„Wirst du etwa schon müde?“, fragte sie, die Hände in ihre Hüften gestemmt.
Es war bereits Abend. Wir standen voreinander im Flur. Meine Leine hing lose von meiner Hundekette herunter. Ein deutliches Gewicht. Bei dieser Haltung so nahe vor ihr, zog ich ständig in Erwägung, ob es nicht besser wäre zu knien. Womöglich erwartete sie das. Die Deckenlampe warf Schatten unterhalb ihrer Wangenknochen. Ihre streng zusammengefassten Haare bewirkten mit ihrem Blick und ihrer knappen Bekleidung insgesamt einen so bestimmenden Ausdruck, das ich schon unbewusst zurückwich.
„Ich reiße mich halt zusammen, meine Herrin.“, erwiderte ich ausweichend.
„Dir fehlt wohl eine eiskalte Dusche.“
Ihre Lippen verzogen sich bedeutungsvoll.
„Bitte nicht meine Herrin. Ich hatte wenig Schlaf. Das ist ein Grund.“, versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Ein Grund der Mich abhalten soll?!“
„Nein meine Herrin... ein Grund, aber abhalten kann dich nichts.“
„Gut erkannt! Also ab unter die Dusche mit dir!“
„Ja meine Herrin.“ Unschlüssig stand ich da.
„Und du kriechst dorthin!“
Ich folgte dem Befehl und kroch Richtung Badezimmer. Die Kette schliff dabei über den Boden. Sie ging direkt hinter mir. Ich hörte ihre Absätze und zog den Kopf ein bei dem Gedanken, das sie mir gerade hervorragend einen ordentlichen Tritt verpassen konnte. In hockender Haltung streifte ich meinen Hoodie aus und zog dann Hose und Shorts runter. Ich kniete nackt vor ihr. Der Fliesenboden war hart und kalt.
„Für wie lange soll ich das machen, meine Herrin?“
„So lange ich will.“
Unter ihrem Blick stieg ich in die Dusche, drehte den Hahn auf kalt und kniete darunter auf dem Duschenboden.
Es war ein Schock als das Wasser mich traf. Sofort fing ich stark an zittern. Jeder Nerv auf meiner Haut wollte, das ich da weg ging. Es war eiskalt und brannte zugleich. Von Sekunde zu Sekunde zitterte ich stärker. Sie sah mir etwas zu wie ich dort kniete, wie ein begossener Pudel. Dann ging sie aus dem Raum mit den Worten: „Du bleibst da! Und wehe dir du kniest nicht mehr dort, wenn ich wiederkomme.“

Unbarmherzig strömte das kalte Wasser über meinen Körper. Ich hatte keine Chance mich daran zu gewöhnen. Meine Kette lag gleichzeitig eng um meinen Hals und schnitt mir in den Nacken. Die Leine hing an meinem Oberkörper hinunter über den Rand der Duschschale. Ich musste es allein aushalten.
Sie kam zurück. Was mir wie zwanzig vorgekommen war, stellte sich als fünf Minuten heraus. Gedemütigt kniete ich da und fror. Abschätzend sah sie auf mich herab.
„Na, gefällt es dir?! Bist du nun brav?“ Sie zog die Augenbrauen hoch.
„Bitte meine Herrin…“
Sie nahm sich meine Leine und gab Spannung darauf. „Ich habe eine Frage gestellt, du erbärmlicher Köter!“
„Ja meine Herrin. Ich bin brav.“, antwortete ich ziemlich kleinlaut.
„Na das sehe ich.“
Sie hatte wohl nicht vor, mich so leicht vom Haken zu lassen. Ihre Kleidung lenkte mich ab, bzw. eher die Haut von ihr, welche unbekleidet war. Sie trug nur ein paar schwarze Dessous. Ohne Spitze, aber mit Bändern, die sich um ihren Körper schmiegten. Es sah dezent heiß aus.
„Bitte meine Herrin,“, setzte ich wieder an, „darf ich das Wasser abdrehen?“ Es war ein dringliches Bedürfnis. Ich zitterte und schlotterte wie einer, der den Verstand verlor.
Sie ging nicht darauf ein. „Weißt du, wie armselig du da kniest?!“
„Ja meinen Herrin.“, murmelte ich brüchig.
„Und dann hängt da so ein kleines Würstchen rum. Hast du nicht große Stücke auf ihn gehalten?!“, meinte sie herablassend.
„Ja meine Herrin.“ Ich sah auf ihre Heels.
„Sieh mir in die Augen! Sag mir, das du ein armseliger Köter bist. Und was für ein kleinen Schwanz du hast!“
Ich hob den Kopf, sofort, so als befände ich mich unter nervlichem Zwang. Das Wasser lief mir eisig kalt den Nacken hinunter. Wie gebannt starrte ich sie an. Sie war so schön und so unerreichbar in diesem Moment, obwohl sie direkt vor mir stand.
„Ich bin ein armseliger Köter, der ein kleinen Schwanz hat… meine Herrin.“
„Einen Winzigen!“, stellte sie klar.
Etwas so Erniedrigendes zu sagen, konnte fordernd sein. Aber noch schwerer war es, die eigenen Worte richtig zu setzen.

Als ich die Erlaubnis bekam, stolperte gedemütigt unter ihren Augen aus der Dusche. „Tropf mich nicht voll, du jämmerlicher Köter!“
Ich bekam keine Antwort raus. Zu keiner Zeit, ließ sie meine Leine locker. Ich kniete kurz und klappte dann zusammen. Nackt und klitschnass lag ich vor ihr auf dem Boden.
Sie hob einen ihrer wohlgeformten Absatzschuhe und trat unbarmherzig zu. „Habe ich gesagt du darfst hier faul rumliegen?! Dafür brauche ich dich nicht!“
„Entschuldige bitte meine Herrin.“ Ich versuchte mich aufzurappeln, doch rutschte auf dem nassen Boden weg.
Nachdem sie noch einige Tritte nachgelegt hatte meinte sie:„Los trockne dich ein bisschen ab. Nur so, das du nicht alles nass tropfst, hast du verstanden? Und mach den Boden trocken!“
Ich nickte fahrig, und krabbelte schlitternd, das Rasseln der Leine in den Ohren.
Sie verzog kurz amüsiert die Mundwinkel. „In einer Minute kniest du brav vor mir, mein Köter.“ Dann verließ sie das Bad.


© D.M.


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