5.Geschichte: Rabmanquarfitzkarbälohlagul und ich im Niemandland


Die Ganze Welt ist voller Niemandsländer! Dort hausen Niemands ohne Zahl. Sie sehen gar nicht aus und tragen nicht Gewänder – doch leben sie im Glaubens-Braus und Saus! Und diese ganze Welt ist voller Plunder, den man erfunden hat aus Angst allein zu sein und deshalb gibt es viele Wunder, die völlig wahr sind, oder auch nur Schein! Der Glaube an den Niemand macht es möglich, daß sie geschehen – unentwegt. Weil man nicht kann, nicht weiß und hilflos ist hat man sich aufs Glauben stets verlegt...

Dann kommt von innen diese Heldenkraft auf einem Boden fest zu stehen, der nichts als schwankt – und Leidenschaft hilft jedem schlichtweg alles zu verstehen! Dorthin ging ich mit meinem großen Gott aus Watte, der mit stets hilft mich selber klar zu deuten und sah das Warzenschwein und auch die Ratte, ich hörte hell die Glocken läuten...und von den Türmen riefen lauthals Irre! "Damit man mich in die Versuchung führe, die man so liebt, um etwas sein zu müssen: was uns zum Wahnsinn treibt, vom Kopf bis zu den Füßen"...

Wir sahen wie die Nebel ziehn, wie sich die Menschen hassen, wo keine sind, weil sie den Unfug mögen. Und da bekam der Unfug einen Sinn für jene trübem Tassen – das ergab dafür und deshalb eben einen Segen. Der Segen lebt in riesengroßen Häusern, die voll von Ehrfurcht, in den hohen Himmel ragen, worin, von Ducken und von Mäusern geheimnisvoll die Lasterstimmen klagen. Sie sprechen und sie singen von den extra guten Dingen und auch von einem Niemand, der da sei. Doch zwischendurch verstummen sie fatal. Dann geben sie sich ehrlich und brutal....

Dann üben sie sich in den feinen Taten, in Treue zu dem Niemand der grad passt und lassen kluge Köpfchen traurig raten wohin sie streben, ohne Ruhepol und Rast! Dann wissen Menschen gleich: Sie sind von einem Niemand ganz brachial besessen, auf den sie hoffen, der die Zuflucht ist, dem sie bereit sind aus der Hand zu fressen, denn ihr Gesäß ist angelweit sperroffen! Das wissen sie nur leider, leider nicht; sie haben keinen Geist und kein Gesicht, nur einen großen Niemand der sie lenkt, von dem sie meinen, daß er für sie denkt...

Das genügt den Eulenspiegeln! Sie haben ja ihr Buch mit seinen Gaben. Es prunkt mit seinen sieben Esels-Siegeln, weil sie es selbst geschrieben haben. Trotzdem verkünden sie, die Weisheit sei in Dosen darin enthalten, die da direkt vom Himmel fällt. Dann schwören sie, die wirklich ganz Haltlosen, in diesem Buch befindet sich die freie Welt! So laufen sie benommen in den Kreisen, die fehlerhaft und auch vermessen sind. Sie sind geboren damit sie nichts als nur vergreisen und bleiben gar vom Start weg bis zum End' ein kleines Kind ...

Die ganze Welt der leeren Niemandsländer, wo keiner haust, wo nichts zu finden ist, was uns beweist "Wir sind zurecht am Leben". Man trägt dort rosa Freundschaftsbänder, vor denen es dem Teufel ehrlich graust. Wozu sind wir denn fröhlich angereist? Was könnte es hier alles Schönes geben? Ich ahne was und so wohl auch mein Idol "Rabmanquarfitzkarbälohlagul". Es wird sich um den verqueren Inhalt handeln, so meinen wir zusammen somnambul, der Menschenseelen umtreibt und bewegt. Ihr Anspruch ist es wohl im Sumpf zu wandeln, dem man sich selbst zugrunde legt...

Und dennoch gibt es immer Phänomene, die unerklärbar bleiben, so man will! Die hat das Universum ausgelegt zum Grübeln. In ihnen glänzt das Reiche und das Schöne – und in der Ehrfurcht, rein und still und ohne sich die Einsicht zu verübeln, da ist kein Niemand, da ist alles was du brauchst, wenn du verzaubert in die Zeiten tauchst, die nur ein Gleichnis sind für jene Wellen, die dich durch Illusionen treiben. Du sollst dehalb bewusst ein klares Urteil fällen und stets dir selber treu: besonnen bleiben...!!


26. Gebot: Niemand ist niemandes Freund!
27. Gebot : Wo niemand herrscht ist Niemands Land, da geht der Gipskopf durch die Wand!
28. Gebot: Keiner, der Niemand je gesehen hat, wagt es seine Existenz zu bezweifeln!
29. Gebot: Niemand kam aus dem Nirgendwo, um das Nichts zu errichten!
30. Gebot: Niemands Reich in niemands Kopf ist überflüssig wie ein Kropf!
31. Gebot: Wo niemand ist da fühl dich wohl, dort sind die Birnen innen hohl!

Die neue Religion 5

© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die neue Religion 5"

Re: Die neue Religion 5

Autor: Jens Lucka   Datum: 19.02.2023 16:54 Uhr

Kommentar: Das Gebot 28 kann man wohl sehr vielseitig verwenden.

Liebe Grüße, Jens

Re: Die neue Religion 5

Autor: Sonja Soller   Datum: 19.02.2023 17:03 Uhr

Kommentar: Ja, lieber Alf, daran glaube ich, dass man sich selber treu bleiben muss/sollte,
und dabei besonnen bleibt.
Lese deine Texte immer wieder gern!!

Herzliche Grüße aus dem treuen Norden, Sonja

Re: Die neue Religion 5

Autor: Alf Glocker   Datum: 19.02.2023 17:45 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde!

Jens - ja!

Sonja - danke dir und auch ja!

LieGrü
Alf

Re: Die neue Religion 5

Autor: Michael Dierl   Datum: 19.02.2023 18:31 Uhr

Kommentar: Hmm....Dein Text macht teilweise betroffen weil er knallhart und nüchtern unsere Situation beschreibt in der wir ALLE leben, möchten und dann wieder ringt er einem ein Lächeln ab. Man hängt zwischen zwei Welten hin und her. Die Welt ist ein Irrenhaus geworden, spätestens dann als der Konsum seine Grenzen geöffnet hatte und der Nonsens, den niemand braucht,an die große Glocke gehengt wurde. Angefeuert durch den Kapitalismus etc. jeden zum Schnäppchenhäppchenmacher gemacht hat und jeder jeden anderen darin übertreffen will egal auf wessen Konsten! :-/ Schöne "heile, heile Gänschen Welt" eben!

lg Michael

Re: Die neue Religion 5

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 19.02.2023 19:02 Uhr

Kommentar: Bemerkenswerte Gebote, lieber Alf.
Bild: Volkstheater in Kairo ?!
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die neue Religion 5

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.02.2023 19:09 Uhr

Kommentar: Nein, Zinnfigurenmuseum in Berlin :-)))

Liebe Grüße
Alf

Re: Die neue Religion 5

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.02.2023 19:10 Uhr

Kommentar: Michael - danke dir

LG Alf

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