommt es doch auch nicht drauf an woher sie kommen und an welche "Wahrheit" sie glauben.

Warum also sollte ihre Wahrheit nicht die unsere werden?! Und so lud er sie ein! "Kommt nicht mit Waffen, ihr werdet keine brauchen, denn ich erlasse ein Gesetz, wonach alle künftigen Angreifer nunmehr `arme Arme` genannt werden müssen und jeder, der sich von einem Fremdling bedroht fühlt als Übeltäter eingesperrt werden wird".

Die neue Bildung erleichterte die Eroberung des alten Landes ungemein – und sie eröffnete dem guten König scheinbar ganz neue Möglichkeiten zu Ruhm und Ehre. Daß die ehemaligen und wieder auferstandenen Eroberer nicht ganz ohne Waffen gekommen waren störte ihn nicht. Ein paar kleine Verluste, so dachten seine Mitverschwörer gegen das böse Volk, wären nicht schlimm.

So verwandelte sich mit der Zeit das Land, das Volk und die herrschende Klasse ganz nach dem subjektiven Empfinden des neuen, jetzt wieder guten Volkes und nicht nur das ganze Land, sondern auch die ganze Welt erstrahlten im Glanz blinder Mühen für ein paar Wenige, während sich die Übrigen der umfassenden Kontrolle machtgeiler Despoten erfreuten.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann vergewaltigen und morden die guten Guten die bösen Bösen, daß es eine "wahre" Freude ist und die "innovativen Kreise" kontrollieren allesvernichtend, was einst geschaffen war, um eine Zukunft zu begründen, in der sich nicht nur eine ausgesuchte Elite wohlfühlen sollte, sondern, ganz genau eben, der in "Wahrheit" freie Bürger = Mensch!

Der gute König und das böse Volk (ein Märchen zum totlachen)

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der gute König und das böse Volk (ein Märchen zum totlachen)"

Re: Der gute König und das böse Volk (ein Märchen zum totlachen)

Autor: Sonja Soller   Datum: 28.09.2023 15:52 Uhr

Kommentar: Wow, schlimmer geht immer.

Eine spektakuläre Geschichte, lieber Alf, wollen hoffen, dass das Märchen nicht Wahrheit wird. Ha....

Herzliche Grüße aus dem märchenhaften Norden, Sonja

Re: Der gute König und das böse Volk (ein Märchen zum totlachen)

Autor: Alf Glocker   Datum: 28.09.2023 16:56 Uhr

Kommentar: das wollen wir hoffen harharr

Herzl Grü aus dem unverhofften Süden
Alf

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