London. Ende eines unbekannten 19. Jahrhunderts. Londoner Universität. Es ist später Abend und die Sonne berührt bereits den Horizont und verschwand hinter den Dächern der Stadt. Julius Belmont verließ gerade das Universitätsgebäude und schlenderte auf dem Weg nach Hause über den Campus. Eine Gruppe aus jungen Männern winkte ihn zu sich, als sie ihn sahen. Er änderte seinen Weg und ging hinüber zu ihnen. Er erkannte sie als Studenten, die er häufiger in den Vorträgen über Mythologie gesehen hatte.
Junger Mann 1: Guten Abend Professor Belmont.
Julius: Guten Abend. Wie verlaufen eure Studien zum Thema Nordische Mythologie?
Junger Mann 2: Wir kommen voran. Es gibt aber etwas, was wir sie gerne fragen würden.
Julius: Achja? Um was geht es?
Die Jungs schauten sich verlegen an. Sie waren sich unsicher, ob sie es ihm erzählen konnten. Julius ahnte, dass diese 3 etwas ausgefressen hatten. Letztlich gab ihm einer von ihnen einen faustgroßen silbernen Stern in die Hand. Julius nahm ihn entgegen und betrachtete ihn genauer.
Junger Mann 1: Können sie uns sagen, um was es sich dabei handelt. Es sind einige Runen drauf, aber wir wissen nicht, was sie bedeuten.
Die Jungs hatten recht. Auf dem sechszehnzackigen Stern waren verschiedenste Runen geschrieben worden. Er drehte den Stern um und fand eine Art Halterung, wie sie bei Broschen oder Orden zu finden war. Außerdem fand er die Initialen A.W. eingraviert. Er wandte sich wieder den Jungs zu, die ihn verlegen anschauten.
Julius: Nun es handelt sich hierbei eindeutig um eine Art Orden. Die Runen auf der Vorderseite sind aus verschiedenen Kulturen und Religionen. Beispielsweise ist hier das nordische Symbol für Midgard, die Welt der Menschen. Daneben steht das irische Zeichen Berkano, was im Allgemeinen für Gesellschaft oder Partnerschaft steht. Hier finden sich fast alles Kulturen und Gesellschaften wieder.
Er ließ den Stern sinken und warf den Jungen einen strengen Blick zu. Sie versuchten seinem Blick auszuweichen.
Julius: Wo habt ihr das her?
Die Junges schwiegen.
Julius: Wenn ich raten soll, dann habt ihr es gestohlen. Ihr wisst, was passiert, wenn ich das euren Eltern berichte, oder?
Jetzt sahen sich die Jungen an und Furcht lag in ihren Augen. Am Ende gab sich einer von ihnen einen Ruck und packte aus.
Junger Mann 1: Wir haben ihn gefunden. Der Stern gehörte einem Toten. Wir haben ihn gestern Abend in der St. Louis Street gefunden.
Julius: Und da habt ihr euch gedacht, er braucht seinen Kram nicht mehr, hm?
Junger Mann 2: Nein so war das nicht. Wir sind einfach nur durch die Straßen gezogen. Als wird an der St. Louis vorbeigingen, haben wir ein Geräusch gehört und plötzlich lag er da an eine Häuserwand gelehnt. Seine Kleidung war blutig. Und dann war da plötzlich dieser Nebel. Und dann war da ein Knurren, dann haben wir unsere Beine in die Hand genommen und sind gerannt. Dabei haben wir den Stern mitgehen lassen. Wir wollten ihn nicht stehlen, dass müssen sie uns glauben.
Julius seufzte.
Julius: Also schön. Ich glaube euch. Aber es ist euch klar, dass ihr eine Leiche geplündert habt, oder?
Die jungen Männer nickten.
Julius: Besser ihr bringt dieses Kleinod wieder zurück, wo ihr es herhabt.
Junger Mann 3: Wissen sie nicht, was man sich erzählt? Dort sind in den letzten Wochen eine ganze Reihe unerklärlicher Morde geschehen.
Julius schaute die drei unverständlich an.
Julius: Und dann seid ihr trotzdem dort hingegangen? Also schön ich bringe ihn zurück. Schlimm genug, dass ihr überhaupt dort wart.
Die jungen Männer wirkten erleichtert.
Junger Mann 1: Vielen Dank Professor. Wir schulden ihnen was.
Sie drehten sich um und verschwanden. Julius blieb noch einen Moment stehen und betrachtete den Stern. Besser er sorgte dafür, dass er ihn so schnell wie möglich loswerden würde. Er war nicht abergläubisch, aber hegte einen großen Respekt für die Toten. Julius steckte den Stern in seine Manteltasche und wanderte durch die Straße von London.


© Sora Hataki


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