Das Märchen von der Waldfee Siebenschön…


Vor langer, langer Zeit wuchsen auf einer Waldlichtung, am Elsterbach,viele, schöne Blumen.
Die Blumen hatten keinen Namen. Die Blüten der Blumen hatten eineGlockenform und die Blütenblätter schimmerten in allen Regenbogenfarben.
Sie wuchsen nur dort auf dieser Waldlichtung, und sonst nirgendwo.
Jedes Jahr, am fünfzehnten Mai, schlüpften nach sieben Tagen aus den Blüten der Blumen süße, kleine Waldfeen. Sie waren nicht größer als ein Zaunkönig. Ihre Königin hieß „ Siebenschön“ und sie hatte das Sagen.
Die Waldfeen besaßen alle kleine, durchsichtige Flügelchen. Mit ihren Flügelchen konnten sie bis zu den Wolken fliegen.
Sie trugen hübsche Kleidchen, die mit Goldfäden und Silberfäden verziert waren.
Die kleinen Feen umarmten sich und küssten sich inniglich.
Danach begannen sie auf der Waldlichtung zu tanzen. Einige Male sangen sie auch während der Tänze Lieder, die nur die Tiere des Waldes hören und verstehen konnten. Die Waldfeen tanzen fröhlich und ausgelassen, und ihre Zartheit fesselte jeden, der sie belauschen konnte.
Der Zwerg Rotzipfelchen hatte die Waldfeen vor Jahren auf der Waldlichtung entdeckt. Der Zwerg berichtete seine Entdeckung seinen Gefährten. Sie versteckten sich immer hinter Büschen und Farnen und beobachteten die Waldfeen bei ihren Tänzen.
Die Zwerge, sie wohnten im Fichtenwald, freuten sich jedes Jahr erneut über die süßen, kleinen Waldfeen.
Vor einem Jahr passierte ein großes Missgeschick! Die Waldfeen hatten einen Kreis gebildet, und ihre Königin Siebenschön tanzte darin. Die kleinen Waldfeen sangen, und bewegten ihre zarten Körper im Takt dazu.
Der Zwerg Plusterbacke, der sie beobachtete, nieste ganz laut, und die süßen, kleinen Waldfeen erschraken fast zu Tode. Sie schwangen sich in die Lüfte, und wurden nicht mehr gesehen. Ihre Königin Siebenschön jedoch, verfing sich in einer Silberdistel. So sehr sie auch strampelte, sie kam nicht mehr los.
Der Zwerg Rosenschön und der Zwerg Springinsfeld befreiten die Königin aus ihrer misslichen Lage.
Die Königin bedankte sich bei den beiden Zwergen, und sagte: „ Ihr habt einen Wunsch frei, den ich euch erfüllen werde“!
Zwerg Rosenschön und Zwerg Springinsfeld kamen jedoch zu keinem Ergebnis. Sie holten die anderen Zwerge dazu, jedoch jeder Zwerg hatte einen anderen Wunsch.
Es war ein ständiges Gemurmel, und jeder wollte den Anderen übertönen, und von seinem Wunsch überzeugen.
Die Königin ärgerte sich über ein solches Verhalten der Zwerge.
Sie sagte: „ Wenn ihr euch nicht auf den Wunsch verständigen könnt, dann muss ich mein Angebot wieder zurücknehmen.“
Da verstummten alle Zwerge, und bei einigen rannen dicke Kullertränen über die Wangen.
Der Zwergen König Balthasar machte einen Vorschlag: „ Verehrte Königin Siebenschön, wir möchten, dass die gefräßigen Wildschweine nicht mehr unsere Waldlichtung umpflügen und dabei alles zerstören.“
Die Königin sagte: „ Der Vorschlag sei euch erfüllt“ und danach flog sie davon.
Auf der Waldlichtung wuchsen wieder die schönen Blumen in Hülle und Fülle, und die Wildschweine wurden nie mehr gesehen.
So sehr sich die Zwerge auch auf den 15. Mai freuten, und diesen auch herbeisehnten, die süßen, kleinen Waldfeen kamen nie mehr auf diese Waldlichtung zurück!
Um nicht in Traurigkeit zu versinken, wählten und feierten die Zwerge am 13. August, jedes Jahr, ihr Zwergen Fest.
Das Fest dauert immer drei Tage, an diesen Tagen wird gesungen, getanzt und getrunken, und kein einziger Zwerg denkt mehr an die Waldfeen.









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© Jürgen


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