Was tun, wenn deine Welt in Trümmer zerfällt?
Leben oder Sterben?
Vor dieser Frage stand ich auch einmal.

Wir lebten in einer friedlichen Welt. Unsere Völker waren glücklich vereint. Unsere Felder waren reich bestellt, unsere Beete übersät mit den verschiedensten Arten von Blumen und Gemüse, unsere Kinder spielten überall und jede Streitigkeit wurde friedlich beigelegt.

Doch dann kamen die Fremden und brachten Unheil über unseren Planeten. Sie zerstörten unsere Ernte, nahmen uns unsere Kinder und vernichteten unsere Häuser. Sie brachten uns den Krieg.

Wir konnten uns nicht wehren Wir mussten zusehen, wie viele von uns starben. Wir mussten zusehen, wie sie unsere Kinder verschleppten. Was hatte unser Leben noch für einen Sinn? Wir lebten in Trümmern, eher tot als lebendig, waren unschlüssig und leer.

Wir trafen uns am Rande einer Klippe. Alle trafen sich dort, jeder aus jedem Volk. Wir wollten uns dort hinunter stürzen. Wir wollten unserem Elend ein Ende machen. Wir hatten keine Hoffnung mehr.

Doch dann sah ich etwas. Ich schaute die Klippe hinunter, hinein in die Dunkelheit, hinein in die Ewigkeit. An einer Felswand erblickte ich ein weißes Licht. Ich schaute näher hin. Ich sah eine kleine weiße Blume, die sich einsam und verlassen den Widrigkeiten des Lebens stellte.

Ich schaute sie an. Meine Nachbarn taten es mir nach. Nach und nach richteten alle ihre Blicke auf die kleine Blume. Und da wussten wir es.
Wir sollten leben. Wir durften nicht sterben. Wir mussten auf die Rückkehr unserer Kinder warten. Wir mussten unsere Welt wieder aufbauen.
Doch eines war uns allen klar: Wir werden uns besser schützen.


© Eisvogel


4 Lesern gefällt dieser Text.





Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Leben oder Sterben?"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Leben oder Sterben?"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.