7. Rabmanquarfitzkarbälohlagul und der Sinn der Phrasen


Wie schon der leider unberühmte Vordenker und Dichter R.Walter in seinem Poem "Der Sinn der Phrasen" tiefsinnig vermerkt hat, wird "das Gelüst in tiefer Schlucht zerstört, doch trauernd betend angehört". Daraus geht eindeutig hervor, daß vor allem religiöse Phrasen einem Gelüst entstammen, das anscheinend von einem ganz bestimmten Klientel betend angehört wird. Was lernen wir daraus?

Zuerst jedoch noch die Frage(n): Wer wir? Die ganze Welt ist voll von wunderbaren Glaubens-Richtungen und -Bekenntnissen, die uns in ehrliches Erstaunen versetzen würden, so wir in der Lage wären etwas kapiert haben zu wollen. Aber wann war das schon der Fall? Einer, der nach dem Hochmut kommt, insofern das jemals wahr gewesen wäre. Denn der durchschnittliche Gläubige ist von einem Hochmut erfüllt, der zwar förmlich nach einem Fall schreit, aber offensichtlich ewig am Leben erhalten werden muss (damit orientierungslose Lemuren eine zu ihnen passende Orientierung finden).
Also warum lernen? Da bleiben wir doch lieber wie man es uns vorschreibt!

Und so verfällt alles (R. Walter) dem Sinn der Phrasen, die durchaus ihre Berechtigung haben...wo? In der Entmündigung phantasievoller Kinder, deren Erwachsenwerden seinen absurden Ausdruck in beispielweise dem Vorduismus erfährt. Doch nicht nur in dessen wundervoller Sagenwelt von erschaffenden und zerstörenden Göttern, von heiligen Affen und ebensolchen Kühen, sondern sogar im Isnichlahm, oder im Tristentum (welches auch nicht schlecht gesegnet ist mit einer reichhaltigen Märchenfauna) sind Bücher oder Rollen voller Phrasen am Wirken, sondern auch im Kabuttismus, bei den Hormonen, den Sabberern, den Scheuchen Neinhollas und dem Kuttentum. Da ist nichts zu machen...

Man möchte förmlich mit all den Verrückten zum Himmel aufsteigen und wie ein Vöglein jubilieren: "Ach, was sind doch Phrasen schön – nichts kann ohne sie noch gehen".

Selbstverständlich haben die Poli-Ticker – das ist eine Kaste, die selbstverständlich nur inoffiziell eng mit den Schweinebiestern zusammenarbeitet – fast nichts aus den oben beschriebenen Facetten des Universums der Phrasen gelernt. Tja, das war jetzt allerdings nur ein schlechter Scherz, denn in der Wirklichkeit aller Phrasen ist es doch wohl eher so, daß ein guter (=einflussreicher) Poli-Ticker zur Selbstvergöttlichung entweder stark neigt, oder sich ein passendes Idol ausgesucht hat mit dem sich Phrasen am schönsten dreschen lassen.

Das gebräuchlichste Zauberwort aus dieser Ecke phrasischen Daseins ist wahrscheinlich das Wort "gemeinsam". "Wir müssen" z.B. "gemeinsam etwas tun, oder zumindest in Angriff nehmen, was mich (den Poli-Ticker) auf sie sichere Seite des angewandten Gelüst's (an der Macht zu bleiben) stellt.
Doch wer sich auch immer des Phrasendreschens erfolgreich bedient, er darf auf alle Fälle so gut wie kein Gewissen haben. Die einzige Alternative zum fehlenden Gewissen wäre dann noch eine praxisorintierte Dummheit, die, wirkungsvoll (nicht) zur Schau getragen, zumindest einen subalternen Posten garantiert.

Ist jedoch der Sinn der Pharsen erst einmal global anerkannt und als "Menschenrecht" institutionalisiert, dann kann für einen echten Populisten auf den Gebieten "Marketing, Politik, Religion und Militär, nicht mehr viel schiefgehen.
Denn der Sinn der Phrasen ist ein zu befriedigendes Grundbedrüfnis aller zivilierter Völker, wilder Stämme und furchtbarer Clans, dem unbedingt Folge zu leisten ist!!

Mit seiner Hilfe kann so gut wie alles gerechtfertigt werden Bedenken können ohne Weiteres, locker vom Hocker zerschwätzt werden...und so folgt das große Glück den Gelüsten auf dem Fuß, um betend angehört und ausgeführt werden, bevor es sich in tiefer Schlucht selbst zerstört. Ein vielfach Hoch der Phraserei! Sie macht uns lieblich, macht uns high, sie wird mit uns gleich mit geboren und hat sich mit weiß wem verschworen, der sich erklärt durch seinen Wahn...
Nun gebt den Phrasen freie Bahn!!

34. Gebot: Glaub jedem der dir Phrasen drischt sonst wirst du sofort aufgemischt!
35. Gebot: Sei froh und glücklich, wenn man meint, daß etwas ist wie es uns scheint!
37. Gebot: Phrasen dreschen ist die höchste Kunst der Lüge!
38. Gebot: Sei immer froh und selbstgerecht und glaube nur an dein Gemächt!

Die neue Religion 7

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die neue Religion 7"

Re: Die neue Religion 7

Autor: Michael Dierl   Datum: 20.02.2023 10:35 Uhr

Kommentar: Moin Alf, .hast wie immer den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen. Hast es sehr schön nach Deiner Art verpackt und genauso heuchlerisch ist es! Religon erlaubt Töten und segnet es aber das weißt Du ja! Ist der einzigste Job der die Sinnlosigkeit eines Studiums verlangt, um ihn dann als Beruf (ung) auszuüben. Irre!!! Denen fehlt leider nur noch die Flöte auf der Kanzel dann wäre es perfekt aber dafür haben sie ja die Orgel. Nur Flöte wäre besser! :-)

lg Michael

Re: Die neue Religion 7

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 20.02.2023 12:41 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
dein Ideen Reichtum ist unerschöpflich.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die neue Religion 7

Autor: Sonja Soller   Datum: 20.02.2023 14:19 Uhr

Kommentar: Da kann ich mich Wolfgang nur anschließen, lieber Alf.
Die Gebote passen, auch wenn nicht immer, wie die Faust aufs Auge ;-)

Herzliche Mittagsgrüße aus dem stürmischen Norden, Sonja

Re: Die neue Religion 7

Autor: Alf Glocker   Datum: 20.02.2023 18:37 Uhr

Kommentar: Vielen herzlichen Dank liebe Freunde

(muss mich kurzfassen...)

LieGrü
Alf

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