Ich kniete dicht vor ihr auf dem Boden. Die Kette lag eng und kalt um meinen Hals, sodass kein fingerbreit Luft war. Und ich war ihr so nahe, wie sonst kaum ein Sklave es durfte.
Meine Herrin saß auf einer niedrigen Couch am Rand des abgedunkelten Raumes, die sich schwarz kaum vor dem dunkelrot und holzbraun der Wände, Pranger und diversen Möbeln abhob. Ich bemerkte kaum noch, wie hart der Boden war, so viel Zeit war vergangen. Ihre Knie befanden sich direkt vor meinem Gesicht, und ihre Heels streiften mich.
Die Uhr ging auf vier zu. Es war ruhig, und wie ein warmer Scheinwerfer, der sich unaufdringlich über sie ergossen hatte. Der schwarze enge Stoff, welcher sich an ihren Körper schmiegte, ließ große Teile ihres Ausschnitt bis weiter über den Brustansatz, am Rücken und ihren Hüften frei. Vorn an ihrem Bauch von einem Ring zusammengehalten. Ich konnte nicht anders als dahin zu schielen, auch wenn ich eigentlich nach unten gucken sollte. Ihre Art sich zu kleiden war allgemein dezent auffällig. Einen kunstvoll tätowierten schlanken Arm stützte sie neben ihrem halbnackten Hintern auf. Die Hand des anderen lag entspannt auf ihren übereinandergeschlagenen Beinen.
Ich konnte die Spannung spüren. Ihr Blick auf meinen Kopf runter traf einen Punkt zwischen Zuneigung und Strenge. Aber ich dachte in diesem Moment, das sie plötzlich ihre Krallen in meine Kopfhaut bohren würde, und mir unsanft den Kopf nach unten zwingen, weil ich sie so ansah. Die Hundekette drückte auf meinen Nacken.
„Das war brav mein Hund. Aber ich will das du erbärmlich kriechst vor mir.“
„Ja meine Herrin.“
Es blieb ein Kloß im Hals.


© D.M.


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