Nachdem wir gesehen haben, woher wir kamen und wie weit wir gekommen sind, müssen wir uns nur noch, liebe Kinder, verinnerlichen, wodurch es uns gelingen konnte unseren Planeten zu erretten, aus der Hand barbarischer Frevler, deren wir jedoch in letzter Minute, 10 Minuten nach Zwölf sozusagen, noch habhaft werden konnten.

Akribisch haben unsere Vorfahren an der Verwirklichung unserer Ziele gearbeitet. Sie haben gelebt und sie sind dafür gestorben, daß es diese Welt überhaupt noch gibt. Sie haben fremden Herren gedient und sich, zum Schein, auf ihre üblen Machenschaften eingelassen. Sie haben Blut, Schweiß und Tränen für uns geopfert. Und sie haben immer nur dann gekämpft, wenn es sinnvoll war, im Sinne des Bewahrens und der Pflege des Guten, für sich und uns, ihre Kindeskinder.

Tja, und eines Tages waren sie dann soweit! Ausgerüstet mit den Waffen der Nichtrassigen, etabliert in allen Regionen der Welt, fest verankert in allen Klima- und sonstigen Zonen, machten sie ihre Angebote zur Rückbesinnung auf ein gesundes Maß. Die nun aufbrandenden Wellen der überlisteten Armen im Geiste, die ursprünglich einmal so reich darin gewesen waren, kamen zu spät. Entschieden zu spät! Denn wir waren, wie gesagt, bereits überall in der Überzahl, vor Ort!

Unser Militär hatte nicht mehr viel zu tun, es musste nur Mehrheiten unterstützen! Wir warfen ein paar kleinere Atombömbchen, auf die verbliebenen, größeren Zentren der Aufrührer, dann sahen wir den Krieg als entschieden an! Unsere versuchsweisen Notaktionen von früher, als wir noch glaubten, die wenigen Kinder der anderen mit vergiftetem Billigspielzeug, gefertigt in unseren Fabriken, unfruchtbar machen zu müssen, hatten sich als überflüssig erwiesen.

Die naiven Tagträumer wussten sich viel besser selbst zugrunde zu richten, als wir es uns je ausmalen konnten. Für uns zeigte sich darin die große Weisheit der Natur, die stets imstande ist, sich zu helfen, wenn keine Hilfe mehr von außen in Sicht ist. Natürlich mussten wir uns nach der globalen Übernahme dar Macht, noch viele Jahrzehnte in Acht nehmen. Durch den schleichenden Konflikt, den wir heute als den endgültig letzten Weltkrieg bezeichnen, hatte die Biosphäre schwer gelitten!

Wir mussten nicht nur den Flugverkehr fast zur Gänze einstellen, ganze Industriezweige stilllegen und Milliarden Menschen dem Hungertod preisgeben. Wir mussten uns auch, vor den gewaltigen Launen einer grausam gepeinigten Natur, in Bunkern verbergen. Und erst als die letzten riesigen Flutwellen verebbten und die infernalischen Wirbelstürme nachließen, konnten wir an einen Wiederaufbau der Kultur, nein der Zivilisation gehen.

Der große Vorteil dabei war es jedoch, und ist es bis dato geblieben, daß uns nun niemand mehr in die Quere kommt. Wir haben viel gelernt! Nicht zuletzt das Zusammenleben auf engstem Raum, in den weitläufigen, unterirdischen Anlagen, ließ uns begreifen, wie wichtig die Harmonie, innerhalb größerer Gemeinschaften ist. Das erfordert dieses hohe Niveau an Zusammenarbeit, von dem wir bis in alle Zukunft hinein profitieren werden.

Heute können wir sagen: es ist alles gut geworden! Das Leben steht dem Leben wieder weit offen. Dem Optimismus sind mit Recht keine Grenzen gesetzt, alles blüht und gedeiht und mit etwas Glück, mit unserer gewohnten Einsatzbereitschaft und unserer bedingungslosen Konsequenz wird es uns auch gelingen, das Universum für uns zu erobern. Die aus uns hervorgegangene 13. Rasse rückt unsere größten Hoffnungen in den Bereich des Erfüllbaren. Das sind wir uns immer schuldig gewesen!

Geschichtsunterricht in (nicht allzu) ferner Zukunft 4

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Geschichtsunterricht in (nicht allzu) ferner Zukunft 4"

Re: Geschichtsunterricht in (nicht allzu) ferner Zukunft 4

Autor: axel c. englert   Datum: 21.07.2015 20:48 Uhr

Kommentar: Am Ende wird doch alles gut!
(Bloß gilt das nur für Hollywood...)

LG Axel

Re: Geschichtsunterricht in (nicht allzu) ferner Zukunft 4

Autor: possum   Datum: 22.07.2015 6:18 Uhr

Kommentar: Wies dir nur immer wieder einfällt! LG!

Re: Geschichtsunterricht in (nicht allzu) ferner Zukunft 4

Autor: Alf Glocker   Datum: 22.07.2015 7:01 Uhr

Kommentar: Hollys Wut ist unausbleiblich -
unser Weg ist unbeschreiblich!

LG Alf

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