Slaughter

Er hatte keinen Plan als er wieder durch die bekannte Umgebung strich. Eine Mischung aus Unruhe und Langeweile trieb ihn an. Da erblickte er sie. Er näherte sich wie beiläufig und registrierte blitzschnell: eine süße Stupsnase, blaue Augen und darüber eine rotblonder Schopf Haare mit lustig abstehendem Pony ergaben ein entzückendes puppenhaftes Gesicht. Sie trug einen rot gemusterten Pullover zu einem blauen Rock. Sie war zwar von kleiner Statur mit ziemlich kurzen Beinen, doch er fand sie unwiderstehlich. Und sie war alleine hier !

Er selbst war auch kein großer Kerl und seine Beine waren nicht lang, aber kraftvoll-stämmig. Niemand fand ihn attraktiv mit seinen zu großen Ohren und dem ungewöhnlich vorgeschobenen Unterkiefer. Sogar die nicht korrigierte Fehlstellung seiner Zähne fiel auf! Doch er war stark, seine gut trainierten Muskeln ließen ihn beeindruckend männlich erscheinen. Und er konnte sehr schnell sein. Durch hastige Blicke nach rechts, links und nach hinten vergewisserte er sich, dass niemand ihn beobachtete.

Dann griff er zu. Es war ganz einfach, sie fest am Hals zu packen, damit sie still blieb. Er hob sie hoch und trug sie an den Platz, der von niemandem einzusehen war. Bestimmt hatte sie riesige Angst, denn sie wehrte sich nicht. Jetzt sah er, dass die Kleine ein weißes Höschen unter ihrem Rock trug. Dies zerrte er als erstes hinunter, die Kleine schien zu zappeln, er brachte sie zur Ruhe, indem er sie heftig hin und her schleuderte. Es erregte ihn so, dass er jetzt nicht mehr aufhören konnte. Sein Schwanz war steil aufgerichtet. Der kurze Rock der Kleinen würde kein Hindernis sein und er war so ungestüm beim Ausziehen ihres Wollpullovers, dass dabei ein Ärmel fast komplett abgerissen wurde. Ein weiterer Ruck und auch der Rock flog zur Seite.

Der rosige nackte Leib steigerte seine Mordlust noch. Er wollte die Kleine ganz und gar, mit allen Fasern seines Körpers. Er riss sie so heftig an einem Arm zu sich heran, dass dieser sich vom Körper löste. Wie ein Blutrausch überfiel ihn jetzt die Raserei: die kleinen Hände trennte er ab, warf sie zur Seite, wo sie wie bittend halb geöffnet liegen blieben, der zweite Arm löste sich nach heftigem Reißen schließlich aus der Schulter, der Kopf war bizarr nach hinten geknickt.

Die Kleine war sicher längst tot, denn sie bewegte sich überhaupt nicht mehr. Das machte ihn wütend und er schüttelte und schleuderte sie. Dies löste einen neuen Schub von blutiger Lust in ihm aus. Er konzentrierte sich nun darauf, den Kopf mit dem hübschen Gesicht vom Leib zu trennen. Mit brutalem Krafteinsatz schaffte er das bald. Rotgoldene Haare flogen herum.

Am nackten Torso hingen noch die Beine, bereits aus den Hüftgelenken gebrochen. Er hockte sich hastig nieder auf die Knie, schreckte in seinem Kontrollverlust nicht davor zurück, mit den Zähnen nachzuhelfen, um die Zerstörung zu vollenden. Danach sah er sich um, sah den Kopf mit dem immer noch reizvollen Gesicht. Nein, das durfte so nicht bleiben, völlige Vernichtung wollte er !

Noch keuchend von der Anstrengung ließ er sich neben dem Kopf mit den goldblonden Haaren herab, legte sich auf den Bauch, überlegte nur kurz. Dann schnellte sein Kopf mit aufgerissenem Mund gegen den toten, abgerissenen Kopf. Seine Zähne trafen Augen und Nase, schlossen sich kraftvoll tief hinein. Er spürte einen fremden, neuen Geschmack am Gaumen und zog wie ein Raubtier seinen Kopf zurück, ohne das Gebiss zu lockern.
Zufrieden sah er das makaber zerstörte Gesicht. Nun war er fertig und wurde allmählich ruhiger. Die Nase der Kleinen spuckte er aus. Langsam kam er zu Sinnen und merkte, dass er entsetzlich durstig war.

Er schüttelte sich und trottete in die Küche zum Wassernapf. Das Mädchen kam ins Zimmer und kreischte: Der Hund hat meine Puppe kaputt gemacht!


© Gerda Greschke-Begemann


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Beschreibung des Autors zu "Slaughter"

Es geschieht ein grausiger Mord - das zumindest soll man glauben

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