Das Ende vom Weg
oder
Todesahnung


Hinter der Biegung ist das Ende vom Weg.

Ich kann mich hier auf den Stein setzen,
die alten Bäume, die Wegrandblumen betrachten.
Kann aber auch versuchen den Stein umzudrehen.
Dann die Tausendfüßler, Asseln, Ohrenkneifer beobachten
und vielleicht hat ein Feuersalamander dort Schutz vor der sonnigen Trockenheit gesucht.
Das wäre interessant, überraschend schön.

Ich könnte aber auch ein Stück des Wegs zurück gehen.
Dahin wo die Menschen sind.
Menschen, die ihre eigenen Wichtigkeiten haben.
Ich könnte ihnen in die Gesichter sehen
und mir ausmalen, was sie gerade antreibt.
Möglicherweise würde auch jemand stehenbleiben
und mit mir ein paar Worte wechseln:
„Wie komme ich zum Rathaus?“ … “Ah ja, vielen Dank.“
Das täte gut.

Allerdings ist hinter der Biegung das Ende vom Weg
und wer weiß schon was da für Überraschungen warten.

Doch vorher sollte ich noch in den Briefkasten sehen,
die Blumen gießen,
die Vögel füttern
und meinem Hund seine Treue belohnen.


© grauschimmel


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Kommentare zu "Todesahnung"

Re: Todesahnung

Autor: Kathrin Bärbock   Datum: 13.04.2014 11:09 Uhr

Kommentar: ...habe Tränen in den Augen...

Re: Todesahnung

Autor: grauschimmel   Datum: 13.04.2014 15:01 Uhr

Kommentar: Liebe Kathrin, das kann nur was Gutes zu bedeuten haben.
Gruß GS.

Re: Todesahnung

Autor: noé   Datum: 13.04.2014 19:35 Uhr

Kommentar: Aauf mich wirkt es wie: "Es geht immer weiter - irgendwie...", auch wenn es (mich) zumindest nachdenklich stimmt...
Wolltest Du mir nicht 'was auf PN schicken, lieber Grauschimmel?
noé

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