Devil-Saga: Die Belagerung

© EINsamer wANDERER

Ein halbes Jahr lang reiste Brendan nach Norden, ohne eine Spur. Inzwischen zweifelte er an der Verlässlichkeit seiner Quelle. Doch trotzdem setzte er seine Reise fort. Schließlich erreichte er eine mittelalterliche Festung hoch in den Bergen. Sie war alt und aus solidem Stein gebaut worden. An jeder Mauer waren zwei Türme aufgestellt. Der Schnee knirschte unter den Sohlen des Kopfgeldjägers. Sein Atem bildete kleine Wölkchen. Das Feuer in seinem Herzen vertrieb die Kälte, weswegen sein Poncho vollkommen ausreichte, um ihn zu wärmen. Hinter den Mauern herrschte reges Treiben. Das Zischen von Schmelzöfen, das klirren von Hämmern auf Metall und das Erteilen von Befehlen drang an das scharfe Ohr des Kopfgeldjägers. Es wurde sich auf eine Schlacht vorbereitet. Brendan ging zum stählernen Tor und betätigte den gewaltigen Türklopfer. ,,Wer ist da?“, hörte er jemanden schreien. Der Kopfgeldjäger ging ein paar Schritte zurück, damit der Mann ihn besser sehen konnte. ,,Kennst jemanden mit Namen Skaru?“ ,,Gehörst du zu ihm? Dann verschwinde!“ Ein Schuss fiel. Die Kugel wurde von Brendan in der Luft abgeschossen. Der Kopfgeldjäger vernahm ein metallisches Ping, als die Kugeln aufeinander trafen. ,,Hey, bist du Devil?“, sagte der Mann beeindruckt. Ein stummes Nicken war die Antwort. ,,Boah!“, schrie der Wachmann. ,,Hey, Leute, Devil ist hier. Der Kopfgeldjäger Devil! Los macht sofort das Tor auf. Na, kommt schon strengt euch doch wenigstens einmal in euren erbärmlichen Leben an. Der Typ soll nicht warten.“ Er wandte sich wieder an Brendan. ,,Wartet einen Moment. Ich werde euch führen.“ Das Tor öffnete sich quietschend und knarrend einen Spaltbreit. Brendan schritt hindurch. Krachend schloss es sich hinter ihm. Der Wachmann führte Devil plaudernd durch die Stadt. Brendan hörte nur halb zu. Endlich nach all den Jahren, hatte er etwas Brauchbares. Etwas an das er Anknüpfen konnte. Überall in der Festung wurde zum Kampf gerüstet. Männer übten mit ihren Waffen. Strategische Manöver wurden erklärt und simuliert. Die Öfen schienen seit etlichen Tagen in Betrieb zu sein. ,,Du kennst also Skaru?“, fragte Brendan, um sicher zu gehen, dass er sich nicht verhört hatte. ,,Nicht wirklich.“, antwortete der Wachmann. ,,Ich weiß nicht mehr, als das er unser Feind ist. Der Kommandant kann euch sicher mehr über ihn erzählen.“ Ein Taschendieb hatte, zu seinem Unglück, Brendans prahlen Geldbeutel als Beute auserkoren. In einer fließenden Bewegung packte Brendan den Arm des Langfingers und zog gleichzeitig eine seiner Pistolen. Der Arm den Brendan gepackt hatte war dünn, wahrscheinlich ein Kind, deshalb zielte er instinktiv nach unten. Der Junge schaute zum Lauf hoch. Brendan brauchte einige Zeit um unter dem ganzen Schmutz und Dreck ein zierliches Mädchen, mit langen, zottigen, schwarzen Haaren, zu erkennen. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. Dem Kopfgeldjäger fiel die Kinnlade unmerklich runter. Das Mädchen war IHR wie aus dem Gesicht geschnitten. Nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, steckte er den Revolver weg und kniete sich so nieder, dass sie auf Augenhöhe waren. Tadelnd wedelte er mit dem Zeigefinger ,,Tu das nie wieder!“ Das Mädchen nickte, mit verkniffenen Lippen, ohne den Revolver aus den Augen zu lassen. ,,Also, Elsa. Aus dir wird nie was werden, oder? Beachtet sie nicht weiter.“, wandte sich der Wachmann an Brendan. ,,Ein gewöhnliches Straßenkind und eine gemeine Diebin, mehr ist sie nicht.“ ,,Soso.“, antwortete Brendan nachdenklich. Fantasierte er etwa? Sein Blick konnte sich nicht von ihr losreißen. Ängstlich starrte Elsa zu ihm hinauf. ,,Kommt lasst uns weiter gehen.“, sagte der Wachmann, bevor er losging, ohne das Straßenmädchen weiter zu beachten. Brendan folgte nur zögernd. Elsa sah ihnen hinterher. Nach ein paar Schritten rief der Revolverheld hinter sich: ,,Kommst du nun oder willst du dort stehen bleiben?“ Elsa machte langsam einen Schritt vorwärts, dann noch einen. Ihre Schritte wurden schneller. Sie rannte auf die beiden Männer zu. Als Elsa sie erreicht hatte, lief sie neben dem Wachmann her. Der schaute Brendan zuerst verwundert an, dann grinste er verschmitzt ,,Ich dachte immer, Sie wären ein eiskalter Killer, doch Sie sind ein echter Softie.“ Das Lächeln erstarb durch einen zerstörerischen Blick. Das ungleiche Trio ging zum Burgfried, wo der Kommandant residierte.

Angekommen musste der Wachmann zurück zu seinem Posten. Elsa schaute ihn wehmütig hinterher. Man sah ihr an, dass sie nicht allein mit Devil sein wollte. Im Burgfried wurde Brendan und Elsa ein Quartier angeboten. Der Kommandant hatte verlangt mit dem Kopfgeldjäger zu speisen. Ihm kam es gerade recht, so konnte er an mehr Informationen kommen. Außerdem waren die Bars, Pubs und wie sie alle hießen, wo er sich normalerweise aufhielt, keine Orte für ein kleines Mädchen. Das Quartier hatte ein Bett, einen Kleiderschrank und einen Stuhl. Brendan schritt schnurstracks auf den Stuhl zu. ,,Das Bett ist mir zu weich.“, erklärte der Kopfgeldjäger, während er sich setzte. Der Stuhl war hart und unbequem, genau richtig für ihn. Elsa sprang aufs Bett und wälzte sich in den Kissen. ,,Hey, Mister! Warum wolltest du, dass ich mitkomme?“ Sie erntete nur Schweigen. ,,Ich sag ´s dir, wenn das einer dieser Nummern ist, bei denen ich mich ausziehen muss, bin ich sowas von wech!“ ,,Woher kommst du?“, fragte der Kopfgeldjäger er legte einen bedrohlichen Ton in seine Stimme hinein. Elsa versuchte sich nichts von ihrer Angst anmerken zulassen, was ihr nur mäßig gelang. ,,Man hat mich vor der Tür eines Klosterinternates gefunden. Meine Eltern habe ich nie kennengelernt. Naja, diese Schule is von ollen Nonnen geführt worden. Als ich, ich glaube, ich war zehn, bin ich von dort abgehauen, weil dieses Jesus-Gequatsche mich voll angekotzt hatte.“ Brendan schmunzelte kurz und sagte: ,,Mir geht’s genau so, bei der Scheiße.“ Elsa fuhr, nach einer Erwiderung des Schmunzelns, mit ihren Lebenslauf fort. ,,Um zu überleben, habe ich geklaut, was ich zum Leben brauchte. Ich zog von Ort zu Ort und lernte die Welt kennen. Tja und irgendwann bin ich hier gelandet und an Sie geraten. Aber ich wünschte, ich könnte fort. Fort von den unheimlichen Bergen mit ihrem noch unheimlicheren Tempel.“ Gerade als Brendan genauer auf diesen Punkt eingehen wollte, kam ein Diener rein, um sie in den Speisesaal zu führen. Im Speisesaal waren noch zwölf weitere Leute. Der Kommandant mit seiner Familie und seinem Gefolge. Als das Essen serviert wurde, stand der Pfarrer auf und sagte feierlich: ,,Lasst uns den Herrn danken und beten.“ Außer Brendan und Elsa falteten alle die Hände zum Gebet. Während Brendan schweigend dasaß, hatte Elsa ihren Teller schon fast leergeleckt. Viele starrten das Dou, vor allen aber Elsa mit einer Mischung aus Empörung und Entsetzen an. ,,Nun,“, versuchte Brendan, nach dem Gebet, vom kleinen Vielfraß abzulenken. ,,beim Tor dachte jemand, ich gehöre zu Skaru. Wie es der Zufall so will, bin ich auf der Suche nach ihm. Was könnt ihr mir dazu sagen?“ Der Mann am Tischende räusperte sich. Die vielen Auszeichnungen und seiner Uniform nach, war er der Kommandant. ,,Vor ein paar Monaten kam ein Dämon hierher. Im Auftrag seines Herrn Skaru, verlangte er meine Tochter“, sein Blick schweifte liebevoll zu der jungen Frau links von ihm. ,,oder er würde mit seiner Armee kommen und sie sich mit Gewalt holen. Aber zu welchen Zeck dieser Mistkerl sie haben will, dass weiß nur Gott. Natürlich weigerten wir uns sie Auszuliefern. Damit erklärte man uns den Krieg. Wir bekamen der Fairness halber ein bisschen Zeit, um unsere Entscheidung zu überdenken. Natürlich bereiteten wir uns auf den Krieg vor. Ich ließ die besten Ingenieure anheuern, die ich finden konnte, um neuere, stärkere Waffen zu bauen. Dadurch sind Sie bestimmt auf uns aufmerksam geworden, Mr. Brendan, nicht wahr? Sie wollen doch sicher meiner Armee beitreten. Wir können jeden Mann brauchen.“ Den erwartungsvollen Blick, ignorierte Brendan gekonnt. Sie schwiegen lange Zeit. Nur Elsas lautstarkes essen durchbrach die Stille. Sie schien sich weder am Gespräch beteiligen zu wollen, noch schien sie Interesse dafür aufbringen zu können. Schließlich war es der Pfarrer der den Faden wiederaufnahm. ,,Über Sie hört man so einiges Mr. Brendan. Sie haben durch wilde, ja sogar, haarsträubende Geschichten einen blasphemischen Beinamen bekommen. Sie sollen angeblich des Öfteren mit diesen ,,Geschöpfen“ zu tun gehabt haben. Was ist Ihre Meinung, als Experte, dazu?“ Seine Stimme triefte vor Verachtung. In seinen Augen war unverhohlene Abneigung. Deswegen konnte Brendan die Pfaffen nicht leiden. Diese Selbstgefälligkeit mit der sie ihre Taten rechtfertigten und einem Gott, der dies zuließ. Ihren Gott. Einfach bloß widerlich. ,,Es ist seltsam,“ begann er ruhig, ,,dass sie ein Ultimatum bekommen haben. Normalerweise würde ein Angriff schnell und unerwartet kommen. Außerdem werden keine Unterhändler geschickt, diese ,,Geschöpfe“, wie unser werter Schweinepriester sie nannte,“ Der Pfarrer schlug mit der Faust auf den Tisch. ,,Ich muss doch sehr bitten. Sie… Sie… dahergelaufener Bandit.“ Brendan fuhr ungerührt und immer noch ruhig fort. ,,nehmen sich einfach, was sie wollen. Sie sind in Rudeln, oder wie immer man das auch nennen will, unterwegs. Sie rotten sich nicht zu Armeen zusammen. Und dieser gesamte Aufwand für nur einen Menschen. Das kommt mir alles Spanisch vor.“ Der Kommandant sagte entrüstet: ,,Sie ist schließlich meine Tochter. Die Tochter eines Kommandanten.“ ,,Dämonen kümmert der Rang ´nen Scheißdreck.“, kam die Antwort kalt. Ein Soldat stieß die Tür laut auf. ,,Kommandant, die Dämonen sind auf den Vormarsch.“ ,,Wann werden sie da sein?“ ,,In ´ner Stunde.“

Brendan stand zwischen den Männern auf dem Wall. Die Späher sagten, dass sich die Angreifer schnurstracks der linken Flanke näherten. Es gab keine anderen Streitkräfte, also stellten sich die Dämonen recht dumm an, all ihre Kraft an einem Punkt zu konzentrieren. Unten wurden Kisten mit Munition herbeigeschafft. Die Techniker hatten Waffen entwickelt, die schnell viele Kugeln abfeuerten. Sie nannten sie Maschinengewehre. Der Kopfgeldjäger blieb bei seinen Pistolen. Sie waren ein Teil seines Körpers, von dem er sich nicht trennen wollte. Er starrte auf die Staubwolken in der Ferne. Brendan vermutete, dass es mehrere hundert waren, doch das Widerhallen des Lärms machte es schwer zu schätzen. Brendan blickte links und rechts von sich. Die meisten Soldaten waren junge Männer, mit wenig Kampferfahrung. Sie scherzten und prahlten darüber, wie viele Feinde sie töten würden. Anscheinend wussten sie nicht was auf sie zukam. Priester gingen durch die Reihen und segneten die Männer. ,,Verpiss dich!“, knurrte Brendan, als einer versuchte ihn zu segnen. Ängstlich ging der Pfaffe weiter. Die Männer lachten ihn aus, weil er versucht hatte den ,,Teufel“ zu segnen. Die Dämonen kamen näher. Sie liefen in Formation. Das beunruhigte Brendan. So organisiert kannte er die Monster gar nicht. Er hörte das laute Schlucken der ersten Soldaten. Jetzt scheint ihr eure Situation erkannt zu haben, dachte er. Die Armee bestand aus schmächtigen Typen mit Scherenhänden. Ihre Augen waren hinter Augenbinden versteckt. Brendan machten die kreisrunden, zahnlosen Mäuler sorgen. Er kannte ihre Funktion nicht, was ihm zutiefst wurmte. Vier große Muskelpakete, mit seltsamen rohrartigen Auswüchsen am Rücken trugen eine Sänfte auf ´ne Anhöhe hinter den Reihen. Durch die Vorhänge der Sänfte, sah Brendan die Figur einer zierlichen Frau. Die Vorhänge wurden zur Seite geschoben, damit die Frau aussteigen konnte. Langsam gingen die Sänftenträger auf die Knie und sie stieg elegant aus. Die schwarzen Haare wehten im Wind und die lila glühenden Augen gaben ihr etwas Übernatürliches. Brendans Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er war auf alles gefasst gewesen, bloß nicht auf das. ,,Eleonora!“ Obwohl er ihren Namen nur gehaucht hatte, schien sie ihn genau gehört zu haben, denn sie schaute zu ihm rüber. Ein verführerisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Aber es erstarb sofort. ,,Gibt uns das Kind. Dann passiert euch nichts. Dies, was ihr hier seht, ist nur die Vorhut. Die wahre Streitkraft hält sich noch zurück, weil wir es nicht nötig haben unsere gesamte Macht einzusetzen. Wir reichen aus, um euch zu vernichten. Also rückt sie raus!“, sagte sie mit tiefer unmenschlicher Stimme. ,,Vergiss es Dämonenhexe. Wir werden niemals aufgeben. Gott ist auf unserer Seite. Er wird uns den Sieg bringen“, drang die Stimme des Kommandanten aus einem der Türme. Brendan stöhnte innerlich. Wenn Gott wirklich auf deiner Seite steht, dachte er wütend, dann bräuchtest du aufgeblasener Volltrottel dich nicht in einem Turm verkriechen zu müssen. ,,Hahaha. Wieso versteckst du dich in einem Turm und lässt deine Männer sterben, wenn dieser Gott auf deiner Seite ist?“ Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen der Soldaten. Verdammt. Der Kampf hat noch nicht mal begonnen und die Moral leidet schon. Ich hatte vergessen, dass Eleonora und ich ähnlich denken. Brendan knetete auf seiner Unterlippe. Er musste irgendwie an dieser Armee vorbei. Zu Eleonora. Aber wie? Selbst mit seiner Stärke konnte er es nicht mit so vielen aufnehmen. Glaubst du etwa, dass wäre schon alles, was dir meine Macht zu bieten hat? Wieder diese Stimme aus Feuer und Stahl. Die Tätowierung kribbelte unangenehm. Eleonora zeigte auf die Burg ,,Schickt sie in die Hölle!“ Brüllend warfen sich die Monster gegen die Festung. Die erste Reihe wurde niedergetrampelt oder an der Mauer zerquetscht. Ratternd säten die Maschinengewehre Tod und Verderben unter dem Feinden. Es war egal, ob sie zielen konnten oder nicht, bei der Menge an Gegnern traf jede Kugel. Die anderen Männer hatten Mühe, mit dem Nachladen nach zu kommen. Die Monster versuchten mit ihren Scherenhänden am Burgwall hochzuklettern, doch keiner von ihnen konnte dem Kugelhagel entkommen. Brendan schoss aus allen Rohren. Ihm wurde von Sekunde zu Sekunde fiebriger. Die Tätowierung sandte das Feuer der Hölle in seinen Körper. Es schien, als wenn sein Körper eine einzige Flamme wäre, die heißer und heißer wurde. Er wusste nicht was ihn ritt, als er von der Mauer in die Menge der Feinde sprang. Unten angekommen, zersprang der Boden. Kleine Steinsplitter prallten gegen sein Gesicht ohne etwas auszurichten. Seine Haut war glühendrot und stahlhart. Ein unheimlicher Druck baute sich in seinen Lungen auf. Er wollte die Luft aus dem Mund raus lassen, doch es kam nur Dampf raus, wie aus einem unermesslich heißen Schmiedeofen. Sein eiskalter Blick, der einen krassen Gegensatz zum Rest seines Körpers darstellte, richtete sich zuerst auf die Gegner, dann auf die Anhöhe zu Eleonora. Der erste Mutige kam auf den Kopfgeldjäger zu. Der steckte den Revolver in den runden Mund und drückte ab, ohne sich ihm zu zuwenden. Sein Blick galt allein Eleonora. Der Kopf des Scherendämons zerplatzte wie eine überreife Wassermelone. Einen Meteoritenschweif hinter sich herziehend, brachte die Kugel nicht nur dem gewählten Opfer, sondern auch etlichen hinter ihm den Tod. Ich brauchte mich dafür noch nicht mal konzentrieren, dachte Brendan, beeindruckt von der seltsamen Kraft in ihm. So stark war er noch nie. Nie hatte er seinen Namen mehr Ehre gemacht. Brendan schoss um sich wie ein lebendig gewordener, antiker Kriegsgott. Jede Kugel zog einen Schweif hinter sich her. Ein Meteoritenregen schien sich durch die Heerscharen zu fressen. Die Soldaten standen auf der Mauer gebannt verfolgten sie das Spektakel, bis der Ranghöchste von ihnen schrie ,,Feuert weiter!“ Die Soldaten rissen sich vom Anblick los und attackierten die verbleibenden Dämonen weiter. Brendan rannte auf Eleonora zu. Die Dämonen mit den Auswüchsen am Rücken versperrten ihm den Weg. Einer rammte seine Fäuste in den Boden, wobei sie gänzlich im Erdboden versankten. Der Auswuchs zielte auf Brendan. Erst jetzt erkannte er, dass es eine Art Kanone war, die genau auf ihn zielte. Ein lila Glühen kam aus dem Rohr. Brendan wich in letzter Sekunde aus. Der Dämon wurde von dem Urgewalten Rückstoß hoch geschleudert. Seine Hände wurden von der Wucht aus den Boden gerissen. Brendan sprang auf seine Schultern und zielte auf sein Gesicht, das ihn genau anschaute. Entsetzen breitete sich darauf aus. ,,Auf Wiedersehen.“, sagte Brendan mit so viel Freundlichkeit, wie ein eiskaltes Grab. Er drückte ab und sprang in einem Rückwärtssalto nach hinten. Ein Satz nach vorne ließ ihn zwischen die nächsten Zwei geraten. Die versuchten dieselbe Nummer nochmal, ohne Rücksicht auf das Leben ihres Gegenübers zu nehmen. Im letzten Moment duckte sich Brendan und ließ die Gegner sich selbst erledigen. Den letzten tötete er mit einem Schuss in sein Lieblingsorgan, das Herz. Brendan konzentrierte seine Kraft ein wenig, er wollte die Attacke nicht zu heftig werden lassen. Er versuchte, einen Tropfen, aus einem Meer zu gewinnen. Doch er hatte sich verschätzt. Der Finger krümmte sich nach hinten und entfesselte die Kugel. Devil wurde ein Stück nach hinten geschleudert und knallte brutal auf den Felsboden. Ob er getroffen hatte ließ sich nicht mehr feststellen. Er hatte den letzten Sänftenträger praktisch pulverisiert. Sein Blick schweifte zu Eleonora ab. Er erhob sich. Nun stand er endlich vor ihr, nach so vielen Jahren. Die restlichen Dämonen suchten ihr Heil in der Flucht. Eleonora brach zusammen. Das Leuchten verlor seine Kraft und verlosch. Devil kniete sich neben sie. Hob sie sacht an. Die mysteriöse Kraft war aufgebraucht. Er fühlte sich nicht mehr wie ein unbesiegbarer Ofen. Die Geliebte atmete stoßweise. Was hatte man ihr nur angetan? Es fing an zu schneien. Kleine Flocken segelten langsam auf die Erde herab. Ihr Blick richtete sich auf Brendan. Ihre Stimme war so sanft, wie er sie in Erinnerung hatte. ,,Ich… wusste… du würdest kommen. Mein geliebter Brendan.“ Tränen sammelten sich in seinen Augen. Sie streichelte seine Wange. So wie sie es immer getan hatte. Doch auf einmal erschlaffte ihr Arm. Eine schwarze Flocke fiel auf ihre Hand. Ihr Blick konnte sich nicht von der Flocke losreißen. ,,Er kommt!“, entsetzten schwang in ihrer Stimme. ,,Bald ist er hier.“


Fortsetzung folgt…


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