Das grüne Blattwerk der Bäume und Büsche um mich herum tarnte mich, während meine Augen auf die kleine Lichtung starrten. Sie lag weniger als einen Steinwurf entfernt vor mir und besaß in etwa die Größe eines kleinen Dorfplatzes.

Dass sie gerade diesen Ort aufsuchen würde, hätte ich mir nicht gedacht. Dass ich doch hier nach gesehen hatte, war nur Zufall gewesen. Zunächst hatte ich ihren schlanken Körper für nichts anderes gehalten als eine Sinnestäuschung, ein Zusammenspiel zwischen dem Blattwerk der Büsche und dem schwachen Tageslicht. Erst beim näher gehen hatte ich erkannt dass es keine Täuschung, sondern meine Beute war.

Eine Beute der ich jetzt schon seid gut einem Mondwechsel nachjagte, sie jedoch nicht zu fassen bekommen hatte. Auch meine Fallen hatte sie schlau umgangen und immer neue Wege durch den Wald eingeschlagen.

Doch heute war das Glück auf meiner Seite. Sie saß, mit dem Rücken zu mir, in der Mitte der Lichtung und hatte sich herab gebeugt um blaue Waldblumen vom Boden zu pflücken.

Ihr hellgelbes Kleid sowie ihre dunklen Haare ließen sie für mich zu einem leichten Ziel werden.

Meine Hand zog einen Pfeil aus dem Köcher an meinem Rücken heraus, welchen ich anschließend in die Sehne meines Bogens legte.

Anschließend richtete ich mich vollkommen lautlos auf und zog die Sehne zurück.

Doch dann, in jenem Moment in welchem ich den Pfeil in ihre Richtung schoss, drehte sie sich herum. Unsere Blicke trafen sich, dann...war es vorbei.

Ende


© koto7001


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Beschreibung des Autors zu "Der Schuss"

Kurze Geschichte über einen Jäger und seine Beute




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