Und es begab sich zu einer Zeit, da alle Vöglein in die unsterbliche Liebe unsterblich verliebt waren und der Kaiser von China derartig auf-oder zugeschwollen bei Tische saß, daß man ihm nichts übelnehmen konnte. Einiger vordergründiger Vorbehalte, sowie hintergründiger Hinterhalte wegen entwickelte sich die Intrigenlandschaft heute wieder zufriedenstellend vernunftsfeindlich – was der Unheilsarmee sämtlicher öffentlicher Stellen schmutziges Wasser auf die Mühlen gab. Dies konnte einwandfrei zum Wäschewaschen verwendet werden.
Alles hätte wieder einmal besonders ungut werden können, hätten da nicht die Papageien der O-Position auf einmal zu stottern angefangen. Sie gackerten das Nullkommanix der empfohlenen Propagandasender so wunderschön falsch auf und ab, daß sich die rosafarbenen Lustwölkchen am Viermament auf einmal schamhaft in ein entzückendes Schwefelgrell verwandelten. Darüber waren ganz besonders die Kinder des Sinns im Unsinn, des Glücks im Unglück und natürlich auch die frischgeackenen Müll-Leute hoch entzückt.
Die hochdekorierte Fachwelt rätselte, mit dem Mut der Verzweiflung entschlossen: "Das erinnert uns an rein garnichts". Und damit sind alle zufrieden, oder sie haben leider nichts kapiert, denn kapieren ist ohnehin kein Grund sich keine Sorgen zu machen. "Lebe dich daselbst, dann bist du lieber tot", oder "Gott schützt die Untoten!" – das ist der Slogan zukünftiger Tierarten in Menschengestalt, oder umgekehrt, aber das ist auch kein Halsbruch im Beinbereich unnötiger Zwangsabgaben. Wir heißen euch "Offen für alle Schandtaten im Quatschbereich!"
Oder man glaubt an die Hingabe zum Ofenrohr, durch das Gebirge, um Gebirge zu sehen ist: Die Welt wie sie sinkt und kracht! Keiner kann dir dann sagen, daß er nicht mehr richtig tickt, denn die Wirklichkeit und die Wahrheit sind Siebenmeilenstiefel ohne Schaft und doppelten Boden. Sowas ist auch schon vorgekommen. Da glaubt einer sich wissentlich im Irrtum zu befinden und ehe er sichs versieht hat er eine Nelke im Knopfloch und steht völlig versetzt, aber putzmunter neben sich unter einem Regenschirm am Abend, wo er versauern kann, so begehrend wie er nur möchte...
Da läppert sich doch gleich alles, zusammen auf den Gipfel der Bodenlosigkeit, ohne Netz und doppelte Ausreden. "Wo gemoppelt wird fallen Spähne" verriet uns dereinst das Herkules-Schneiderlein, nachdem es vorgehabt hatte in sich (oder sonst jemanden) zu gehen, denn Ausharren sei das oberste Gebot, von ganz vielen Anderen. Aber Jedermann entgegenete ihm aus Dingsda, wo ein Vetter des Schrumpelstilchens wohnt, trocken: "Was du nicht sagst das füge oft, dann kommt es gründlich unverhofft!"
Damit war natürlich wieder einmal alles gerettetet: Die Krokonauten weinten verstohlen um ihre Sore, die unteilbar in den Morgen aller Abende hineindämmerte. Dann trösteten sie sich mit dem Abblid der Erde in den unendlichen Weiten, die noch nie ein wahrer Mensch betreten hatte. Das stimmte aber leider nicht ganz – es waren nur sehr, sehr, sehr wenige Menschen gewesen...und die hatten sich meistens besorgt umgeschaut (nach besseren Zeiten, nach sauberen Einkünften, oder großzügigen Liebchen, deren Antlitz andauernd verklärt war).
So kann man doch nicht, muss aber, wenn man (meine Güte) ein Stück vom Glück, ohne Trick, aber auch nicht doof abhaben mag. "Dick", so lautet die Parole, aber auch das Losungswort der gezügelten Weihen, samt Priester ohne "Schweine", wenn man nicht leer ausgehen will. Appropos "Ausgehen". Ich lade euch ein: Ladet ab was euch saumselig und verschlagen macht, lasst euch nicht weiter, hin und im Heer, einlullen vom Lallen lallender Freibeuter, deren Maschen so durchschaubar sind wie ein Spinner-Netz im Frühtau zu Berge. Autsch!

Der laute Heinrich (eine Regierungserklärung)

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der laute Heinrich (eine Regierungserklärung)"

Re: Der laute Heinrich (eine Regierungserklärung)

Autor: Michael Dierl   Datum: 11.12.2023 10:26 Uhr

Kommentar: Sehr amüsant zu lesen diese typisch Glocker verdrehte Weltansicht die in Wort und Satzbau daher kommt und den Leser verwirrt in seinem Gedankengut. Ihn geistig durchrüttelt, bis er gar nix mehr versteht und nur noch jeden Satz oder Wortverdrehung mit einem Lächen belohnt. Sehr unterhaltsam ;-)!

Bild paßt genial dazu!

lg Michael

Re: Der laute Heinrich (eine Regierungserklärung)

Autor: Sonja Soller   Datum: 11.12.2023 14:22 Uhr

Kommentar: Um es mit deinen Worten zusagen: Erfrischend!!

Herzl. Grüße aus dem sprachlosen Norden, Sonja

Re: Der laute Heinrich (eine Regierungserklärung)

Autor: Alf Glocker   Datum: 11.12.2023 17:27 Uhr

Kommentar: Ich bedanke mich für die tollen Kommentare!!

LieGrü
Alf

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