UndeadWorld01–Day Of Black Suns

© EINsamer wANDERER

Gewidmet Susi, meiner Flamme.

Warnung!: Diese Geschichte gehorcht keiner Logik und erst recht nicht den Physikalischen Gesetzen der Schwerkraft. Wer ein Problem damit hat, sollte die Finger davon lassen. Außerdem wird in dieser Geschichte offen Gewalt ausgeübt und Blut fließt. Bleibt bloß noch zu sagen: Sweet Dreams!

In einer anderen Welt. Einer Welt, die zur einen Hälfte tot und zur anderen lebendig ist. Eine Welt, in der alle Farben in Neontönen sind. Die halbe Welt wandelt im ewigen Tag und die andere Welt in ewiger Nacht. Zwei Welten und doch nur eine. In dieser Welt…
Hey, was soll der Scheiß mit „ in dieser Welt“? Was willst du den Leuten damit verklickern?
Wie bitte?
Stöhn! Was machst du da?
Ich bin der Autor und erzähle die Geschichte.
Ach ja? Das ist meine Geschichte, also erzähle ich sie!
Ich bin der Autor ich habe dich geschaffen.
Dafür bin ich dir auch dankbar und so, aber jetzt gehst du mir tierisch auf den Sack. Also verpiss dich!
Immer diese Figuren mit ihren Extrawünschen. Ich hab genug. Von mir aus erzähl du doch deine Geschichte. Mir doch egal.
Gut. Und jetzt hau ab. Wenn ich dich nochmal erwische, hau ich dir deine verfickte Rübe ab.
Also nochmal alles auf Anfang.

Mein Name ist Kami. Ich lebe in einer anderen Welt. Ganz schön krass, was? Naja und das ist meine Geschichte. Wobei ich mich frage, wann sie eigentlich angefangen hat? Alles begann mit meiner Geburt, meiner Kindheit, wie ich laufen lernte, den ganzen langweiligen Scheiß am Anfang jedes Lebens eben. Doch wann kam alles ins Rollen? Vielleicht als ich diese Schlägerei in einer Bar hatte, welche dann in einem Massaker endete? Nein, es kam erst viel später zu der Geschichte. Ach ja ihr lebt ja nicht in der UndeadWorld und wisst wahrscheinlich nicht, wovon ich reden werde. Was soll ich sagen. Der Name sagt so ziemlich alles. Und wie der Schwanzlutscher schon zu Anfang gesagt hat, gibt es zwei Seiten der Medaille. Ich lebe auf der Tagseite. Und unsere „liebe“ Verwandtschaft leben auf der Nachtseite. Ach ja wir sind Vampires. Die einen leben auf der Tagseite und die anderen auf der Nachtseite, habe ich wahrscheinlich schon gesagt. Und ich bin ein Dayvampire. Ich liebe es einfach, wenn mir die Sonnen auf die Haut knallen. Naja, ich schweife ab. Also wir verstehen uns nicht. Die Dayvampires und die Nightvampires. Warum weiß niemand. Es interessiert auch keine Sau. Unser Glück war nur, dass die Nachtwandler kein Licht vertrugen. Es machte aus ihnen so wunderschön kreischende Fackeln. Und wir. Uns macht die Dunkelheit nichts aus. Wir können wunderbar darin sehen. Immer wieder schlichen sich irgendwelche Junkies auf die andere Seite um, … Ich schweife schon wieder ab. Der Punkt ist, wir hassen uns gegenseitig! Und das ist wichtig, sonst würdet ihr meine Geschichte gar nicht verstehen. Also ich fange mal mit meiner Seite der Welt an. Sie ist heiß. Das meiste ist Wüste und Stein. Viele Tiere allesamt nicht Nahrhaft, regieren diese Ödnis. Das einzige was man saugen kann, ist das Blut von Zombies. Ahhh, Zombieblut. Wunderschön trocken und knusprig. Das kommt davon, dass wir in der Ödnis leben und diese Viecher niemals den Mund zu kriegen. Dadurch kommt viel Sand in ihren Mund und der gelangt dann irgendwie ins Blut. Dadurch bekommt ihr Blut einen wunderschönen, trockenen Beigeschmack. Ach ja, es gibt nichts Besseres. Wir leben in eher endzeitmäßigen Behausungen. Allesamt heruntergekommen und rostig. Stahlbunker Jahrtausende alt. Die brauchen wir auch. Aber dazu später. Die Nightvampires hatten es da schon besser. Sie lebten in großen Gebäuden aus Stahl und Glas. Und ihre Landschaften hatten saftiges, graues Gras. Sie ernährten sich hauptsächlich von Menschenblut. Was das ist? Dazu komme ich auch noch später. Aber jetzt muss ich erstmal mit der Geschichte beginnen, damit wir nicht noch übermorgen hier rumsitzen und ich euch jede klitzekleine Kleinigkeit verklickern muss.

Also es begann damit, dass ich mir von jemanden sein Motorrad „geborgt“ hatte. Keine Ahnung wer das war. Irgend so ein Obermotz von Bikern. Naja, aus einen mir unerfindlichen Grund hatte man mir das „Borgen“ übel genommen. Dabei verstehe ich das nicht. Der hätte froh sein sollen, dass ich ihm die Rostlaube abgenommen habe. Der letzte Schrott war das! Bei jedem größeren Hübel über den man mit zweihundert Sachen fuhr, verlor das Ding Teile. Es ruckelte zudem noch wie sau. Dabei war die Anzeige doch bloß im roten Bereich und ich holte aus dem Ding alles raus, was ging. Wie dem auch sei. Seine Kumpels verfolgten mich durch die Wüste. Ihre Stühle waren noch größere Schrotthaufen, als das ihres Obermackers. Während mir die vier Sonnen so auf den Schädel knallten, feuerten sie unerlässlich mit ihren Raketenwerfern, Schrotflinten, Gewehren und was weiß ich noch alles, auf mich. Ja genau so. Und ich bin der da. Der coolste Vampire aller Zeiten. Ach stimmt ja, ihr könnt es ja nicht sehen. Ist eben kein Film. Ähhhh …
Also ich war der da ganz vorne. Schwarze, hochstehende Haare. Eine coole schwarze Fliegerbrille gegen den Fahrtwind. Fingerlose Handschuhe, wobei auf jeden einzelnen meiner Finger ein Buchstabe steht, alle zusammen ergeben die Worte Game Over. Meiner schwarzen Lederjacke war schon, vor langer Zeit in einer denkwürdigen Schlägerei, der rechte Ärmel abgerissen worden. Meine Stoffhose war Tarnfarbe, weil ich es cool find. Die Füße stecken in Stiefeln aus feinstem Zombieleder. Und zu guter Letzt meine besten Freunde. Eine schwarze Gitarre auf dem Rücken, die mir als unkonventioneller Schläger dient. Um meine Hüfte ist eine Kette befestigt. Diese Kette war gut acht Meter lang und an ihrem Ende war eine schwere Eisenkugel. Damit könnte ich gut eure Schädel einschlagen. So sehe ich auch heute aus. Nun aber zurück zur Verfolgungsjagd.
Ich war vorne. Sechs fette, mit biergetränkte Vollbärte verfolgten mich. Sie schossen wie die Wilden, waren aber zu betrunken um mich zu treffen. „Tot kriegt ihr mich nie“, brüllte ich ihnen zu. Und wie es das Schicksal so gerne liebt, machte es mir einen Strich durch die Rechnung. Die eingebaute Uhr in dem Stuhl zeigte mir an, dass es gleich wieder ein Beben gab. Und das mit einem nervtötenden Piepen!
Ihr werdet euch jetzt sicher fragen, was ein Beben ist. Jeden Tag, um dieselbe Uhrzeit, geht ein gewaltiges Beben durch unsere Welt. So messen wir die Zeit. In Beben. Wie auch immer. Diese Beben hauen alles um. So sterben jeden Tag viele Vampires und viele Gebäude stürzen dadurch ein. Es war also blanker Selbstmord weiterzufahren.
Also hielten wir an. Alle- ausnahmslos. Während der Countdown so vor sich hin lief, sah ich mir ruhig den Abstand zu meinen Verfolgern an. Sie hatten mich schon fast eingeholt. Die Verfolgungsjagd war vorbei. Es sei denn … Würde ich dieses ungeschriebene Gesetz wirklich brechen? Würde ich wirklich mein Leben riskieren? Wenn nicht würde ich eh gleich abkratzen. Also sprang ich schnell auf meine Maschine zurück und gab Gas. Die anderen machten sich nicht die Mühe mich zu verfolgen. Dem Beben konnte niemand standhalten. Ich raste los, mit dem verwegensten Lächeln der Welt. Der Countdown lief gnadenlos weiter. Das nervtötende Piepen wurde immer schneller. Vor lauter Freude raste mein Puls. Genau, als die Uhr auf null stand, sprang ich und nahm die Maschine mit in die Lüfte. Laut donnerte es durch die UndeadWorld. Meine Verfolger schwankten und ihre Öfen fielen um. Ich blickte überheblich nach hinten. „Tja Leute. Ich bin eben der Besteeeeeeeeeeaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhh!!!!“ Leider hatte ich mich etwas mit der Landung verschätzt. Krachend landete ich mit dem Kopf auf dem harten Pflaster. Die Maschine drückte mich zusätzlich nach unten. Ich will ja nicht angeben, aber wie ich mich danach überschlagen habe. So cool hatte sich noch nie irgendjemand überschlagen. Dann schlitterte ich noch ein bisschen über den Asphalt, alles halb so wild. Ich hatte mir höchstens drei Rippen gebrochen. Und mir dröhnte der Schädel. Okay, es tat höllisch weh. Als ich aufstand, schüttelte ich mir erstmal den Kopf, damit ich nicht mehr alles doppelt sah, oder war es dreifach? Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern. Egal. Ich holte mein Heilungsspray aus der Hosentasche. Solange ich nicht blutete, war alles gut. Und ich blutete wie ein abgestochenes Schwein. Die Wunde musste weg bevor … Doch dann sah ich meine Verfolger und dachte mir: Ach was soll´s. Schnell steckte ich mein Spray weg.
Erinnert ihr euch noch an die Prügelei, die ich erwähnte? Damals war etwas ziemlich krasses passiert.
Ich hob drei meiner Finger in die Höhe und zählte laut von drei rückwärts. „Drei, Zwei“ Der letzte Finger war natürlich der Mittelfinger. „Eins!“ Und sie kamen. Pünktlich wie die Feuerwehr.
Ich hasse blutige Wunden aus zweierlei Gründen. Erstens: Ich bin Bluter. Heißt, es dauert lange, bis meine Wunden heilen. Zweitens: Und das ist noch viel wichtiger.
„Oh, mein Gott!“, sagte einer der Biker.
Genau. Aus meinem Blut kommen Heerscharen von Monstern, die alles außer mir töten.
Aus der Lache meines Blutes streckte sich eine Klaue raus. Sie rammte ihre Krallen in den Boden und zog sich an die Oberfläche. Es war ein Gerippe, mit einem Gehörnten Schädel und Reißzähnen. Es hatte keine Augen, brauchte es auch nicht, um seine Umgebung wahrzunehmen. Die Kreatur bestand aus Blut und sie tropfte. Ich stand ruhig da und sah, wie die knallharten Biker sich vor lauter Angst in die Hosen schissen. Ich konnte es ihnen nicht mal verübeln, selbst die Furchtlosigkeit in Person- nämlich ich- hat auch Angst vor diesen Dingern. Die Kreatur rümpfte die Nase. Dann stürzte sie sich brüllend auf meine Verfolger. Ihr Unterkörper dehnte sich, somit war sie immer mit mir verbunden. Solange meine Wunde nicht heilte, würde das Ding ewig leben. Und sie blutete fröhlich weiter vor sich hin. Sie gab der Kreatur die nötige Power. Ich sah seelenruhig zu, wie das Ding die Biker zerfleischte. Als sie nicht mehr, als ein paar Klumpen Fleisch waren, wuchsen ihr weitere Arme. Mit denen packte sie die fleischigen Klumpen und zog sich mit ihnen in die Blutlache zurück. „Bon Appetit.“, meinte ich nur. Diesmal war es nur eins gewesen, aber meine Wunde hatte jetzt auch nicht so stark geblutet, so dass hier Heerscharen von ihnen auftauchten. Also nahm ich mein Spray und sprühte es auf die Wunden. Als ich das Brennen des Sprays fühlte, zog ich laut Luft durch die Zähne ein. Ich hasste Blutwunden. Was danach geschah? Nicht viel. Ich schnappte mir den besten Ofen dieser toten Typen und zog in die nächste Stadt weiter. Damals dachte ich, die Sache wäre damit gegessen gewesen. Pah, wie ich mich doch geirrt hatte. Dazu kommen wir aber später. Ich fuhr da in so ´ne Stadt. Ich wollte einfach Gitarre spielen und ein bisschen was verdienen, aber Pustekuchen. Wieder etwas, was in meinen Leben typisch war. Es kommt immer alles ganz anders.
Was ich vergessen hatte zu erwähnen war, dass nicht nur Biker hinter mir her waren. Man verfolgte mich, weil man mich als Trophäe haben wollten, wegen meines Kopfgeldes, weil ich einigen Leuten Geld schuldete oder weil ich ihrer Frau, Tochter, Nichte oder sonst was geknallt hatte. Und da gab es noch besondere Typen die mich verfolgten. Manche nennen sie Engel oder Götter. Ich nenne sie „lästige Scheißhausfliegen“ oder einfacher Engelsviecher. Sie leben in einer Welt, die in unserer ist. Eine Art Parallelwelt. Viele sehen sie nicht. Selbst begabte Vampires, wie ich einer bin, sehen sie nur als eine Art Lichtspiegelung- oder verzerrung. Aber ich konnte in ihre Welt eindringen und sie dort töten, oder andersrum. Jedenfalls ignorierte ich sie, als ich in die Stadt ankam.
Eine größere Stadt, namens Lost Angeles. Dort lebten viele Filmstars. Mir war das egal. Ich war schon berühmt und gutaussehend, dafür brauchte ich die Stadt nicht. Aber … ich weiß auch nicht. Ich hatte das Gefühl, als wenn es richtig war, dort zu sein. Jedenfalls ging ich in die Stadt. Sie war staubig und voller zwielichtiger Gestalten, also besser als die meisten Wohngegenden.
Bei uns sind die Städte entweder schlimm oder schlimmer. Etwas anderes gab es nicht.
Also ging ich in eine Bar und bestellte dort etwas Hochprozentiges. „Bist du nicht noch etwas zu jung für sowas?“, fragte der Barkeeper.
Ach ja, wieder was vergessen. Ein Vampire braucht eine Woche, dann ist er vollausgewachsen. Allerdings bin ich etwas in meiner Entwicklung stehen geblieben. Ich sehe aus wie ein Halbwüchsiger von 4 Tagen! Deshalb glauben viele, sie könnten mich herum schupsen. Aber nicht mit mir! So bin ich auch übrigens zu meinem Beinamen „Kami the Kid“ gekommen.
„Nein. Und du gibst mir nun etwas Hochprozentiges oder“, ich zog meine Gitarre aus ihren Halfter und ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.
Sofort ließ der Barkeeper etwas rüberwachsen. Ich war nicht nur ein guter Gitarrist, sondern auch gesuchter Verbrecher und viele wussten, dass mit mir nicht gut Kirschen essen war. Also tat man besser, was ich sagte. Ein Trottel mit Ihro stand auf und wollte den Dicken markieren. „Du hältst dich wahrscheinlich für den coolsten Typen des Universums, aber das bist du nicht. Solche wie dich ficken mich normalerweise.“ „Stimmt“, sagte ich. „Ich halte mich nicht für den coolsten Typen des Universums, ich bin es.“
Auch wenn es unbescheiden klingt, ich bin mir immer in allem extrem sicher.
„Zum Beispiel krieg ich dich Penner mit einem Schlag down.“ Mein Selbstbewusst schien den Ihro nicht zu beeindrucken. Schnell blickte er zu seinem Halfter und zog seine Knarre. Kaum, dass er wieder aufgeblickte, schlug meine schwere Eisenkugel genau in seine Fresse rein. Krachend schleuderte sie ihn durch die Wand. Mit einem Ruck zog ich die Kugel zurück zu mir. „Will´s sonst noch jemand wissen?“ Alle Starrten ängstlich zu Boden. Als ich erstmal ein bisschen Alkohol im Blut hatte, konnte ich auch schon spielen und mir etwas Geld verdienen. Leider war ich so sehr ins Spielen vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkte, wie die Engel mich umzingelten. Ich bemerkte sie erst, als einer von ihnen sich in meiner Welt materialisierte und mir seinen dreizackigen Speer in den Bauch rammte, dabei ließ ich meine Gitarre fallen.
Was Engel sind und wie sie aussehen, erkläre ich jetzt hier. Also sie haben Flügel, mit weißen Federn. Jeder von ihnen trägt eine schwule Toga. Haben weiße Haut. Einen schwebenden, leuchtenden Lichtkreis über ihren hirnlosen Köpfen, von denen niemand weiß, wozu er gut ist. Ähhh … Die Bewaffnung ist wechselnd, es gibt aber viele Standartwaffen bei ihnen. Außerdem tragen sie weiße Masken aus Porzellan, mit den Gesichtern von Kindern drauf, was bei mir aber nicht das geringste Mitleid auslöst. Und glaubt mir, ihr wollt gar nicht wissen, wie sie darunter aussehen. Aber zurück zum Kampf gegen sie.
Schockiert blickten alle abwechselnd auf die Wunde und das Wesen. Und da kamen auch schon die anderen. Sie rammten mir ihre Waffen in den Rücken, die Arme und die Beine und enttarnten sich dabei. Einer stand genau vor meiner Nase. Mit einem frechen Grinsen schlug ich ihm in die Kinderfresse. Sein Körper flog fort, aber sein Schädel drehte sich auf meinen Zeigefinger um die eigene Achse. Lässig machte ich ein paar Schritte nach vorne. Ich konnte praktisch die Verblüffung dieser Wesen schmecken. Schließlich hatten sie mich mehrfach aufgespießt und mich schien das nicht die Bohne zu interessieren, was aber nicht stimmte. Es tat höllisch weh! Nur mit Mühe konnte ich diese Schmierenkomödie aufrecht erhalten. Aber es gibt auch noch was Witziges zu erzählen. Einer der Engel ließ seine Waffe nicht los! Ich schleifte ihn also mit. Mit einem Tritt nach hinten schleuderte ich ihn gegen seine Kumpels. Den Kopf warf ich ihnen dabei gleich hinterher. Ihr hättet das sehen sollen! Der Schädel traf einen der Engel am Kopf, prallte daran ab und traf dem Typen neben ihm! Das war so geil! Ich hätt mich schlappgelacht, wenn ich mich nicht aufs Kämpfen konzentriert hätte. Ich schleuderte meine Eisenkugel nieder und traf dabei einen Engel, der sowieso schon K.O. lag, mitten in die Magengrube. Keuchend bäumte sich die Tucke auf. Dann zog ich ihn mit meiner Kette heran. Ich stellte mich auf ihn, als wenn er ein Snowboard oder sowas wär. Dann rutschte ich mit ihm über den Holzboden, drehte mich um die eigene Achse und bewegte die Kette dabei wie ein Lasso. Hauptsache in Bewegung bleiben, bevor mein verficktes Blut eine Lache bildete, die groß genug für die Monster war. Jedenfalls brach ich den Engeln jeden Knochen einzeln.
Nur mal so nebenbei, ihr Blut ist hellgrün und wenn es vergossen wird, wachsen Blümchen daraus, was das ist werde ich euch nicht erklären, denn darauf habe ich gerade keinen Bock.
Jedenfalls ließ ich zwei am Leben. Sie würden mich zu ihrem Unterschlupf führen. Schnell nahm ich meine Gitarre, sprang auf meine Maschine, mit der einen Hand benutzte ich das Spray, mit der anderen lenkte ich. Die kleinen Wichser versteckten sich in einer großen Kathedrale mit mehreren Türmen und vielen großen Buntglasfenstern, welche in der Nähe einer Klippe stand. Also ging ich rein, ohne großartig zu überlegen. Ich erschuf ein Tor, das mich in ihre Welt führte. Eigentlich veränderte sich dabei nichts, nur das ich die Menschen als Lichtspiegelung wahrnahm, statt die Engelsviecher. Ich drückte die Fäuste so gegeneinander, dass sie knacksten. „Hat hier jemand Arschtritte bestellt?“, brüllte ich in den Raum voller Engel rein. Nun waren auch größere dabei. Endlich mal ein paar höhere. Diese Spielzeuge waren so sinnvoll gegen mich wie Pappfiguren. Fies Grinsend holte ich meine Gitarre hervor. Die Engel bildeten einen Wirbel aus weißen Federn um mich. Sie rempelten mich an und brachten mich aus dem Konzept. Wütend schlug ich mit meiner Gitarre gegen sie und schickte sie zurück in den Wirbel, wobei sie andere zu Fall brachten. Einer flog genau auf mich zu. Ich sprang in die Luft und landete auf seinen Rücken. Schnell steckte ich die Gitarre weg und schnappte mir stattdessen zwei Engel, mit denen ich um mich schlug. Plötzlich durchschlug ein Drache die größte Scheibe der Kathedrale. „Je mehr desto besser“, dachte ich. Also würgte ich ihn eins rein. Die beiden Engel schlug ich solange gegen das Mistvieh, bis sie nur noch blutige Klumpen waren. Wütend brüllte mich der Drache an, ich äffte ihn spaßeshalber nach. Aber damit schien ich seine Gefühle verletzt zu haben. Mit einem Ruck riss er die Kathedrale aus dem Boden, schleuderte sie von sich und schickte einen Feuerball hinterher. Als mein Gesicht im Schein der Flammen getaucht war, kriegte ich nichts anderes raus als: „Nicht gut.“ Mit einem lauten Knall zerbröckelte die Kathedrale, wo ich gerade so schön gespielt hatte, in viele kleine Stücke und fiel in die Schlucht. Die blöden Engel umschwirrten die fliegenden Überreste nach mir ab. Währenddessen saß ich auf einer der Bänke, die sich im freien Flug befanden, und schaute mir gelangweilt meine Fingernägel an. Als ich von ihnen umzingelt war, machte ich einen auf Überrascht. „Habt ihr etwa nach mir gesucht?“, ich zeigte dabei verwundert auf mich selbst. Sofort stürzten sich die Engel auf mich. Im letzten Moment sprang ich von der Bank. Die Engel krachten gegeneinander und fielen in die Tiefe. Hehehe was für Idioten. Ich dagegen landete auf einen kleinen Felsbrocken, der gerade genug Platz hatte, damit ich drauf stehen konnte. Verschlafen schaute ich zur Seite und sah einen Turm, mit einer Uhr drauf. „Ein großartiger Typ, wie ich, braucht Platz.“ Voller Freude sprang ich drauf. Leider schien man damit gerechnet zu haben. Zwei Kolosse sprangen ebenfalls auf den Felsen. Fragt mich nicht, woher sie kamen. Sie waren nicht in der Kirche gewesen. Aber das war auch egal. Sie waren groß, hatten schneeweiße Haut, goldene Fäden zogen ihren Körper entlang und sie hatten Äxte. Große Äxte! Aus Platin. Eine davon sauste direkt auf mich nieder. Ich machte einen Schritt zur Seite und sprang drauf. Schnell rannte ich den Arm entlang und krallte mich an seinem Rücken. Auf den Rücken war ein roter Edelstein. „Das sieht wichtig aus.“, meinte ich zu mir selbst. Verwirrt schaute sich der dumme Koloss um. Dabei drehte er seinem Kollegen den Rücken zu, an dem ich mich festhielt. Er sah mich, ich sah ihn, ihr wisst schon. Frech Grinsend winkte ich ihm zu. Seine Axt sauste auf mich zu. Wieder entkam ich dem Tod nur knapp. Dafür aber der Typ an dem ich mich festhielt nicht. Ich hatte nämlich den Rubin mit meinem gutaussehenden Körper verdeckt. Es schien das Herz des Erbärmlichen gewesen zu sein, jedenfalls kippte er wie ein toter Stein zu „Boden“. Ich sprang vom umkippenden Koloss ungelogene fünf Meter in die Luft. Die Eisenkugel wirbelte wie ein Propeller in der Luft und hielt mich dort. Könnt ihr so etwas? Nein? Gut! Ich wirbelte die Kugel schneller- immer schneller. Bis sie schließlich nur noch verschwommen zu sehen war. Dann ließ ich sie auf den anderen Koloss niederkrachen. „Oh, Scheiße!“, fluchte ich, denn ausversehen war nicht nur der Koloss zerbrochen worden, sondern auch der Turm! Ich steuerte auf dem größeren der beiden Brocken zu. Die Engel umringten mich immer noch. Gaben die denn nie auf? Die hatten doch eh keine Chance gegen mich. Geistesgegenwärtig schlang ich meine Kette um einen größeren Brocken Gestein, der neben dem Turm flog, und wirbelte ihn um mich. Die anderen Engel wurden dabei zerquetscht und weggeschleudert. Und ich … Tja ich … Ich hatte meine Ruhe. Leider flog der Brocken einfach zu schnell, als das ich noch irgendetwas tun konnte. Er begann bereits zu glühen, so schnell flog er. Also tat ich das, was ich gerne tat. Ich nahm meine Gitarre und legte ein höllisches Solo hin. „Wohooooooo!!!!!!!!!“, schrie ich, während der Brocken in die Tiefe stürzte. Krachend landeten er und die anderen Überreste in einem Kolosseum. Freudig machte ich einem Powerslide aus der Staubwolke und spielte dabei auf meiner Gitarre. „Hahaha. Wem jetzt nicht das Herz rast, ist tot.“, brüllte ich in die Arena hinein. „Beeindruckend.“, sagte eine tiefe Stimme. Auf dem Rand des Kolloseums landete ein Engel. Aber kein kleiner, oh nein. Sie war riesig! Sie war größer, als die beiden Kolosse und größer als der Turm. Ihr Aussehen hatte etwas von einem Vogelmenschen. Einem sexy Vogelmenschen. Was für ein Körperbau. Obenrum könnte zwar ein bisschen mehr, aber was soll´s. Sie hatte weiße Federn, statt Haut. Silberne Raubvogelkrallen, statt Füßen und Händen. Und acht große Engelsflügel, mit vereinzelten goldenen Federn. Ihr wuchsen sogar zwei zusätzliche Flügel aus dem Kopf. Wenigstens trug sie keine schwule Toga. Ihre Stimme aber. Oh Gott, die hätte einem Bass gehören können. Aber das seltsamste an ihr war, dass der Drache, gegen den ich eben gekämpft hatte, aus ihrem Bauch wuchs, inklusive eines zwanzig Meter Halses. „Hör ´n Sie Lady, ich will zwar nichts sagen, aber aus Ihrem Bauch guckt ein Drache raus.“ Sie überhörte meinen Spruch einfach. Nichts. Keine Reaktion. Etwas, was ich nicht ausstehen konnte. Ich war echt fertig. Biker, Ihros, Engelsviecher und jetzt auch noch das. „Was wollt ihr eigentlich von mir?“, fragte ich entnervt. „Vor unendlich langer Zeit, als das Universum noch im Einklang war …“ „Langweilig!“, unterbrach ich frech ihren beginnenden Vortrag. Ich meine, was sollte das? Wie kann man nur auf eine so einfache Frage, so bescheuert antworten? Das schien die Trulle aber anders zu sehen. Sie benutzte ihre goldenen Federn als Geschosse, die dann genau auf mich zuflogen. Wieso immer ich?, war das Einzige was ich dachte. Aber egal. Ich wich diesen Scheißdingern immer in letzter Sekunde aus. Als sie auch ihre letzte Feder verschossen hatte, sagte ich überheblich: „Was denn? Mehr hast du nicht drauf?“ Das schien sie wieder persönlich zu nehmen, typisch Frau eben. Wütend versuchte sie, mich mit ihren Krallen aufzuspießen. Lässig locker machte ich einen Sprung ans andere Ende der Arena. Aber ich hatte die Rechnung leider ohne ihren Drachen gemacht. Der versuchte mich zu verspachteln, im Ernst! Leider war ich zu stark für diese zu groß geratene Eidechse. Meine Kugel schlug ich ihr voll gegen die Fresse. Fast wäre der Engel aus dem Gleichgewicht gefallen, aber leider nur fast. Die grüne Blutlache, die der Drache auf dem steinernen Boden vergoss, war schon ein kleinerer See. Da kam mir eine Idee. Für solche Fälle hatte ich immer den Raubtierzahn von einer Bestie, die ich mal erschlagen hatte, in der Tasche. Ich machte einen kleinen Schnitt in den Finger und ließ es in die große Lache tropfen. Die Lache färbte sich dunkelrot und aus ihr entstieg eine gewaltige Bestie. Eine Art Skelletdrache aus Blut. Wieder nur ein Gerippe. Aber diesmal war es ein Gigantisches Gerippe! Noch größer, als die Vogelfrau. Mit einem Arm packte er den Hals des Drachens, der aus ihrem Bauch ragte. Brutal riss er ihn ihr heraus. Der abgetrennte Körperteil lebte noch und zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Achtlos ließ der Drache ihn in die Blutlache fallen, wo er von mehreren kleinerer Blutkreaturen zerrissen wurde. Seht ihr! Da ist meine Monsterarmee. Die kleinen Fleischbröckchen, die aus ihm gemacht wurden, verschluckte die Lache und gab sie nie mehr her. Ich will gar nicht wissen, was daraus geworden war. Mein Drache währenddessen, nun ja, er schlug sein Maul weit auf und biss in die Vogelfrau. Seine Kiefer erhöhten den Druck und bissen immer wieder zu, bis die Vogelfrau in viele kleine Fleischbrocken zerbissen wurde. Der Drache brüllte freudig, dabei lief ihn das grüne Blut seines Opfers aus dem Maul. Er zog sich zurück. Die kleineren Viecher machten sich an die Arbeit, die Reste auch noch zu holen. Aber die Vogelfrau lebte noch. „Das wird erst der Anfang sein. Wir werden dich jagen, bis ans Ende des Titanen.“, versprach sie mir. „Ja, ja. Immer die gleichen leeren Versprechungen. Ihr solltet sie so langsam einhalten, sonst glaube ich nicht mehr dran. Obwohl … ich nehme es dir nicht mal jetzt ab.“ „Der Titan wird dich holen.“, sagte sie, bevor der Drache ein letztes Mal seine gewaltigen Krallen ausstreckte, um sich den Kopf zu holen und in die Tiefe zu zerren. Ich holte schließlich ruhig mein Heilungsspray raus, heilte die Wunde und siehe da, die Lache verschwand einfach so, als wäre sie nie dagewesen. Gruselig was? Die Lache, nicht das was der Kopf gesagt hatte, das ist doch uninteressant. Und dann passierte es. Die vier Sonnen. Sie färbten sich schwarz.
Und in dem Moment wusste ich, dass uns etwas Großes bevorstand. Doch ich hätte mir nicht einmal in meinen wildesten und abgefucktesten Träumen vorstellen können, wie groß es tatsächlich war. Aber naja ihr werdet es schon sehen.
Jedenfalls war das einzige, was ich rausbekam: „Oh, heilige Scheiße! Wir haben ein Problem.“

Fortsetzung folgt …?
(natürlich folgt eine Fortsetzung, du Schwanzlutscher!)


© EINsamer wANDERER


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Beschreibung des Autors zu "UndeadWorld01–Day Of Black Suns"

Hier eine Kurzgeschichte, die ich für eine Freundin geschrieben habe. Weitere folgen.

Next: https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/2/Geschichten/12/Fantasie/43702/UndeadWorld02/




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