Herzlich Willkommen zurück in der Welt des Unfassbaren. Wer sich für unerklärliche Phänomene interessiert, ist hier absolut richtig. Nicht immer lässt sich eindeutig erkennen, ob etwas der Fantasie entsprungen ist oder eben wirklich genau so geschah. In der neuen Staffel von "X-Files" werdet ihr euch über einige übernatürliche Geschehnisse und unerklärliche Wesen Gedanken machen müssen. Gibt es so etwas denn nun wirklich?

X-Files - Das Unfassbare
Staffel 2
Episode 1: Das Grauen aus der Tiefe (Teil 1/2)

Gerda Hansen war tot - traurig. Ihr Welpe, den sie erst vor Kurzem bekommen hatte, weil sie allein lebte, war verschwunden. Niemand konnte sich erklären, was mit ihm geschehen war. Gerta hatte bis jetzt nicht richtig begriffen, wie er verschwinden konnte, da er zum Zeitpunkt des Verschwindens an ihrer Leine war. Sie hatte mit einer Nachbarin an der Straße geplaudert und sich das neue Haus gegenüber angeschaut. Der Hund war an der Leine bei ihr gewesen und hatte irgendwo hinter ihr vermutlich am Gehweg geschnüffelt. Er konnte sich nicht einfach von der Leine gelöst haben und selbst wenn, dann hätte sie ihn noch irgendwo laufen gesehen oder er wäre vor sie gerannt. Als sie sich umschaute, war der Hund einfach weg. Direkt hinter ihr tat sich eine kleine Pfütze Blut auf, die vermutlich von dem Welpe stammte. Dass er vielleicht noch lebte, glaubte Gerda nicht mehr. Niemand hatte etwas gesehen oder bemerkt. Und bis heute wusste niemand, was mit ihm wirklich geschehen war, aber die Polizei blieb an diesem Fall hartnäckig dran, da es sein könnte, dass dieser Vorfall etwas mit einem anderen Fall zutun hatte. In der Umgebung verschwanden nämlich nicht nur Hunde, sondern auch immer wieder Kinder. Man vermutete, dass ein Serientäter dahinter steckte, der dies tat. Warum er mal Tiere und mal Menschen entführte, erschloss sich bislang niemandem, aber man ging davon aus, dass es ihm weniger um die Rasse ging, sondern um die Hilflosigkeit bedingt durch die Lebensphase des Tieres oder eben der Kindes. Die Polizei fand weder den Hund wieder, noch die entführten Kinder. Man gab die Suche auch irgendwann auf und damit schien der Fall zu den Akten gelegt zu sein.

Für Gerda war dieser Fall aber noch lange nicht abgeschlossen. Sie erinnerte sich noch zu gut daran, wie sie mit einer abgebissenen Leine an der Straße stand. Jemand hat die Leine nämlich durchgebissen, dessen war sie sich sicher, auch wenn die Polizei ihr das nicht glaubte. Die Leine hatte sie nicht mehr, aber sie hatte es sofort bemerkt. Ihre Nachbarin war auch direkt darauf gestoßen und hatte das auch so ausgesagt. Doch ein Täter, der beim Vorbeigehen Hunde in den Mund steckte, kam nicht wirklich in Frage. So war es sicherlich auch nicht abgelaufen, weil er wohl kaum ein Kind darin unterbrachte, aber irgendwas war hier geschehen und irgendjemand hatte diesen Hund mit einem Schlag aus dem Leben gerissen. Gerda war sich sicher, dass der Angreifer nicht aus der Luft gekommen sein kann. Sie hatte oft an die alten Gruselgeschichten gedacht, in denen Kinder von großen Raubvögeln mitgenommen wurden, aber das war Quatsch. Sie hatte ja auch gar keinen richtigen Ruck gespürt, als es geschah. Der Welpe zog halt ab und an mal an der Leine und das war ja auch nicht ungewöhnlich. Deshalb drehte man sich als Hundebesitzer ja auch nicht jedes Mal um. Und dann war er weg. Gerda verzweifelte an der Vorstellung, dass ihr Hund eventuell noch lebte und gequält wurde. Wer konnte denn schon wissen, was der Täter mit seinen Opfern machte? Doch Gerda sollte schon bald wissen, wie es geschah. Früher als ihr lieb war. Denn schon am nächsten Morgen stand die Polizei an der Tür und bat sie, vor die Tür zu kommen. Sie sagten nicht viel, aber sie hatten wohl etwas vor der Tür entdeckt. Man bat sie, sich das einmal an der Straße anzuschauen. Gerdas Herz schlug bis zum Hals. Jetzt würde sie endlich eine logische und begreifbare Erklärung für die Tat bekommen. Das hatte sie sich so sehr gewünscht. Doch diesen Wunsch würde man ihr nicht erfüllen. Denn das, was sie jetzt zu hören und sehen bekam, klang noch unerklärlicher, als das zuvor.

In der Nähe des Punktes, an dem Gerda mit der Nachbarin gestanden hatte, als es geschah, befand sich ein alter Kanaldeckel. Wie man es von einem Kanaldeckel kannte, war dieser durch eine Platte mit Stäben an der Oberfläche gesichert, sodass niemand hineinfallen konnte. Dieser Kanal war allerdings kein gewöhnlicher Kanal, wie man ihn überall auch in Dörfer an der Straße antraf. In Dörfern dienen die Kanäle dem Ablaufen des Wassers bei heftigem Regen zum Beispiel. In solch einen Kanal würde auch kein Mensch passen. Diese Kanäle waren viel breiter und viereckig. Die Schutzklappe konnte theoretisch jeder abnehmen, wenn er etwas Kraft in den Armen hatte. Darunter befand sich eine kleine Leiter, die hinab zum Kanaldeckel führte. Dieser mit Löchern durchsetzte Deckel konnte allerdings nur von Mitarbeitern der Stadt geöffnet werden. Diese hatten spezielle Schlüssel dafür. So kam auch nie jemand auf die Idee, als Mutprobe hinunter zu steigen, weil man dadurch höchstens nass und dreckig wurde, aber nicht weit kam. Unter dem dicken Kanaldeckel gab es noch eine Leiter, die die Leute von der Stadt benutzten, um in den unterirdischen Kanalschacht zu klettern. Die ganze Stadt war mit einem unterirdischen Kanalsystem durchzogen. An den Stellen, an denen das Abwasser die Stadt verließ, hausten meist Obdachlose, die in den Tunneln Schutz suchten vor Regen oder der Kälte im Winter. Erlaubt war das nicht. Aber es traute auch niemand sich, diese Leute zu vertreiben.

Die Polizei erzählte Gerda von dem unterirdischen Kanalsystem, den Obdachlosen und einem Mitarbeiter der Stadt, der die Überlegung hatte, dass vielleicht jemand von unten durch den Kanal nach oben geklettert war und hilflose Passanten und Tiere angriff. Gerda schaute ihn lange an und wusste nicht, ob er das jetzt wirklich ernst meinte. "Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass niemand es bemerkt, wenn da einer aus dem Kanal geklettert kommt und Tiere und Kinder mit sich in die Tiefe reißt?". Die Beamten meinten es allerdings absolut ernst. Sie zogen dies in Betracht. "Wir wissen nicht, wer oder was diese Taten begeht, aber wir nehmen an, dass er sich unten im Kanalsystem aufhält und dort auch lebt!". Gerda Hansen war sprachlos. Jemand hatte ihren Hund mit nach unten in den Kanal gezogen und ihn dort vermutlich gegessen? Sie schaute einmal rüber zu dem Kanaldeckel, der von der Polizei geöffnet worden war und sah, wie einer der Beamten nach unten kletterte, um den dicken Stahldeckel zu öffnen. Auch ein Mitarbeiter der Stadt kletterte mit nach unten, um dem Polizisten den Weg zu zeigen, sobald sie unten abgekommen waren. "Wenn dort unten jemand haust, kann er nicht weit kommen! Das Kanalsystem endet an beiden Seiten schon nach wenigen Metern! Die Löcher, durch die das Wasser abläuft sind zu schmal, um als Mensch hindurch zu passen! Wenn dort unten jemand ist, werden wir ihn innerhalb einer Stunde entdecken!". Gerda konnte nicht glauben, was sie da hörte. Unter ihrem Haus lebte jemand, der wehrlose Kinder mit sich in die Tiefe zog, um zu überleben. Vermutlich ein Obdachloser, der sich nicht anders zu helfen wusste. Oder ein Psychopath, der darauf stand, kleine Kinder zu...Sie wollte gar nicht daran denken. Sie hatte Bilder im Kopf, die verboten sein mussten. Wer wusste denn nun wirklich, was sich da unten befand? Vermutlich lagen dort unten die ganzen Leichen der Opfer. Es musste dort ja auch bestialisch riechen. Wussten die Beamten überhaupt, auf was sie sich da einließen? Und sie dachte wieder an die alten Geschichten, in denen Raubvögel kleine Kinder entführten oder Monster aus dem Meer stiegen, um ihre Opfer auf den Meeresgrund zu entführen. Und da kam Gerda ein Gedanken, den sie nicht aussprechen konnte, sondern nur dachte. Vielleicht war das, was sich dort unten aufhielt, überhaupt gar kein Mensch?

Fortsetzung Folgt morgen, am 23.11.2014!

Episode 2 - Das Grauen aus der Tiefe (Teil 2)


© Seralgo Refenoir


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Kommentare zu "X-Files - Das Unfassbare (Staffel 2, Episode 1/13)"

Re: X-Files - Das Unfassbare (Staffel 2, Episode 1/13)

Autor: axel c. englert   Datum: 22.11.2014 20:18 Uhr

Kommentar: Wieder hoch – spannend gewesen!
(Freu mich schon aufs Weiterlesen!)

LG Axel

Re: X-Files - Das Unfassbare (Staffel 2, Episode 1/13)

Autor: possum   Datum: 23.11.2014 5:25 Uhr

Kommentar: So spannend immer wenn man in Zeitmangel ist ....LG!

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