UndeadWorld02–Lord Of Darkness With Only One Arm

© EINsamer wANDERER

Warnung!: Die Geschichte könnte Spuren von Erdnüssen enthalten. Allergikern wird empfohlen diese Geschichte mit Vorsicht zu genießen. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

Während unser Held die himmlischen Boten bekämpfte. Stand eine einsame Gestalt auf der Landstraße. Umringt von bösartigen, bärtigen Motorradfahrern, die …
Hey Man, du checkst es einfach nich, oder? Das ´is meine Story, die ausschließlich von mir erzählt wird. Und jetzt wirst du dich schön in eine Ecke verpissen, sonst schlag ich dir den verdammten Schädel ein!
Ist ja schon gut. Man, nicht mal einen Wechsel der Erzählperspektive lässt der Kerl zu.
Immer wenn man mal kurz auf Klo ist. Was will der Typ eigentlich. Egal. Wo war ich? Ach ja. Die Sonnen verfinsterten sich und ich hatte dieses riesige Engelsviech mit dem Drachenkopf im Bauch gekillt.

Danach habe ich mich aus dem Staub gemacht. Diese Arena hat mich einfach nur noch angekotzt. Und ich musste den Weg zurücklaufen. Zu Fuß! Zum Glück fand ich in der Nähe ein paar Motorräder. Die Typen, denen sie gehört haben, saßen in irgendeiner Bar und grölten durch die Nacht. Nacht? Heißt das so, wenn es dunkel ist? Ich glaube schon. Na ist auch egal. Ich nenne es jetzt einfach mal Nacht. Also hatte ich wieder ein Bike. Es war nicht so schlecht, wie das Letzte, aber auch nur eine Spur besser. Jedenfalls tourte ich damit auf den Straßen und plötzlich stand da dieser Kerl. Normalerweise übersehe ich Vampires auf den Straßen immer und wenn sie nicht schnell genug ausweichen, ihr Pech. Jedenfalls fahre ich auf ihn zu. Er blickte mir direkt in die Augen und dann? Der Kerl hat meine Maschine angehalten! Mit nur einer Hand hat er sich das Vorderrad geschnappt und die Maschine stand! Und ich war nicht gerade langsam gefahren. Ich habe mit mehr als Hundertsachen auf ihn zu gehalten. Und der Kerl hatte mich die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen. Dann hob er meine Maschine hoch und ich war auch noch drauf! Mit nur einer Hand! Der Kerl musste als Hosenscheißer immer einen Fruchtzwerg mehr gefuttert haben, wie sonst soll man sich sowas erklären? Schließlich sprang ich vom Bike. Klar, denn dort hatte ich schlechte Chancen auf einen guten Angriff. Da standen wir nun. Von Angesicht zu Angesicht. Ich ging dem Typen gerademal bis zur Brust, was mir aber nichts ausmachte, denn die meisten Vampires sind größer als ich, also kein Grund zur Panik. Und dann lagen da noch etliche Leichen von bärtigen Bikern, denen der Kopf wie ein Eimachglas geöffnet worden war und wie ein Eisbecher ausgelöffelt war. Alles kein Grund zur Panik. Was mich aber an den Kerl gestört hat, war, dass es ihn überhaupt gab. Ich sah ihn zum ersten Mal und hasste ihn, wie… naja wie… ach ist auch egal. Ich hasste ihn. Er hatte lange schwarze Haare. Einen Mantel mit einer schwulen Fledermausbrosche. Darunter trug er ein Rüschenhemd. Natürlich alles schwarz. Also jetzt mal ehrlich, wer trägt sowas? Und dann noch seine Haut. Ok, ich mag Asche ja, aber nicht, wenn jemand sie als Gesichtsfarbe hat. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass einer der Ärmel sich mit dem Wind bewegte. Der Typ hatte also bloß diesen einen Arm. Normalerweise schlage ich mich nicht mit Krüppeln, aber der Kerl hatte es ja praktisch herausgefordert. Und sein Blick. Man, ein Eiswürfel war wärmer. Seine Visage hätte einen Fels gehören können, aber der hätte mehr Gefühle gezeigt. „Wo versteckst du sie?“, fragte er kalt. Ich schaute ihn an und hob verwundert eine Augenbraue, ja genau so. „Stell dich nicht dumm“, sagte er weiter. „Ihr Tagwandler stiehlt euch schon seit jeher auf unsere dunkle Seite der Welt und bestiehlt uns. Also sag mir, was du weißt, bevor ich dich häuten lasse.“ Nun verstand ich. Der Kerl war ein Nightvampire. Kein Wunder, dass ich nichts von der gequirlten Kacke verstand, die er da brabbelte. Die Leute von drüben konnte auch niemand verstehen. Also da ich überhaupt nichts verstand, habe ich ihn halt mit meiner Eisenkugel eins auf die Fresse gegeben. Eine klare Antwort würde ich sagen. Aber der Kerl war aus einem anderen Holz geschnitzt. Der verzog keine Miene! Nicht die kleinste Regung! Ich habe ihm das Scheißteil direkt mit voller Wucht auf die Zwölf gedonnert und der zuckte noch nicht mal oder änderte seine Körperhaltung durch den Aufprall. Die Kugel prallte einfach ab und fiel zu Boden, wie ein erschossener Hund, der die Tollwut hatte. „Beeindruckend, aber jetzt bin ich dran.“ Sein leerer Ärmel begann wild zu flattern und irgendetwas wuchs daraus. Keine Ahnung wer der Kerl war, aber ein gewöhnlicher Vampire war der nicht, egal ob nun Day oder Night. Er war etwas … ich will nicht ´Besonderes´ sagen, aber ich denke, das war die einzige Bezeichnung die es traf. Und die nicht beleidigend war, auch wenn ich diese lieber benutzt hätte. Jedenfalls wuchs aus seinem Körper eine Art schwarzer Wurm. Er hatte keine Augen, keine Lippen und stumpfe Zähne. Dadurch sah er aus, als wenn er die ganze Zeit über dämlich grinste. Ich schaute das Ding angewidert an. „Uuuuunnnndddd“, fragte ich gedehnt, „was kann das Teil?“ Es würgte und ächzte, als wenn es gleich kotzen würde, aber nein, das wäre ja viel zu einfach gewesen. Stattdessen würgte es eine pechschwarze Klinge aus seinem Magen, die es dann im offenen Maul behielt. Und schon hatte der Kerl einen zweiten Arm und eine Waffe. Aber ich wär nicht Kami, wenn ich mich einfach so ergeben hätte. Nein, ich versuchte es erneut mit meiner Kugel. Doch der Typ schlug sie einfach funkensprühend mit seinem komischen Schwert beiseite. Und dann machte er einen Schritt, mit erhobenem Wurm-Schwert, nach vorne, um mich zu killen. Aber so leicht war ich nicht zu besiegen. Ich hielt meine Gitarre gegen die Klinge. Wir starrten in die Augen des jeweils anderen. Ich machte wohl eher einen angestrengten Gesichtsausdruck, denn der Nightvampire übte starken Druck auf mich aus, aber ich hielt ihm stand und würde mich auch nicht so leicht zusammenstauchen lassen. Es hätte mich nicht aufgeregt, wenn er einen ähnlichen Gesichtsausdruck gehabt hätte, aber stattdessen machte seine Visage einen gelangweilten Ausdruck. Wie konnte das sein?! Ich gab alles und konnte den Kerl noch nicht mal ins Schwitzen bringen! Was hatte der nur gefrühstückt?! Einen Bullen mit Eiswürfeln und Reißnägeln? Jedenfalls ließ er seine Klinge nach ein paar Momenten abgleiten und meine Gitarre mitten auf seine Brust zurasen. Und dann … sie prallte einfach ab. Und ich bekam die Arschkarte. Dieses komische, schwarze Schwert, was auch immer es war, versuchte sich in meine Kehle zu bohren. Doch ich war schnell. Stattdessen streifte er nur meine Wange. Ihr wisst, was passiert wenn ich blute, oder? Aus dem Kratzer kam auch sofort ein Dämon. Er war Käferähnlich, mit Zangen, sechs Knopfaugen, Chita… Nein. Shat… auch nicht. Ach, eben so ein Insektenpanzer. Und wie das Vieh gekreischt hat, als würde es gleich verrecken. Doch es schien eher Angriffslustig zu sein. Und dann raste das Viech auf den Kerl zu. Ich frage mich öfters, ob diese Dinger die Tollwut oder sowas haben, so wie die drauf sind. Aber naja. Es wollte sich durch das Gesicht fressen. Schien jedoch auf Granit zu treffen. Es versuchte es an mehreren Stellen auf seinem Kopf, ohne Erfolg. Während es weiter nach einer geeigneten Stelle zum Durchfressen suchte, sah mich der Kerl an. „Du bist also der Gott des Blutes.“, sagte er gefühlstot. Und ich weiß bis heute nicht, was Gott des Blutes heißt. Ich bin ich. Kami. Kein Gott oder ähnliches, denn ich stehe über den Göttern. Damals wie heute. „Was? Wovon sprichst du?“, fragte ich. „Dann ist es also bald soweit. Das Ende ist nah. Die Engel steigen herab und stürzen das Land auf der Suche nach den Göttern ins Chaos. Ich frage mich, welche von ihren Gottheiten bereits erwacht sind.“ „Was?! Bist du auf Droge oder so?“ „Auch egal“, führte er seinen Monolog fort, ohne mich zu beachten. Sein Blick ging mitten durch mich durch. Er schien mich nicht zu hören. Ein hämisches Grinsen bildete sich auf meinem gutaussehenden Gesicht. „Du bist eine blöde Schwuchtel! Deine Mutter ist eine Hure! …“, aber egal wie sehr ich ihn beschimpfte, er schien es nicht zu hören. Selbst meine Angriffe schienen ihn nicht aus seinen Gedanken zu reißen. Schließlich ruckte sein Kopf irgendwann hecktisch nach links. Ich folgte seinem Blick und sah Verzerrungen in der Luft. Sie waren wieder da! Und er konnte sie auch sehen. „Endlich mal wieder etwas Action. Na los, kommt her ihr Opfer!“, schrie ich und durchschreitete das Portal in ihre Welt. Leider folgte der Typ mir. Er konnte also auch zwischen den Welten reisen, was mir so ziemlich egal war. Hauptsache er stiehlt mir nicht die Show, dachte ich mir. Und dann kam wieder etwas Komisches. Die Engelsviecher hatten sich verändert. Ihre Flügel waren jetzt schwarz und nicht weiß. Ihre Kindermasken waren die von alten Männern mit Rauschebärten. Warum nehmen sie immer die Gesichter von solchen Opfern? Ich meine, kleine Kinder, alte Männer, da möchte man denen doch bloß noch eins aufs Maul geben, oder? Sie trugen jetzt zukunftsähnliche schwarze Rüstungen, aber die waren genauso schwul wie die Roben. Das einzig Coole an ihnen waren die Heiligenscheine. Die waren jetzt schwarzrauchend. Aber ansonsten waren es immer noch dieselben Luschen wie vorher. Später fand ich heraus, dass die Dinger in der Dunkelheit anders aussahen, als im Licht. Warum, weiß ich nicht und es interessiert mich auch nicht wirklich. Wahrscheinlich irgend so ein Engelsviecher-Geheimnis. Aber davon habe ich mich nicht verwirren lassen. Natürlich habe ich mit meiner Kugel etliche Knochen gebrochen. Während der Nightvampire mit seinem Schwert rumfuchtelte und dabei rumtanzte, wie eine Primaballarina. Dabei sagte er ständig: „Dein Untergang heißt Victor.“ Kann es eigentlich noch schwuler werden? Bin ich der einzig Coole auf dem gesamten Planeten? Der Einzige, der diese Viecher mit der Gitarre schlägt und sie mit einer Kugel aus Eisen verdrischt? Die einzige Konkurrenz für mich war der blutige Käferdämon. Ok, der war auch keine Konkurrenz, kam dem aber von allen Anwesenden am nächsten. Der fraß sich durch die Gesichter und Innereinen der Engel und dabei wuchs er immer weiter. Bis er schließlich riesig war und nur noch wir drei standen. Aber er schien immer noch den fetten Kohldampf zu schieben. Ich habe diesen Blick schon oft genug gesehen, um zu wissen, wann jemand mich fressen will. Er stürzte sich auf mich. Ich sprang nach hinten, doch sein fetter Körper pflügte sich durch die Erde und folgte mir. Das Maul war weit auf und die Zunge schein meinen Namen eintätowiert zu haben. Der einzige, der unbeeindruckt war, war Victor. „Interessant. Obwohl du der Gott des Blutes bist, hast du keine Kontrolle über deine Fähigkeiten. Du bist mir nicht würdig. Noch nicht. Aber das Schicksal wird uns wieder zusammenführen. Ich weiß es, denn ich habe die Prophezeiung gelesen.“ Und was machte er? Er löste sich in einen Schwarm Fledermäuse auf. Konnte das noch kitschiger werden? Ich glaube, dass es schwer werden würde, das zu Topen. Aber ich hatte gerade ganz andere Probleme. Dieser Vielfraß von Käfer wollte mich immer noch verspachteln. Ich schlug meine Kugel gegen ihn, aber er schlug sie beiseite. Und schließlich verschlang er mich mit einem Happs und ich starb … So das ist meine Geschichte. Die Geschichte meines Lebens. Wie ich tapfer kämpfte und blah, blah, blah. Ver-arscht! Ihr dachtet doch nicht wirklich, dass ich gestorben bin?! Nee! Um mich zu töten braucht es schon einiges mehr. Ich warf meine Eisenkugel mit Wucht in Richtung Himmel, oder die Richtung, wo ich glaubte, dass der Himmel war. Ich landete mit einem wohlig warmen Blutregen auf den Boden. Ich war dem Wurm direkt aus dem Bauch wiederrausgesprungen. „Tja, hättest du das mal lieber gelassen“, meinte ich grinsend. Doch leider hatte ich mich da etwas zu früh gefreut. Der Käfer war nicht tot. Das Loch verschloss sich und er wurde noch um einiges Größer. „Oh, Kacke!“ Ich spielte mein letztes Konzert für mich selbst. Ließ ein letztes Mal die Seiten erklingen. Und als der Käfer wieder kurz davor war, mich wieder zu fressen, schlug ich ihm die Gitarre gegen den verfickten Schädel. „Aus! Böser Käferdämon!“, brüllte ich ihn an. Aber er brüllte nur zurück. Wahrscheinlich hatte ich wieder einmal die Gefühle eines unbedeutenden … Etwas verletzt. Das ist übrigens eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Aber ich sollte zum Punkt kommen. Ich schlug das Viech noch einige Male, wurde von ihm noch einige Male gefressen, sprang wieder raus, es erneuerte sich und so weiter und so weiter. Bis mir schließlich eine Idee kam. Ich benutzte einfach mein Heilungsspray. Der Käfer wich ängstlich zurück, als er die Dose sah. „Ja genau. Du willst doch nicht, dass ich das hier benutze, oder? Willst du das?“ Der Käfer schüttelte ängstlich den Kopf. Und wie er dann kreischte, als ich die Dose schüttelte. Ach, wie leicht das doch eigentlich war. Also nach einem langen, sehr langen Vortrag bei einem Tässchen Tee, sprachen wir friedlich darüber, dass er andere Verspeisen sollte und nicht mich und dass er gefälligst seinen Kumpeln in meinem Blut erzählen sollte, was mit Typen passiert die sich mit mir anlegen. Dann zog er sich zurück und die Wunde heilte von ganz allein. Und da sieht man mal wieder, dass reden doch etwas bring und Gewalt keine Lösung ist. Wieder verarscht! Während ich den Vortrag hielt, habe ich wie bescheuert auf ihn eingeschlagen und das Spray sogar einige Male eingesetzt. Und das Viech hat vor Schmerzen gekreischt! Ach war das schön. Aber, nachdem ich den Käfer los war, konnte ich nicht lange verschnaufen, denn wie es das Leben so liebt, kam auch gleich mal wieder einer von den ganz großen Engelsviechern. Diesmal in einer Gewitterwolke, in dessen Inneren ein Tornado tobte und ich kämpfte auf einem kleinen Stückchen Boden, welches durch den Sturm herausgerissen worden war. Und überall flogen Autos, Motorräder, Buse, Häuser und anderes Zeugs umher, aber vor allem kleinere Engelsviecher. Sag mal wollt ihr mich verarschen!, dachte ich. Und in der Mitte von all dem, schwebte ein einzelner, großer Engel. Er war weiß und sein ganzer Körper war mit einer blankpolierten steinernen Haut bedeckt. Ich wollte auch nicht wirklich wissen, wie er darunter aussah. Er hatte sechs schlangenähnliche Tentakel auf seinem Rücken, wo auf jedem Ende jeweils das Gesicht eines Kindes war. Füße hatte er keine, dafür aber einen lustigen Waffenrock aus mit Edelsteinen besetzten weißem Stahl und zwischen Armen und Schultern waren zwei Kugeln aus Blitzen, die umeinander kreisten. Seine Fingerspitzen hatten Löcher, aus denen jeweils der Kopf einer Taube heraus gurrte. Schwul! Im Gegensatz zu den anderen Engeln war er noch weiß, weil er von oben durch irgend so ein komisches Licht beleuchtet wurde. Noch Fragen? Ich auch nicht. „Gott des Blutes, mach dich auf deine Hinrichtung bereit, denn wir, die alten Götter, sind gekommen, um euch der Gerechtigkeit zu überführen und das Ende zu ändern.“ „Bitte?!“, sagte ich. Die schwarzen Engel umkreisten mich, wie die Aasgeier, nur das Aasgeier cool waren. „Können wir nicht diesen ganzen sinnlosen Vortrag überspringen. Davon hatte ich heute nämlich schon genug gehört.“ Die Engel stürzten sich auf mich, ich versuchte ihnen auszuweichen, doch sie fügten mir einige Kratzer zu, mit den üblichen Konsequenzen. Verletzungen, Blut, Dämonen und Tod. Während die unterschiedlichen Dämonen gegen die Engel kämpften, streckte mir dieser Riese seine Taubenfinger entgegen. Grinsend meinte ich: „Was? Soll ich mich jetzt etwa bedroht fühlen? Kommt doch her, ihr Täubchen“, sagte ich, ging in die Hocke und klatschte dabei auffordernd in die Hände. „Ich habe heute ganz großen Hunger auf Grillhähnchen.“ Ich fühlte wie mein Gesicht ganz bleich wurde, als die Finger ins Dunkel kamen. Aus den Tauben wurden schlagartig Haie. Und naja einer von ihnen biss mir mitten in den Bauch. Tat höllisch weh, aber mit mir kann man´s ja machen. Aus dem Blutschwall bildeten sich neue Dämonen, die gegen den Hai kämpften. Doch als plötzlich Blitze auf sie niederfielen, lösten sich die bluttriefenden Kreaturen auf. „Scheiße“, war das richtige Wort dafür. Der Hai, der mich geschnappt hatte, schüttelte seinen Kopf wild hin und her. Ich biss die Zähne zusammen. Der Schmerz war unbeschreiblich. Schließlich bekam ich meine Kugel zu fassen. Sofort warf ich sie in das Auge des verdammten Fisches. Der ließ von mir ab, aber seine Kollegen wollten ebenfalls das letzte Stück Kami, das heute im Angebot war, noch mal probieren. Und so wurde ich beinahe zerrissen. Irgendwie bekam ich einen blutigen Arm frei. Ich schlug damit blindlings um mich. Plötzlich fiel ich in die Tiefe und krachte direkt in einen der fliegenden Busse hinein. Mir dröhnte der Schädel, als ich nach ein paar Momenten wieder zu mir kam. Ich hielt ihn mir, zog die Hand aber schnell wieder zurück, als sie meinen Kopf pikste. Sie war blutig und das Blut hatte sich zu einer Art Panzer verhärtet. Dazu besaß er noch Dornen und Krallen. „Boah Eye, wäre cool, wenn ich die Dornen verschießen könnte.“ Gedacht getan. Ich habe aus dem Bus einen Käse gemacht und ihm zum Explodieren gebracht. Was soll ich sagen, es hat mir Spaß gemacht. Es macht mir immer Spaß Sachen zu zerstören. Dann sprang ich von einem fliegenden Teil zum nächsten, bis ich wieder da war, wo ich angefangen hatte. Ich stand wieder dem Engel gegenüber, zeigte auf ihn und brüllte: „So du verfickter Wichser, jetzt reiß ich dir deinen gottverdammten Arsch auf.“ Ich befeuerte ihn mit großen Nadeln, welche sich Zentimetertief in ihm bohrten und die ihm Überhauptnichts ausmachten, was sie auch nicht sollten. Ich wollte ihn bloß pisacken. Jetzt kamen die Kinderköpfe auf mich zu. Sie wurden zu großen, schwarzen, bärtigen Männermasken, als sie das Licht verließen. Sie zeigten mir viele im Kreisangeordneten Zähne, als sich ihre Mäuler öffneten. Ich schlug sie mit meiner Blutfaust beiseite, doch einer von ihnen fraß mich auf und versuchte dann auch noch mich zu kauen. Ich wusste ja immer, dass ich zum Anbeißen bin, aber so … Nee! Die großen Zähne bohrten sich in meinem Körper und herauskam Blut. Ich wurde ganz voll davon, es lief warm meinen Körper entlang und das Maul dieses Viechs verklebte. Einige Spritzer wurden zu tödlichen Speeren, die das Maul durchbohrten. Schließlich, als mein Körper ein Rundumganzkörperpanzer voller Dornen war, sprang ich blutspritzend hinaus. Ich rannte den Tentakel entlang, der im Moment seines Todes unkontrolliert zitterte. Die anderen Tentakel versuchten mich aufzuhalten, doch ich schlug sie beiseite. Lichtblitze versuchten mich zu grillen, doch sie machten mir nichts aus. Der Panzer war härter als Stahl. Schließlich trat ich dem blöden riesen Viech mit beiden Beinen direkt in die Fresse. Die Maske zerbrach und darunter kam … nein, ich will es nicht beschreiben müssen. Es war der hässlichste Kerl gewesen, den ich je gesehen habe. Mit Triefaugen, einem Rüssel und und und. Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber er war hässlich! Sehr sogar. So was habt ihr euer Lebtag nicht gesehen. Also als ich ihm die Maske zerdeppert hatte, zerfiel auch meine Rüstung, doch ich war ja schlau. Was einmal funktioniert hatte, konnte es wieder tun. Also beschwor ich wieder einen von den großen Dämonen herauf. Ich hoffte ja, dass es wieder der Drache sei, der war bis jetzt der Coolste gewesen, doch leider kam da etwas nicht ganz so cooles dabei heraus. Es war eine Art Greif. Ihr wisst schon, Körper eines Löwen, Kopf und Flügel eines Adlers. Klingt im ersten Moment echt schwul, doch eigentlich war er ganz cool. Natürlich war er aus Blut und sein Körper war nur ein Gerippe, genau wie die Flügel. Überall auf seinen Körper waren schmerzverzerrte Gesichter zu sehen. Und auf seinem Raubvogelschädel war die Maske eines Engels zu sehen. Sah eigentlich ganz cool aus, wenn man ihn aus der Ferne sah. Und wie er den Kerl zerfetzt hatte. Einfach nur genial. Dem Engel wurde mit dem messerscharfen Schnabel des Greifs die Brust zerpickt, dabei schrie er die ganze Zeit über wie am Spieß und es konnte gar nicht genug Blut spritzen. Der Greif fraß seine Innereien, zerhackte alles schön mit dem Schnabel, es war einfach nur schön. Die Welt war in Ordnung. Und etwas tat sich in mir. Etwas Uraltes erwachte so langsam. Ich fühlte mich wie eine Stimmgabel, die in einem unheiligen Ton vibrierte. Es war etwas, was ich nicht kannte und doch immer dagewesen war. Ich kann es nicht genauer beschreiben. Irgendetwas kam, irgendetwas von außerhalb dieser Dimension oder mittendrin und es war nicht gerade freundlich gesinnt. Aber zurück zum Greifen. Die Tentakel versuchten ihn zu fesseln, doch die knochigen Flügel waren wie Klingen und zerrissen die Tentakel in blutige, mundgerechte Scheibchen. Sogar die kleinen Engel wollten ihn besiegen, sie achteten nicht mehr auf mich. Aber das waren auch Weicheier, kaum kreischte der Greif einmal, explodierten sie zu blutigen Fleischklumpen, die in die Tiefe fielen. Mir war mal wieder nach Gitarre spielen. Ich improvisierte irgendeine Melodie, die gerade vollfetzte und zur Situation passte, während der Greif alle fertig machte. Ich konnte mich nicht beschweren. Niemand achtete auf mich, es wurde gefoltert und ich konnte in aller Ruhe spielen. Der Dämon hatte die Fähigkeit, stärker zu werden, je mehr Gegner er besiegte. Jetzt wollten auch die anderen Dämonen etwas vom Kuchen des großen Engelsviechs abhaben. Der Greif aber verscheuchte sie. Er schien nicht teilen zu wollen. „Eye! Sei doch mal nett zu den anderen!“, befahl ich dem Greif. Also schleuderte ich meine Kugel gegen ihn. Sie traf ihn genau am Kopf, genau der richtige Platz für einen saftigen Denkzettel. Der Greif guckte in meine Richtung und raste dann wütend auf mich zu. Im allerletzten Moment sprang ich auf ihn und wickelte die Kette meiner Kugel um sein Genick. Dann habe ich ihn damit ferngesteuert. Man der trägt mir das heute noch nach, der Dämon. Also wir ritten oder flogen besser gesagt zurück zur guten, alten Erde. Dort hatte die Finsternis bereits wieder aufgehört. Und da der Greif noch sauer war, löste er sich in luftiger Höhe einfach mal auf und ließ mich fallen. „Ich hasse dich!“, schrie ich, während meines Falls. Und schon krachte ich mal wieder auf den Boden. Kugelte mir den Arm aus, brach mir einige Rippen, schürfte mir das Knie auf und verstauchte mir den Knöchel. Also als ich wieder schmerzend aufstand, sah ich ein paar Biker in einiger Entfernung. Ich humpelte an ihnen vorbei, ohne sie zu beachten. Sie guckten mich einfach nur dumm an und dann war da ein Mädchen. Und was für ein hässliches Mädchen. Sie hatte überhaupt keine Titten, keinen Arsch und war kreidebleich. Und als sie mir ihre Zähne zeigte, hatte sie noch nicht einmal Reißzähne. Was für ein Vampire is das? „Hey, lass die Kleine in Ruhe! Die gehört uns!“ Und da klammerte sich die Kleine an meinen Arm. Was soll das?! Ich will sie nicht, die ist hässlich!, war das erste was ich mir dachte, doch einen Moment später kam mir ein anderer Gedanke. „Willst du mir etwa Befehle erteilen?“, knurrte ich den Anführer von den Weicheiern an. Hoffnungsvoll blickte das Mädchen zu mir hoch. Sie schien mich wohl für einen Helden gehalten zu haben, der für Gerechtigkeit und sowas kämpft, es aber nicht offen zugibt. Ganz ehrlich? Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mir Befehle erteilt, mehr steckte da nicht dahinter. Also verkloppte ich die Typen, das Mädchen bedanke sich mehrfach bei mir, doch als sie mein charismatisches, zähnestrahlendes Lächeln sah, wich sie zurück und fiel in Ohnmacht. Damit begann eine Reihe von Katastrophen, die ich lieber vermieden hätte. So. Ich muss jetzt erst mal was Trinken gehen. Mit trockener Kehle erzählt es sich schlechter. Man sieht sich.

Fortsetzung folgt…


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