Vorab: Ich darf euch offiziell bekanntgeben, dass ich zurzeit an der 2.Staffel von "X-Files" schreibe. Wem also auch noch im Dezember zum Gruseln zumute ist, der darf sich jetzt schon freuen. In 13 neuen Episoden werdet ihr unfassbaren Geschehnissen, unerklärlichen Phänomenen und übernatürlichen Wesen begegnen. Der Starttermin der neuen Staffel wird in meinem Blog in Kürze bekanntgegeben.

X-Files - Das Unfassbare - Da ist ein Monster am Fenster (Teil 2)

Sofort am nächsten Morgen machte sich Frau Lemming auf den Weg zu ihren Nachbarn. Was sie gestern gesehen hatte, wollte ihr niemand glauben. Und sie konnte es selbst nicht fassen. Ihre Tochter erzählt seit Wochen von einem Monster, das am Fenster der Nachbarn sitzt und niemand hat ihr geglaubt. Jetzt wo sie es selbst gesehen hatte, glaubte auch ihr niemand. Ihr Ehemann hielt sie für krank und gestört. Was sie gesehen hatte, war eine Fratze mit blitzenden Zähnen, Dauergrinsen und roten Augen. Was auch immer das gewesen ist, es war sicherlich kein Familienmitglied. Als sie allerdings an der Tür ankam und klingelte, machte ihr niemand auf. Das war ja auch klar. Sie hatten was zu verbergen. Aber so leicht würden sie Frau Lemming nicht loswerden. Sie würde sogar so weit gehen, dass sie in das Haus einbrach, um nachzusehen. Das musste man melden. Da trieb sich ein Monster im Haus ihrer Nachbarn und die wussten es vielleicht noch gar nicht. Vielleicht hatte das Wesen alle umgebracht in der Nacht? Vielleicht war es auch längst verschwunden und die Leichen lagen zerfetzt in der Küche. Diese Bilder. Sie gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf und deshalb musste sie jetzt definitiv da rein. Die Hintertür stand offen und das war schon mehr als auffällig. Wenn niemand zu Hause war, würde sie auch niemals offen stehen. Und im Keller fand sie auch noch keine Leichen. Erst als sie nach oben kam, begann sie vor Angst zu zittern. Und das nicht ohne Grund.

Der Mann von Frau Lemming machte sich eigentlich keine Sorgen um seine Frau, auch als sie nach einer Stunde noch nicht zurück war. Doch als eine weitere Stunde verstrich, rief er bei den Nachbarn an, weil er dachte, sie hätten sich gemeinsam zusammengesetzt und waren dabei alles zu besprechen. Wie peinlich musste das sein, wenn seine Frau ihren Nachbarn von diesem Monster erzählte. Da konnte er sich nie mehr blicken lassen. Aber das würde er schneller, als er wollte, denn es hob niemand ab und er machte sich mittlerweile ernste Sorgen. Er glaubte keine Sekunde an diese Geschichte, die Emily und seine Frau erzählten, aber irgendetwas war wohl geschehen. Also machte sich Herr Lemming auf den Weg zum Nachbarhaus und klingelte. Es öffnete ihm niemand. Beim fröhlichen Kaffeeklatsch waren sie also nicht. Als er um das Haus ging, sah er die offene Hintertür und wunderte sich darüber. Warum stand diese so weit offen, wenn niemand zu Hause war? Er trat hinein in den Keller und schaute sich um. Er rief ein paar Mal nach seiner Frau, aber sie gab ihm keine Antwort. Ihm fiel ein starker Geruch auf, den er aber nicht identifizieren konnte. Als er die Treppen nach oben ging, gefror im das Blut in den Adern.

Emily lag zu diesem Zeitpunkt bereits in ihrem Bett. Sie rieb sich die Augen und fragte sich, was das für ein Geräusch war, das von unten kam. Sie stieg aus ihrem Hochbett und ging zur Zimmertür. Zuerst schaute sie vorsichtig die Treppe nach unten, aber da war nichts zu sehen. So nahm sie langsam eine Stufe nach der anderen nach unten und ging ins Wohnzimmer. Hier sah ja alles so anders aus. Was war denn hier nur los? Das war doch gar nicht ihr Wohnzimmer! Plötzlich spürte sie etwas von hinten auf sie zukommen und sie drehte sich ruckartig um. Gott sei Dank, es war nur ihr Papa. Herr Lemming. Als dieser allerdings Emily zu Gesicht bekam, schrie er so laut er nur konnte. Emily erschrak und wisch ein Stück zurück. Warum schrie ihr Papa so laut? Hatte er sich so sehr vor ihr erschrocken? Erst jetzt bemerkte Emily, dass sie sich im Wohnzimmer ihrer Nachbarn befand und nicht zu Hause. Aber wie war sie denn hierher gekommen? Das wusste sie ja gar nicht mehr. Und was machte ihr Papa im Haus ihrer Nachbarn? Und was tat sie hier? Warum hatte sie im Bett ihrer Nachbarn gelegen? Vater Lemming stürzte vor Schreck nach hinten und fiel die Treppe in den Keller hinunter. Als er unten ankam, rührte er sich nicht mehr. Er war sofort tot. Erst jetzt bemerkte Emily, dass auch ihre Mutter im Wohnzimmer auf der Couch saß. Ihr Kopf war stark nach hinten gebogen und sie bewegte sich auch nicht mehr. Sie war auch tot. Emily begann zu weinen und zu schreien und wollte hier einfach nur raus. Sie hoffte so sehr, dass sie aus diesem Albtraum erwachen würde und das einfach alles nur träumte. Doch ein Traum war das hier nicht. Der wurde sogar noch viel schlimmer. Als Emily in den Spiegel schaute, erschreckte sie sich so sehr, dass ihr Herz beinahe stehen blieb. Sie hatte einen offenen Mund mit weißen Zähnen, rot glühende Augen, ein entstelltes Gesicht und dicke rote Lippen wie ein Clown. Sie rannte zu ihrer Mama und schüttelte sie. Doch sie gab keine Antwort mehr. Auch ihr Papa am Fuße der Kellertreppe zeigte kein Lebenszeichen mehr. Als sie nach oben in das Kinderzimmer lief, das ihr auf einmal völlig fremd war, schaute sie nur ein einziges Mal aus dem Fenster rüber zu den Nachbarn. Dort sah sie sich selbst mit ihrer Mutter aus dem Fenster schauen. Sofort schob sie die Gardinen vor das Fenster, damit sie sich nicht vor ihr fürchteten. Was würde die denken, wenn sie jemanden hier am Fenster sehen würden, der so fürchterlich entstellt war? Sie würden sicherlich die Polizei rufen oder persönlich vorbeikommen, um nachzusehen, wer hier sein Unwesen trieb.

Als die Polizei am nächsten Tag das Haus durchsuchte, fand sie die Leichen von Herr und Frau Lemming. Die eine Leiche lag zersaust auf der Couch, die andere lag im Keller. In allen anderen Räumen fand man weder weitere Personen noch Hinweise darauf, wer diese Morde begangen hatte. Man konnte nur feststellen, dass sich beide Opfer offensichtlich zu Tode erschreckt haben. Wovor sie sich so sehr erschreckt hatten, blieb bis heute ungeklärt. Ihre Tochter Emily galt von diesem Tag an als vermisst und wurde nie mehr gefunden.

Und doch stand am Fenster des Hauses gegenüber ein Mädchen am Fenster, das die Beamten dabei beobachtete, wie sie die Leichen ihrer Eltern in den Wagen trugen. Doch dieses Mädchen konnte nur leider niemand sehen.

Seralgo Refenoir


© Seralgo Refenoir


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Kommentare zu "X-Files - Das Unfassbare (Sonder-Episode 2/2)"

Re: X-Files - Das Unfassbare (Sonder-Episode 2/2)

Autor: axel c. englert   Datum: 15.11.2014 23:13 Uhr

Kommentar: Schön, dass die Serie weitergeht!
Hochspannung so – fort besteht!

LG Axel

Re: X-Files - Das Unfassbare (Sonder-Episode 2/2)

Autor: possum   Datum: 16.11.2014 8:59 Uhr

Kommentar: Danke dir lieber Seralgo! LG!

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