Sie liegt auf einer kleinen fernen Insel im weißen Sand. Es ist diese Nacht. Ein schwacher gedeckter Lichtschein fällt breitflächig über alles. Und dennoch ist der Mond so hell, das die Olivenbäume und Palmen Schatten auf den Strand werfen. So weit weg, ist es ein Ort tief in der Fantasie, dessen Entfernung doch nie fest bestimmt werden kann.
Tief entspannt dreht sich auf die Seite, ein Bein schiebt sich über das andere, sodass ihre Hüfte eine sanfte verlockende Kurve bildet. Ihre Augen sind beinahe geschlossen. Womöglich ist es nur der leuchtende Sand, auf den sie durch ihre Wimpern sieht. Fast durchsichtige Bänder und nur wenig Stoff liegt eng an ihrem Körper, sodass es wirkt als wäre sie nackt.
Und ich knie nur da, etwas abseits und bewundere sie. Lasse mein Blick auf ihrem Gesicht ruhen, fahre ihre Beine entlang, über ihre Hüften bis zu ihren Füßen, von dem flachen Bauch über ihre kaum bedeckten Brüste. In meinem Kopf entsteht ein Bild, das ich sie tatsächlich so berühren darf und dann eines, wie sie mit ihrem Fuß meinen Kopf mit dem Gesicht voran in Sand drückt.
Wie kannst du es wagen mich so sabbrig anzustarren, du Hund! , höre ich sie sagen. Obwohl ich dann vermutlich anderer Meinung wäre, würde diese innerlich nur kurz währen. Sehr schnell würd ich einsehen, das sie recht hat und mich zu ihren Füßen in den Sand entschuldigen. In der Hoffnung das sie die Bemühungen als aufrichtig empfindet. Es wäre auch die einzige Möglichkeit, wenn ich Luft von ihr geschenkt haben will. Ein derart demütigendes Gefühl, so geplättet vor ihr zu liegen muss berauschend sein, und es wäre auch dezent heiß, wenn sie dabei nichts tragen würde. Ich würde meine Peitsche tragen du Köter, sagt sie abermals in meinem Kopf.
Ich kann meinen Blick nicht von ihr lassen… Aber sprachlos werde ich wegen ihrer Beharrlichkeit und ihrem Stolz. Ich bin mir eigentlich sicher, das ihr vorhin bewusst war, wie das auf mich einwirkt.

Die Sekunde ist stehen geblieben. Und ich überlege ob sie erwartet das ich handle, oder ob sie das Gegenteil will.
Ich warte und der Sand gräbt sich mit der Zeit wie Bleikörner meine Knie. Ihr Anblick und diese Mischung von Spannung und Ruhe in der Luft verwirren mich. Es würde sie vielleicht stören jetzt wenn ich etwas sage, und vielleicht will sie meine Berührung gerade gar nicht. Aber dennoch werd ich das nie erfahren, wenn ich nicht frage. „Bitte meine Herrin, darf ich dich sehen?“
„Sehen mein Hund? Was meinst du?“
„Ich mein es wörtlich meine Herrin.“


© D.M.


1 Lesern gefällt dieser Text.


Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Unvergänglich"

Re: Unvergänglich

Autor: Steffi Illi   Datum: 09.03.2022 20:42 Uhr

Kommentar: mag deinen Schreibstil. freue mich schon auf Momente 3.

Grüße Steffi

Kommentar schreiben zu "Unvergänglich"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.