Durch den Schmerz hindurch sah ich ihre schlanken Beine vor mir. An ihren Füßen trug sie verdammt hohe schwarze Schuhe, deren Absätze dezent spitz wirkten. Die weiße Helligkeit von draußen von draußen schien in breiten Balken in den Raum.
Meine Herrin stand halb im Gegenlicht. Ihren dünnen Körper umgab enger schwarzer Stoff, der ihre Linien und Rundungen betonte. In ihrer Hand, zwischen den formgeschliffenen Krallen hielt sie eine kurze Peitsche.
Ich kniete vor ihr auf dem Boden, der vorgab sehr hart zu sein. Das Metall der Ketten scheuerte an meinen Handgelenken. Und durch Gewicht welches daran hing, hatte es sich tief in die Haut gedrückt.
Über mein Rücken erstreckten sich einige Striemen. Ich spürte jeden einzelnen davon, rasiermesserscharf und schneidend. Zugleich brannte es, als hätte sie mit ihrer flachen Hand systematisch zugeschlagen. Ich fühlte mich bleiern. Sie raubte nach und nach alle Kraft. Und ich genoss, das sie mich quälte.

Ihre Heels spiegelten sich fast im Boden. Mein Blick wanderte nach oben. Ihre Haarspitzen strichen über die nackte Haut ihres Rückens. Wobei es den Eindruck machte das sie, und die Haut auf der sie lagen sanft und warm waren. Ihre Augen sahen unter gesenkten schwarzen Wimpern auf mich herab. Sie hatte ein zufriedenen Ausdruck, aber hinter ihrer Iris glühte etwas Unberechenbares.
„Willst du etwa noch mehr?“, fragte sie scharf.
So ein Hundeblick sollte ich mir womöglich verkneifen.
„Ja meine Herrin.“, erwiderte ich nur.
Hatte ich das verdient, etwas das so sehr einem Traum ähnelte? Etwas das so wundervolle Gefühle entstehen ließ.
Langsam ging sie um mich herum, bis außerhalb meines Blickfeldes. Die Absätze klackten auf dem Boden. So hilflos zu sein, war elektrisierend.
„Das ist alles, du undankbarer Köter?!“
Ich konnte spüren, wie sie jetzt hinter mir stand. Die Spannung schnürte mir den Hals zu.
„Bitte meine Herrin.“
Nur noch ein krächzendes Betteln, das sich nach Schmerz anhörte.
„Und deswegen sollte Ich darauf eingehen?! Als ob ein Köter wie du das verdient hat!“, entgegnete sie streng.
Mir blieb die Stimme weg.

Ihre Krallen kratzen über meinen Rücken. Sie waren eiskalt und zugleich feuerheiß, als sie diese durch die offenen Stellen zog. Ich gab kein Ton von mir. Aber es war deutlich, was sie meinte.
„Nein meine Herrin... vermutlich nicht.“, schloss ich eilig. Ich war dezent zu wertlos, um noch mehr zu haben. Demnach war es niedergeschlagen.
„Na dann.“, meinte sie knapp.
War sie davon gekränkt, das ich negativ sah. Überschnitten sich Kampfgeist und mangelndes Selbstwertgefühl… denn fiel ich öfter in den Abgrund dazwischen.
„Das entscheidest doch ohnehin du, meine Herrin.“, erwiderte ich verwirrt.
„Aha.“, sagte sie sarkastisch.
Ich überlegte, was sie damit meinte. Eine Zustimmung oder ein denk mal nach, was daraus dennoch folgt. Da traf sie mich gnadenlos und aufeinanderfolgend mit dem Stab ihrer Peitsche. Und dieser Schmerz explodierte erneut blutend auf meinem Rücken. Ich hatte zu lange gedacht.
Auch wenn mir ein elendes Jaulen entfuhr, war es unvergleichlich schön. Ich konnte ich ihren Zorn spüren und ihre Lust dabei. Es verschwamm zunehmend mit meinem Gefühl der Ergebenheit und wachsender Erregung in einem Rausch.


© D.M.


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