Kapitel 2: Meine erste Nacht auf Kansas
Kai und ich wanderten jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit durch diesen verflixte Wald. Dieser schien unendlich groß zu sein. "Die Sonne scheint unterzugehen" brach ich schließlich das Schweigen. Kai hatte die ganze Zeit nur auf den Boden gestärkt und schaute jetzt auf die hinter den Baumwipfeln untergehende Sonne. "Dann sollten wir ein Lager aufschlagen" meinte er und ging zu einer kleinen Lichtung. Da es weder regnete, noch kalt war, könnten wir problemlos Feuer machen. Nachdem wir uns hingesetzt hatten, ertönte urplötzlich ein Knurren. Ich sprang auf. Wilde Gedanken gingen mir durch den Kopf: Was war das? Etwa ein wildes Tier? Gab es auf Kansas überhaupt gefährliche Tiere? Würde es hungrig sein? Reichte Kais Dolch aus um sich zu verteidigen? Aus heiterem Himmel hörte ich hinter mir ein Lachen. Als ich mich umdrehte, sah ich Kai, der sich vor Lachen auf dem Boden wälzte. "Alter" sagte er unter seinem Lachanfall "das war mein Magen". Jetzt müsste ich auch lachen. Endlich beruhigen wir uns langsam wieder und auch mein Magen fing an zu Knurren. "Ich glaube wir sollten uns schnell was zu essen holen" sagte Kai schließlich. "Was isst man denn hier?" fragte ich neugierig. Als Antwort zog er die Blätter eines Busch zur Seite. Hervor kamen orangene Kugeln, die... "Schweben" stammelte ich "d..die schweben." Kai sprang urplötzlich hoch und ergriff zwei von denen, der Rest flog etliche davon. "Das sind Haltzios, schepwebende Früchte. Schmecken nach Zitrone und Zucker" meinte er grinsend undübergab mir eine der beiden Haltzios. Er biss in den anderen hinein und sah mich mit erwartungsvollen Augen an. Ich selber führte meinen Haltzio langsam zu meinem Mund und biss zögerlich hinein. Kai hatte recht. Es schmeckt wie Zitrone und Zucker, aber keinesfalls ekelhaft. Nachdem wir unser Mahl vollendet hatten, legten wir uns gesättigt nebeneinander und beobachteten die milllionen von Sternen am Nachthimmel. Schließlich hörte ich es neben mir murmeln: "Gute Nacht, Ash." "Gute Nacht, Kai" seufzte ich und schloss die Augen. Die Welt verschwand in einem Schatten.


© Mai


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