Engeltod XVIII – Teufelstitan

© EINsamer wANDERER

„Wir folgen der dämlichen Karte schon seit mehr als einem Tag durch diese gottverlassenen Ruinen. Glaubst du wirklich, dass wir überhaupt etwas finden werden? Hier gibt es bloß Schutt und Gebäudeüberreste.“ Lucy versuchte den nervigen Mark zu ignorieren. Er ging mit seinen dummen Fragen und Gestöhne jeden auf den Keks. Nie konnte er die Klappe halten. „Sag mal, Amon hätte Azrael doch beinahe getötet. Warum hat er ihm nicht den Gnadenstoß gegeben? Das wäre doch viel einfacher gewesen, als ihn einzusperren. Außerdem wären wir dann nicht hier.“ Lucy rieb sich vollkommen fertig die Schläfen. „Keine Ahnung“, sagte sie mit unterdrückter Wut. „Er sagte nur etwas wie, jeder hätte eine zweite Chance verdient.“ „Was?!“, fragte Mark verständnislos. „Ja, ich weiß. Amon war ein Dämon, ein äußerst bösartiger noch dazu. Aber irgendetwas hat ihn auf seinen Eroberungsfeldzug durch eure Welt verändert. Und genau das wollte er auch für Azrael. Deswegen hat man ihn gefangen genommen. Er sollte in seiner Gefangenschaft über seine Taten nachdenken.“ „Was wäre aber wenn er …“ „Ruhe jetzt!“, unterbrach ihn der Engel. „Oder willst du, dass man uns hört?!“ Sofort war Mark still. Lucy wusste, dass man nie vorsichtig genug sein konnte, auch wenn ihnen bisher niemand begegnet war. Was noch nicht ist, kann ja noch werden, lautete ein altes Sprichwort der Menschen doch. Aber nun hörte man Sam leise flüstern. „Du bist nicht echt. Das ist nicht wahr. Du bist tot. Ich bilde mir das alles nur ein. Immer cool bleiben, Sam.“ „Ähm, geht es dir gut?“, fragte Mark und machte einen vorsichtigen Schritt auf sie zu. „Du bist nicht echt. Geh weg! Fass mich nicht an!“, wütend schubste sie Mark von sich und brach dann in Tränen aus. Der Journalist fiel zu Boden und hielt von da an einen gebührenden Abstand zum Zombie ein. Lucy stöhnte innerlich. Es wurde immer schwerer. Wie immer bei solchen Missionen. Was sollte sie mit den beiden Chaoten nur machen? Einfach wegschicken ging nicht, dafür steckten sie schon zu tief in der Sache mit drin. Lucy schüttelte diesen widersinnigen Gedanken von sich. Sie brauchte die beiden. Ohne ihr Team war sie Nichts. Schon unzählige Male hatte sie nur überlebt, weil sie nicht alleine kämpfte. Seufzend schaute sie sich die Karte zum hundertsten Mal an. Sie waren auf dem richtigen Weg. Seltsam, dass sich ihnen niemand entgegenstellte. Das war kein gutes Zeichen. Und als hätte sie es vorhergesehen, bot sich ihnen der blutige Anblick eines Massakers. Überall lagen Leichenteile von Dämonen umher. Sie waren genau vor dem Eingang einer Höhle positioniert. Eine düstere, bedrückende Aura lag in der Luft. Lucys Augen weiteten sich. „Azrael hat seine alte Macht wieder“, entfuhr es ihr. Mark wurde kreidebleich, während Sam anfing irre zu kichern. Warum, wusste sie wohl selber nicht. „So sehen wir uns wieder“, sagte eine düstere Stimme. Lucy drehte sich nach ihr um. Auf einer Anhöhe stand er mit ausgebreiteten Schwingen. Azrael. Caedes fest umklammert. Seine Handschellen waren verschwunden. Wie sie schon befürchtet hatte, war er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. „Lauft!“, schrie der Engel. Mark rannte sofort in die Höhle. Brüllend sprang Azrael auf den Engel zu. Sie konnte dem Ansturm nur mit knapper Not entkommen. Aber Azrael setzte ihr sofort nach. Sie parierte den Schlag mit ihrer Pistole. Funken sprühten. Lucys Arm zitterte oder dem Druck des Dämons - viel zu stark war er für sie. „Los doch!“, schrie Lucy Sam an, die benebelt in der Gegend stand. Sie schien nicht zu wissen, was um sie herum passierte. „Mark!“, schrie Lucy, während sie mit dem Tod kämpfte. Der Journalist drehte sich abrupt um und zog Sam mit sich fort. Lucy schaffte es gerade so noch, Azrael auf Abstand zu bringen. Sie feuerte etliche Kugeln auf den Dämon ab, ohne seinen Spurt bremsen zu können. „Scheiße! Ich verliere!“, knurrte sie. Nein, dachte sie grimmig. Diesmal nicht! Wütend schoss sie auf die Knie des Todesengels. Mit einem fiesen Zischen brannten sich die Kugeln in sein Fleisch. Für einen kurzen Moment ging Azrael zu Boden. Lucy nutzte diese Schwäche. Sie drückte dreimal in schneller Reihenfolge den Abzug. Die Silberkugeln bohrten sich in die Schultern und den Kopf. Blutend brach das Monster zusammen. Aber es war nicht tot, so viel wusste Lucy inzwischen über ihn. Dieser masochistische Bastard genoss einfach nur die höllischen Qualen, welche ihn die Kugeln bereiteten - schwelgte in ihnen. Für einen kurzen Moment drehte Lucy sich um. Sie musste wissen, wie weit die anderen gekommen waren. Inzwischen hatten sie einen weiteren verschließbaren Eingang gefunden. Aber der schwache Journalist brachte den Fels nur langsam in Bewegung und Sam stand einfach nur dämlich Grinsend daneben. Dieser kurze Augenblick der Unaufmerksamkeit, reichte Azrael vollkommen aus. Er packte Lucy und flog mit ihr höhnisch Lachend in die Höhe. Der Wind sauste dem Engel um die Ohren. Wütend versuchte sie sich aus seinem eisernen Griff zu befreien, kam jedoch nicht gegen die Kraft des falschen Engels an. Als sie die Decke der großen Höhle erreicht hatten, stieß das Monster Lucy hart gegen den Fels. Er flog ein Stückchen zurück und hämmerte dann mit bloßen Fäusten auf sie ein. Der Fels litt unter der Wucht der Schläge. Mehrere Splitter lösten sich aus ihm. Lucys Lippe platzte auf. Ihr lief ein Rinnsal regenbogenfarbiges Blut über das Kinn. Dann spuckte sie einen Schwall aus. Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sie sich so schwach gefühlt. Doch auch in diesem Moment spürte sie keinen Schmerz. Geschöpfte des Himmels kannten keine Qualen, zumindest keine körperlichen. „Ist das schon alles?!“, brüllte Azrael. „Ist das schon alles, was die große Lucia zu bieten hat?!“ Er schien enttäuscht zu sein, dass sie nicht stärker war. Mit letzter Kraft versuchte sie noch einen Schlag. Ein letztes Mal bäumte sie sich auf, bevor sie starb. Wenn sie schon sterben musste, dann mit der Waffe in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen. Mit zittriger Hand drückte der Engel seine Pistole auf Azraels Brust. Dort wo sein Herz war. Das böse Herz. „Fahr zur Hölle“, hauchte sie schwach. Ihre Mundwinkel hoben sich dabei nach oben. Der letzte heroische Spruch ihres Lebens hatte ihr die Kraft dazu gegeben. Den Rest setzte sie für das Drücken des Abzuges ein. Mit einem Knall segelten beiden Kämpfer zu Boden. Azrael wütend schreiend und Lucy mit einem leisen Lächeln auf den Lippen hinterher. Es wich erst, als sie auf den harten Boden aufkam. Stöhnend und erschöpft hob sie leicht den Kopf in Richtung Höhle. Mark hatte den Eingang fast versiegelt. Nur noch ein kleines Stückchen und ihr Team wäre in Sicherheit. Sie ließ den Kopf auf das zersprungene Pflaster der Ruinen fallen. Sie war fertig. Das war ihr Ende. Willst du so sterben?, fragte sie sich selbst in Gedanken. Noch hast du eine Chance. Du bist eine Kämpferin! Also kämpfe! Mit letzter Kraft und unter großen Stöhnen und Ächzen stand Luy wieder. Sie hob ihre Pistole auf, die neben ihr lag. Sie musste sie während ihres Sturzes fallengelassen haben. Mit zusammengebissenen Zähnen humpelte der Engel los. Der Fall musste ihr wohl ein paar Knochen zertrümmert haben. Aber von sowas ließ sie sich nicht aufhalten. Langsam kam Azrael ebenfalls zu sich. Knurrend stand er auf. Der Engel humpelte schneller. Sie spürte die hasserfüllten Blicke, wie sie sich in ihren Rücken brannten, sowie die kalten Klauen des nahenden Todes. Plötzlich machte sich eine wohlige Wärme in ihrem Bauch breit. Erstaunt über die neue Vitalität, fiel ihr gar nicht auf, dass sie wieder richtig laufen konnte. Freudig schreiend und mit neuer Kraft rannte sie zu den Anderen. Vom Sterben konnte jetzt keine Rede mehr sein. Mit dem Feind im Nacken und einem Ziel vor Augen, fühlte sie sich wieder richtig wohl. Die steinerne Tür war dabei zu zufallen. Lucy schleuderte ihren Revolver nach vorne. In allerletzter Sekunde blieb er quer zwischen Wand und Fels stecken. Ein kleiner Spalt war frei, fast schon zu schmal, aber besser als nichts. Sie verdrehte ihren Körper etwas, um in den Spalt zu passen. Geschmeidig rutschte sie durch, den Revolver dabei rausziehend, in Sicherheit. Krachend verschloss sich der Eingang endgültig hinter ihr. Wütend Brüllend, hämmerte Azrael auf die Tür ein. Sie schien mit mächtigen Zaubern belegt worden zu sein, sonst wäre sie unter der Wut des Todesgengels schon längst zerstört worden. „Ich werde dich finden, egal wo du dich verkriechen magst!“, schrie der Dämon durch den Fels. „Hörst du mich, Lucia?! Egal wo du bist, ich finde dich!“ Die darauf folgenden Drohungen waren durch das Brüllen und Wüten des Dämons nicht mehr zu verstehen. Keuchend schaute Lucy sich um. Sie waren in einen hellerleuchteten Raum, in dessen Mitte ein steinernerer Springbrunnen stand. Der Stein war durch und durch weiß. Statt Wasser floss durch ihn flüssiges Licht, welches von den Steinköpfen bärtiger Männer ausgespuckt wurde. Die Quelle des Lichts. Ein Ort des Guten und der Heilung. Sie hatte sich der Quelle nur genähert und schon waren ihre schweren Wunden geheilt worden. Lucy pfiff beeindruckt. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass das Ding so heftig sein würde.“ Wenn sie die ganze Kraft absorbierte und den Jungen aus der Kirche fand, hatten sie doch noch eine Chance auf den Sieg. Wie in Trance ging Lucy auf den Brunnen zu. Sie hörte nicht, wie Mark seinem Erstaunen kundtat oder wie Sam wieder einmal paranoid vor sich hinmurmelte. Ein paar Sekunden erfreute sie sich an seiner Wärme und Schönheit, bevor sie in ihn rein stieg. Mit ausgebreiteten Armen bat ihre Seele die des Brunnens, dass er ihr seine Macht gab, um das Böse zu zerstören. Zuerst haderte der Springbrunnen. Doch nachdem Lucy auf die Dringlichkeit ihrer Aufgabe einging und ihm mit Bildern aus der Vergangenheit zeigte was über ihn an der Oberwelt vorging, gab der Brunnen nach. Das Licht in der Höhle wurde unerträglich. Es füllte sämtliche Sinne aus. Man konnte es schmecken, sehen, hören, riechen und fühlen. Es legte sich um Lucys Körper. Wurde aufgesogen. Das Licht drang in den Mund ein. Es wurde eins mit ihr. Ein unbeschreiblicher Anblick. Ein Wunder. Als das Licht nachließ, öffnete Lucy ihre Augen. Der Brunnen war leer. Innerhalb von Sekunden schien er ausgetrocknet zu sein. Das Gestein war auch nicht mehr weiß, sondern dunkelgrau und rissig. Nichts war mehr da, aber Lucy fühlte sich stark wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Jetzt war sie ein Engel der zweiten Sphäre. Nur die obersten Engel waren mächtiger als sie. Aber der Engel hatte sich nicht nur innerlich verändert. In Lucys Haaren waren etliche weiße Federn und über ihren Kopf schwebte ein leuchtender Heiligenschein. Ein Blick auf ihre Waffe zeigte, dass sie ebenfalls anders war. Sie war jetzt größer und besaß nun drei Läufe. Eine enorme Macht ging von ihr aus. Plötzlich fiel Lucy etwas ein, was sie schon seitdem sie diese Pistole besaß, quälte. Ihre Waffe hatte keinen Namen. In all der Zeit hatte sie immer überlegt, ohne dass ihr etwas Passendes dazu eingefallen war. Aber nun hatte sie einen Namen für ihre Waffe. Dreifaltigkeit. Jetzt konnte sie die Mission doch noch zu einem guten Ende bringen. „Lasst uns von hier verschwinden“, war alles was sie sagte. Wieder tauchte das Licht auf und füllte den ganzen Raum aus und als es wieder einmal verschwand, waren die drei mit ihm verschwunden.

Keuchend folgte Dark dem alten Tunnellabyrinth. Er kam Kira immer näher. Fühlte fast ihren Herzschlag. Sie hatte Angst. Riesige Angst. Aber auch sie spürte Dark und dieser kleine Hoffnungsschimmer dachte nicht daran zu verlöschen. Er rief sich zur Ordnung. Noch war sie nicht außer Gefahr. Seine Augen begannen zu glühen. Die Adern traten schwarz hervor. Seine Eckzähne wuchsen. Er merkte die Veränderungen noch nicht einmal. Viel zu sehr war er darauf fixiert sie schnellstmöglich zu retten. Ein schriller Schrei und ein krächziges Fluchen. Er musste den Entführern jetzt sehr nahe sein. Er folgte dem Verlauf des Weges. Jetzt sah er sie! Ein alter Mann hielt sie wie einen menschlichen Schild vor sich und ging dabei langsam rückwärts. Neben ihn stand der Hofnarr mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht. Dark wurde langsamer. Er merkte Kiras aufgequollenen Augen. Mehr als jeder Schmerz der ihm je zugefügt worden war, quälte ihn dieser Anblick der Angst und Unsicherheit. Das Glühen in seinen Augen intensivierte sich. „Lass sie gehen!“, brüllte er seine unbändige Wut heraus. „Auf keinen Fall“, antwortete der Hofnarr furchtlos mit verschränkten Armen. Das Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht. Selbst dann nicht, als ihn der alte Mann mit einem zerstörerischen Blick bedachte. Als der Alte wieder in Darks Richtung schaute, stand dieser auch schon vor ihm. Mit einem Faustschlag beförderte der Junge ihn mehrere Meter durch die Luft, während er das Mädchen aus seinen kalten Klauen rettete. Die beiden Liebenden standen sich gegenüber. Sie ist größer als du, Bruder, sagte Baal hämisch. Doch der Junge hörte ihn nicht. Für ihn gab es nur noch Kira. All die Albträume, Schmerzen die er durchlebt hatte, die schlimmen Dinge die er gesehen und getan hatte. Alles weg. Für einen kurzen Moment gab es nur noch sie. War das Liebe? Dieses Gefühl. Sie hielten sich an den Händen. Ihre waren warm und die von Dark kalt. Kira lächelte und zeigte dabei ihre Zähne. Dark wollte die Geste erwidern, doch eine große metaphysische Hand packte das Mädchen und trennte die Verliebten erneut. „Nein!“, schrie Dark. Er streckte die Hand nach ihr aus. Die Fingerspitzen der beiden berührten sich leicht. Kiras Blick war voller Entsetzen. Sie wurde zu dem alten Mann gezogen. Mit der freien Hand schnipste er. Dark wollte ihr hinterher, doch etliche geflügelte Dämonen ließen sich von der Decke fallen. Dark prügelte sich mit bloßen Fäusten durch die Horde. Aus dem Boden erhob sich eine Steinwand in die Luft und drohte den Weg zu den Entführern zu versperren. Dark kam Kira immer näher. Es musste schnell gehen, bevor die Wand sie endgültig trennen konnte. Verzweifelt griff er nach seiner Liebe. Doch seine Finger kamen nicht an sie ran. Einige der Dämonen hielten ihn zurück. Es fehlte nur ein Zentimeter, um ihre Hand zu fassen zu bekommen. So nah und doch so fern, meinte Baal schadenfroh. Auf einmal berührte er den Stoff ihrer Kleidung. Für einen kurzen Moment blitzte Angst in den Augen des alten Mannes auf. Doch dann wurde sein Blick wieder kalt wie Eis. Die Felswand fuhr immer weiter hoch. Kira stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie Dark noch sehen konnte. So konnte er gerade noch sehen, wie sie vom knurrenden Alten fortgeschafft wurde. Wütend trat der Junge nach den Dämonen, die sich an ihn klammerten. Doch schließlich wurde er zurück in die Meute gezogen. Krachend verschmolz die Wand mit dem Rest des Tunnels und mit ihr die Hoffnung Kira jemals wiederzufinden. Darks Zorn kannte keine Grenzen. Der Dämon trat wieder zum Vorschein, diesmal allerdings mächtiger denn je. Mit einem Schrei entlud sich seine gesamte Kraft in einer unheiligen Druckwelle, die jeden Dämon in einen blutigen Fleischklumpen verwandelte. Schwärze und Erschöpfung übermannten ihn. Das Lachen von Baal hallte durch seinen Kopf und war das Letzte an das er sich erinnerte, bevor er gänzlich das Bewusstsein verlor.

Als Dark wieder zu sich kam, fühlte er sich schwächer als jemals zuvor in seinem Leben. Er hatte geträumt. Hatte geträumt, wie Kira ihn hatte töten wollen. Wie sie sich in Baal verwandelt hatte. Den Kopf schüttelnd, verwarf er den wirren Traum. Jegliche Kraft schien ihm genommen worden zu sein. Allein das Kopfschütteln verlangte eine enorme Kraftanstrengung. Doch mit seiner unglaublichen Willenskraft, schaffte Dark es aufzustehen. Er hatte kein Gefühl im linken Arm. Ein Blick darauf erklärte auch wieso. Sein Arm war inzwischen Tiefschwarz und viele rotglühende Augen mit geschlitzten Pupillen glotzten ihn an. Das Pentagramm auf dem Handschuh glühte in einem beunruhigenden Licht. Es schien all seine Kraft aufbieten zu müssen, um den Schlund weiterhin versiegeln zu können. Ihm lief die Zeit davon. Schleppend hinkte der Junge zur Steinwand. Er konnte die Arme nicht mehr richtig heben, also schlug er mit dem Kopf gegen sie. Wieder und wieder. Kaltes, schwarzes Blut lief zähflüssig sein Gesicht entlang. „Nun mach schon“, grummelte er. „Stürz ein!“ Vergiss es, Bruder, mischte Baal sich ein. Du wirst sie niemals wiedersehen. Höchstens als Kadaver. Kira ist tot! Dark hörte nicht auf den Dämon – wollte nicht hören. Schließlich knackste die Wand. Durch die vielen Schläge hatte sich mehrere kleine Risse gebildet. Schnell machte sich Hoffnung in ihm breit. Er schlug immer schneller und härter gegen die Wand, bis sie zerbröckelte. Der Klügere gibt nach, kommentierte Baal. Von Enttäuschung oder Wut war in der Stimme des Dämons keine Spur. Keuchend und Ächzend machte Dark sich auf den Weg.

„Lassen Sie mich!“, schrie das Mädchen und wand sich unter dem Griff des alten Mannes wie toll. Seine Geduld neigte sich langsam dem Ende. Er war euphorisch – angespannt. Selbst das Klirren der Glöckchen vom Hofnarren zerrte an seinen Nerven. Viel zu lange hatte er auf diesen Moment warten müssen. Unendlich lange. All die Jahrhunderte. All die Intrigen. Die vielen Dämonen die von ihm heraufbeschworen waren, um ihm zu dienen, seine Feinde abzulenken, Verwirrung und Chaos anzustiften. Er hatte den Engel in die Tiefe gelockt, damit sie sich von ihm fernhielt. Was ihm noch an Macht für das Ritual fehlte, hatte er sich vorher von dem bösen Herz genommen, welches noch vor kurzem unter der Stadt geschlagen hatte. Aber nun kam ihm dieser Dämonenbändiger in die Quere, obwohl er ihn diesen Vergil auf den Hals gehetzt hatte, um sich mehr Zeit für die Vorbereitungen des Rituals zu verschaffen. Aber der Junge war doch stärker gewesen, als der Alte vermutet hatte. Vielleicht sogar zu stark. Hoffentlich würde die Steinwand ihn lange genug aufhalten, damit er das Ritual durchführen konnte. Endlich trafen sie nach einer endlos langen Zeit in der Bahnstation ein. Auf der Mitte der Station war ein komplexes Pentagramm mit Blut aufgemalt. Es war im Bereich der Kraftquelle des bösen Herzens aufgemalt worden, wo es sich noch vor kurzer Zeit unter dem Erdreich befunden hatte. Die Macht reichte aus, auch wenn das Pentagramm nicht im Zentrum war. Selbst jetzt, wo es wieder im Besitz von Azrael war, hatte dieser Ort immer noch enorme Macht. So nah. Das gesamte Leben des alten Mannes hatte einzig und allein das Ziel gehabt ihn hierher zu führen. An diesen Punkt - diesen Moment. Grob schubste er das Mädchen in die Mitte des Pentagramms. „Du bewegst dich nicht von der Stelle, denn sonst …“, er ließ die Drohung unvollendet. Der Hofnarr stand am Rande des Ganzen. Die Arme verschränkt und ein bösartiges Grinsen im Gesicht, doch der alte Mann war viel zu sehr mit dem Ritual beschäftigt, um es zu bemerken oder gar zu hinterfragen. Er sprach die alte Litanei auf, um den Teufelstitanen zu beschwören. Einen Unterweltgott. Das Pentagramm begann rötlich zu leuchten. Verängstigt schaute das Mädchen auf den Boden. Sie wich einige Schritte zurück, konnte das Zentrum aber nicht verlassen. Plötzlich wurde sie ganz steif. Das Gesicht ausdruckslos, bar jeglicher Furcht. Ihre Augen begannen zu leuchten. Aus allen Körperöffnungen kam ein durchsichtiger Glibber, der sich in die Luft schraubte. Ektoplasma. Sie war genau die Richtige für das Ritual. Die Erde bebte unter den gewaltigen Kräften. Es regnete Putz von der Decke. Das Medium begann mit ausgebreiteten Armen einige Zentimeter über den Erdboden zu schweben. Die Haare wirbelten wild umher. Das Pentagramm verschwamm in einem Strudel aus Dunkelheit. Nach einigen Augenblicken vergrößerte er sich. Aus ihm kam eine steinerne Kreatur mit einem breiten Kopf ohne Augen. Sechs Arme sprossen aus seinem Leib. Es strebte mit seinem schlangengleichen Unterkörper die Decke an. Viel zu groß war der Dämon für die unterirdische Station. Der alte Mann starrte euphorisch hoch, ohne seinen Spruch zu unterbrechen. In kürzester Zeit überragte der Dämon sämtliche Gebäude der Stadt. Überall an seinen Gelenken waren schwarze Perlen. Auf seiner Stirn schwebte das Medium, welches immer noch Ektoplasma absonderte, wie eine kleine Krone. Mit einem welterschütternden Brüllen seines viel zu breiten Mauls voller nadelspitzer Zähne brachte der Unterweltgott die Welt zum Erbeben. Die sowieso schon halb zerstörte Stadt brach nun endgültig unter dem Titanen zusammen. Große Stücke aus dem Trümmerfeld begannen in der Luft zu schweben und um den gewaltigen Dämonen zu kreisen, wie Planeten um die Sonne. „Ja! Ja!!“, schrie der alte Mann siegessicher, während der gesamte Untergrund um ihn herum einstürzte. Mit einer kleinen Geste teleportierte er sich auf die Hand des steinernen Dämons. „Höre, Teufelstitan“, sprach er gebieterisch und zeigte auf die Kreatur. Verwundert blickte der Dämon auf ihn herab. „Du wirst mir all deine Kraft geben und aus mir einen Gott machen!“, er ballte die erhobene Hand zur Faust. Der Dämon musste ihn gehorchen – konnte nicht anders. Das Beschwörungsritual war so angelegt worden, dass der Dämon jeden Befehl Folge leisten musste. So dachte der Alte jedenfalls. Verächtlich schnaubend schleuderte der Unterweltgott den Alten von seiner Hand quer durch die Stadt. Schreiend segelte der alte Mann durch die Luft. Fragend was er falsch gemacht hatte. Er hatte doch so gut aufgepasst. Hatte sich keine Fehler oder unnötige Risiken erlaubt. Was war bloß schiefgegangen?

„Was ist das?!“, fragte Mark entsetzt, während er mit zitternder Hand auf den gewaltigen Dämon zeigte. Lucy hatte sie zum rechten Zeitpunkt, am richtigen Ort teleportiert. Auf das Dach eines Versicherungsgebäudes. Und sie waren überpünktlich. Hier sollte das Treffen zwischen Sam und ihren Vater stattfinden. Lucy hatte instinktiv gespürt, dass es sich lohnen würde zum Treffpunkt zu kommen, auch wenn sie nicht wusste, wie oder weshalb. „Ein Teufelstitan. Einer der unbesiegbaren Höllengötter“, stellte der Engel unterkühlt fest. „Jetzt haben wir ein zusätzliches Problem.“ „Aber du wirst doch mit ihm fertig, oder?“ Marks Stimme strotzte nur so vor Unsicherheit. „Spinnst du?!“, lachte sie. „Dafür bräuchte es schon mindestens drei Erzengel plus ein Wunder.“ Mark ging in die Knie. „Dann wird die Welt jetzt doch untergehen.“ Er hielt sich verzweifelt die Hände am Kopf. „Erst Azrael und jetzt auch noch das! Wir sind verloren.“ Lucy starrte den Titanen an. Er vollführte eine seltsame Handbewegung. Etwas Kleines flog auf sie zu. Ihre Augen verengten sich, um es besser sehen zu können. „Was haben wir denn da?“ Jetzt hörte sie den langgezogenen Schrei eines alten Mannes. Krachend landete er auf dem Dach. Eine Staubwolke verdeckte seine Gestalt. Sam ging näher. Lucy hielt die dreiläufige Pistole bereit. „Sei vorsichtig, Sam“, warnte sie vor, während Mark sich hinter dem Engel versteckte. Der Staub lichtete sich. „Vater?“, fragte Zombie-Queen verwundert. „Samantha“, krächzte der Alte erschöpft. Lucy begann Mark in Richtung Ausgang zu schieben. „So ich glaube, wir sollten die beiden besser für einen kurzen Moment alleine lassen.“ „Was? Wieso denn?“ „Frag nicht so blöd“, antwortete der Engel. Laut schloss Lucy die Tür zum Dach und seufzte: „Vater und Tochter.“

„Du!“, knurrte Sam. Der Alte stützte sich etwas mit den Ellenbogen auf und begann vor Sam zurückzuweichen. „Lass … lass es mich erklären.“ „Du hast mir das angetan!“ Sam zog ihre Fäden, bereit ihn zu foltern und ihm etwas von den Schmerzen zurückzugeben, welche er ihr zugefügt hatte. „Ich werde dich töten!“ „Würdest du wirklich deinen eigenen Vater töten?!“, fragte er entsetzt. „Ich mach es wieder gut, ich schwöre es.“ „Diese Worte habe ich doch schon mal gehört“, zischte sie. Lächelnd verfolgte der Hofnarr vom Rande des Daches aus das Szenario. „Wie gut, dass das Ritual nicht ganz nach Plan verlaufen ist und mein allwissender Meister direkt hier in den Armen seiner heißgeliebten Tochter gelandet ist. Was für ein Zufall“, kicherte er leise vor sich hin, als wenn er gewusst hätte, dass es dazu kommen würde. Sam nahm keinerlei Notiz von ihm. Sie hatte nur Augen für ihren Vater und hielt den Hofnarren darüber hinaus für eine ihrer Halluzination. „Du hast an mir Experimente durchgeführt.“ „Und du warst damit einverstanden“, konterte er. „Schönheit, das war es, was du wolltest und ich habe sie dir gegeben. Hättest du sonst deinen Ehemann bekommen? Ich gab dir dein jetziges Äußeres.“ „Du hast mich getötet! Wegen dir ist mein Ehemann tot! Gefressen“, sie begann sich die Hand vor dem Mund zu halten, damit sie sich nicht übergeben musste. Die Bilder ihres zerfetzten Ehemannes waren ihr auch nach all der Zeit allzu frisch in Erinnerung. „Ich habe ihn gefressen“, schluchzte sie. „Und das alles nur wegen dir!“ „Ach ja?! Wer traute sich denn nicht, ihn mit seinem entstellten Gesicht anzusprechen?! Wer bat seinen Vater, eines seiner Experimente an ihr zu probieren, damit sie einmal in ihrem Leben schön ist?!“ „Aber ich wusste doch nicht, dass du das“, sie zeigte an sich herab, „aus mir machen würdest.“ „Es hätte schlimmer kommen können. Du hättest wie diese Streuner enden können. Ohne Verstand. Ohne Seele. Nur ans töten und fressen denkend.“ Sam wischte sich die laufende Nase mit dem Ärmel weg. „Ich weiß. Ich weiß von den anderen Experimenten – vor mir. Von den Kindern … Mutter … Und … und was aus ihnen geworden ist.“ Sam nahm all ihren Mut zusammen, um die Frage zu stellen, die ihr schon seit mehreren Jahrhunderten durch den Kopf spukte. „Wieso?“, hauchte sie mehr, als das sie es wirklich sagte. „Wieso?!“, fragte er und fing an zu gackern. „Ich wollte mehr. Mehr sein, als bloß ein Mensch. Ich wollte unsterblich sein. Ich wollte ein Gott sein! Und dafür habe ich ein paar unbedeutende Menschen geopfert. Na und?! Was soll´s!“ Sam taumelte ein paar Schritte zurück. War das wirklich ihr Vater? War das der Mann, der sie alleine großgezogen hatte? Töte ihn! Töte ihn!, drängten sie die Stimmen in ihrem Kopf. Sam schüttelte sie ab. „Und was ist mit Mutter? War sie auch einer dieser bedeutungslosen Menschen?!“ „Ihr Tod war ein notwendiges Übel. Was ist schon ein Mensch im Vergleich zur Unsterblichkeit. Was ist schon ein erbärmliches Leben im Gegensatz zur Allmacht. War das denn so schlimm?!“, fragte ihr Vater brüllend, ohne jegliches Verständnis für den Ekel und die Abscheu seiner Tochter. Du hast deinen Mann geliebt, wisperten die Stimmen. „Und jetzt ist er tot“, ergänzte sie flüsternd. Ja, hauchten die Stimmen. Jetzt ist er tot. Unruhig wippte der Hofnarr mit dem Fuß. Die Glöckchen sangen im Takt mit. Sam ging auf den alten Mann zu. Die Fäden fest in der Hand. Als sie auf ihren gebrochenen Vater hinabschaute, brannten ihre Augen vor Hass. Sie erinnerte sich an das Leben, welches sie geführt hatte. Wie sie sich immer vorgestellt hatte, ihrem Mann Kinder zu schenken und mit ihm großzuziehen. Mit ihm zusammen alt zu werden und schließlich auch zu sterben. Aber nun konnte sie nie mehr zurück. Nie mehr ein Mensch sein. Selbst der Verstand war ihr genommen worden. Einzig die Rache war geblieben. Und nun wollte Sam sie in vollen Zügen auskosten. Es würde enden. Hier und jetzt. Langsam hob sie ihren Arm. Ihre Lungen füllten sich mit scheinbar eiskalter Luft. Schnell zogen die dünnen Fäden Strähnen ins Gesicht ihres Vaters. Er schrie nicht. Winselte nicht um Gnade, egal wie oft sie zuschlug. Sam begann zu schreien. Nicht mal die Rache, war wie erhofft. Zahllose Nächte hatte sie davon geträumt, wie ihr Vater leiden würde. Wie er winseln würde. Und jetzt ertrug er es! Immer schneller schlug Sam zu. Ihre Methoden wurden immer rabiater. Von ihrem Vater war am Ende nicht mehr als ein blutiges Fleischbündel übrig und doch lebte er weiter. Er lachte plötzlich auf. Sam hielt in ihrem Zorn inne. Sein Lachen wandelte sich langsam in ein Weinen. „Alles umsonst. Alles … umsonst …“, sagte ächzte der Alte noch. Dann sackte er tot zusammen. Sam fing an zu schreien, dann brach sie weinend zusammen. Nun war ihr nicht mal mehr die Rache geblieben. Plötzlich erinnerte sie sich an die Worte, die Lucy während ihrer ersten Begegnung gesagt hatte: Wer auf Rache sinnt, sollte stets zwei Gräber schaufeln. Eins für das Opfer und eines für sich selbst. Dabei hatte sie ihr gar nichts von den Rachegelüsten erzählt. Warm rannen ihr die Tränen über das Gesicht. Oh. Nicht traurig sein, meinten die Stimmen tröstend. Du hast ja immer noch uns. Doch Sam konnte darin keinen Trost finden. Schallendlachend stieß sich der Hofnarr vom Dach des Gebäudes. „Jetzt gibt es nichts mehr, was mich an diesem erbärmlichen Ort bindet“, waren seine letzten Worte, bevor er mit klirrenden Glöckchen aus der sterblichen Welt verschwand. Auf einmal legte sich eine Hand auf Sams Schulter. Es war die von Lucy. Hinter ihr stand der Reporter, dessen Namen Sam leider vergessen hatte. „Wir sollten gehen.“ Die Augen des Engels waren matt, als wenn Lucy sehr erschöpft wäre. Sam nickte schluchzend und versuchte aufzustehen, brach aber erneut in Tränen aus. Lucy tröstete sie.

Um Dark herum stürzten die Tunnel ein. „Scheiße.“ Er vollführte eine Rolle und entkam dadurch nur knapp einem herabfallenden Felsbrocken. Die Geisterklinge musste etliche Brocken abwehren. Schließlich stand der Junge knietief im Schutt. Er blickte hoch. Ein paar hundert Meter vor ihm stand der gewaltigste Dämon den er je gesehen hatte. Einer unserer echten Brüder, zischte Baal wütend. Er klang nicht gerade begeistert, einen Artgenossen zu treffen. „Das kann ja noch heiter werden.“ Ein steinerner Teufelstitan. Sie können dich erlösen. Vergiss das Mädchen, flüsterte Baal verführerisch, wie eine geheime Geliebte. Kämpfe lieber gegen diesen Dämon. Von ihm bekommst du endlich deine ersehnte Ruhe vor der Vergangenheit. Darks Blick wanderte zwischen den Dämon und dem zerstörten Weg, den er gehen wollte. Er war hin- und hergerissen. Was sollte er nur tun? Na los doch, drängelte Baal. Was sollte er machen? Er betrachtete lange den Dämon. Worauf wartest du noch? Da war etwas Kleines auf seiner Stirn. Er kniff die Augen zusammen, um es besser sehen zu können. Es war Kira! Sie schien in der Gewalt dieses Riesen zu sein. Die Würfel waren gefallen. Schreiend rannte Dark auf den Dämon zu. Gut so, sagte Baal, der anscheinend die Situation missverstanden hatte. Er beschwor die Geisterklinge herauf, während er von einem fliegenden Gegenstand zum nächsten Sprang. Ja, hauchte Baal vorfreudig. Kämpfe! Kämpfe, wie du noch nie gekämpft hast! Benutze all deine Macht! Setze sie frei! Setze sie frei, deine unbändige Kraft! Gib alles! Angestachelt von den Worten des Dämons, setzte Dark all die unheilige Macht frei die ihm zur Verfügung stand und löste damit einen Sturm der Gefühle aus. Kälte, Angst, Mordlust, Ekel, Stärke, Hoffnung, Befangenheit und vieles andere kämpften um die Vorherrschaft in seinem Herzen und lösten sich in schneller Reihenfolge ab. Schreiend traf die Geisterklinge auf den schlangenähnlichen Leib. Mit all seiner Kraft, versenkte Dark die Finger seiner freien Hand in den Stein, um einen besseren Halt zu haben. Kraftvoll stieß er sich nach oben ab und krallte sich ein Stück weiter hoch in die Haut des Dämons. Instinktiv drehte Dark sich um. Der Titan schien nicht erfreut über seinen Angriff zu sein. Rasend schnell kamen ein paar fliegende Gesteinsbrocken auf ihn zu. Verbissen sanken die Finger tiefer in den steinernen Körper. Krachend zerbarst der Fels, als er auf den Rücken des Jungen traf. Hustend schaute er nach oben. Er musste weiter und hatte keine Zeit, sich von solchen Kleinigkeiten aufhalten zu lassen. Wir könnten da vielleicht behilflich sein, flüsterte der Dämon voller Bosheit. Aus Darks Händen und Füßen wurden schwarze Krallen. Damit sollte es besser gehen, meinte er. Schnell kletterte Dark weiter nach oben. Immer mehr Sachen kamen auf ihn zu. Er hielt inne. Kurz bevor ein Stahlträger ihn erschlagen konnte, drückte er sich mit einem Rückwärtssalto ab, landete auf dem Träger und nutzte ihn als Sprungbrett. Lächelnd raste er auf den Kopf des mächtigen Teufels zu. Dort oben auf der Stirn war sie endlich. Kira. Das Schweben und glühen der Augen gaben ihr etwas Mystisches, was Darks Faszination für das Mädchen noch steigerte. Er hatte bloß noch Augen für sie. Was?!, brüllte Baal schockiert. Er schien jetzt erst den Plan des Jungen zu durchschauen. Doch der andere Titan machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Der fing ihn in der Luft mit einer seiner Fäuste auf. Da war Dark nun. Eingequetscht in der steinernen Hand dieses Monsters. Brüllend versuchte er sich zu befreien, doch es ging nicht. Der Titan war zu stark. Unbarmherzig drückte er zu - versuchte den Jungen in seiner Hand zu zerquetschen. Dark tobte immer mehr. Nicht einmal sein innerer Dämon konnte ihn befreien, was ihn aber nicht davon abhielt sich zu zeigen. So nah und doch so fern und das gleich zweimal am Tag, kicherte Baal. Wir schlagen dir einen Pakt vor, sagte er nach einer langen Schweige Minute. Wenn du sie retten willst, gehst du drauf ein. Die Stimme des Dämons triefte vor Hinterlist. Aber hatte Dark überhaupt noch eine Wahl?

„Sieh mal, was da los ist.“ Vergil deutete nickend auf den Teufelstitanen. Er saß auf einen Berg toter Dämonen, als wäre es das Normalste der Welt. „Ach du Scheiße!“, entfuhr es Witch. Schreiend sprang ein Dämon aus dem Hinterhalt auf Vergil zu. Er erschoss den dreckigen Abschaum, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. „Na endlich was von meinem Kaliber.“ Witch kniff die Augen zusammen. „Was hat er da in der Hand?“, fragte sie. Vergil sprang vom Leichenberg. „Keine Ahnung. Aber von dem Typen will ich ein Stück abhaben“, er deutete dabei mit seinem Schwert auf den Teufelstitanen. „Na von mir aus“, seufzte die Hexe. „Mach dich bereit.“ Der Dämonenjäger stellte sich einige Meter vor Witch und meinte bloß: „Ich bin bereit geboren worden.“ „Na wenn du es sagst“, stöhnte sie, während sie Bon Scott hervorholte. „Beeil dich aber, ja? Es wartet noch ein Höllenportal darauf geschlossen von uns zu werden. Und danach können wir endlich nach Hause gehen.“ Zur Antwort grinste Vergil frech. Witch spielte das Solo, welches einen Torpedo heraufbeschwor. Lächelnd sprang der Dämonenjäger auf und steuerte direkt auf den riesigen Dämon zu. Freudig umkreiste er seinen Gegner erst mal, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Von nahen sah der Teufel noch um einiges größer und beeindruckender aus. Dann merkte der Dämonenjäger, dass er etwas Kleines in der Hand hielt. Es war Dark! „Hey, Jackie-Boy! Brauchst du Hilfe?“, fragte er, während er um die Hand flog, das Schwert geschultert. Der Junge lächelte. „Ja. Kannst du mir mal eben aus dieser Hand helfen?“ „Null Problemo.“ Mit einem Schlag von Gaara schlug Vergil auf das Perlenhandgelenk. Schreiend ließ der Dämon Dark fallen. Schnell klammerte dieser sich an einen Finger und zog sich hoch. „Rette das Mädchen, während ich weg bin“, sagte er noch, bevor er selbstmörderisch in den gewaltigen Schlund des Ungetüms sprang. „Welches Mädchen?“, fragte Vergil verdutzt.

„Ist schon gut, Sam“, meinte Lucy, während sie Zombie-Queen im Arm hin und her wiegte. „Lass es raus. Lass es einfach raus.“ Die Trauer, die sich in all der Zeit in ihr aufgestaut hatte, brach jetzt wohl zum ungünstigsten Zeitpunkt hervor. Aber Lucy machte ihr deswegen keinen Vorwurf. Nein, sie verstand es sogar bis zu einem gewissen Grad. „Was ist hier los?!“, verlangte Mark zu wissen. Lucy stöhnte. Sie fasste die gesamte Geschichte in Rekordzeit zusammen. „Sie hat ihren Vater getroffen, der sie in einen Zombie verwandelt hat, weil sie sich damals nicht getraut hatte ihre heimliche Liebe und späteren Ehemann anzusprechen. Später hat sie ihn in einer Menschenfleischheißhungerattacke gefressen und Rache geschworen. Jetzt hat sie ihren Vater getötet und droht durch den Fluch von Wahnsinn, welchen sie sich durch das Blut der Reiterin zugezogen hat, den Verstand zu verlieren.“ Sam heulte auf, als Lucy mit ihrem Wortschwall endete. „Siehst du, was du angerichtet hast?!“, fuhr sie den perplexen Reporter an. In weiter Ferne sah sie, wie der Teufelstitan gegen zwei Gegner kämpfte. Die eine Aura gehörte dem Jungen aus der Kirche, die andere kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie kam aber nicht darauf, woher sie diese Aura kannte. Aber sie war stark, genau wie die des Jungen. Er ist sogar noch stärker geworden, durchzuckte es sie. Zusammen konnten sie eventuell sogar diesen Dämon besiegen. Lucy schaute zum Koloss und dann wieder mitfühlend zu Sam. „Geht’s wieder?“, fragte sie behutsam. Sam nickte nur. „Okay. Lasst uns von hier verschwinden, bevor Azrael uns aufspüren kann. Wir werden uns erst einmal ins Engeltod zurückziehen.“ Gleißendes Licht durchflutete das Dach. Dann verschwand es mit dem Trio wieder.

Vergil landete auf einen fliegenden Felsbrocken. Er lachte. „Oh, man. Du bist echt die Härte! Endlich mal ein richtiger Dämon und keine dieser lahmen Pappfiguren.“ Ein wildes Glitzern lag in seinen Augen. Er faltete die Hände wie zum Gebet. „Oh, ihr Götter des Metal! Danke, dass ihr mir diesen riesigen Dämon entgegengeschickt habt.“ Der Teufelstitan schleuderte einen Felsbrocken, der Vergil nur knapp verfehlte. „Hey! Kann man hier nicht mal in Ruhe beten?!“, fuhr er seinen Gegner an. „Wo war ich grade? Ach ja. Ich werde ihn zu euren Ehren killen. Amen, guten Appetit und so weiter.“ Er setzte die Kopfhörer auf. „Ein solcher Kampf braucht nicht irgendeinen Song, sondern er braucht den Song!“ Seelenruhig spielte er etwas an den Knöpfen des Kopfhörers herum, während ihm weitere Trümmer um die Ohren flogen und verfehlten, bis er schließlich den Song gefunden hatte den er suchte. Sofort spielten Gitarren ein Solo, welches von einer ganz kurzen Pause unterbrochen und dann wieder aufgenommen wurde. Untermalt mit einem verzerrten, teuflischen Lachen. Vergil wippte mit dem Fuß und headbangte zur Melodie. „You wanted power and you begged for fame.” Es war nicht irgendein Song. „You wanted everything the easy way.“ Diesen Song hielt er sich nur für besondere Gelegenheiten auf. „You wanted gain without pain. Now your bill is in the mail.“ Nur ein besonders mächtiger Dämon war es Wert, dass man für ihn diesen Song auflegte. Den Song, dem Vergil seinen Beinamen verdankte. Devil is a Loser. „You got stronger but your mind got weak. You made a promise you couldn't keep.“ Sein absoluter Lieblingssong seiner Lieblingsband Lordi. „Es ist lange her, dass ich diesen Song aufgelegt habe“, murmelte er zu sich. „You had it all. You lost more it's all there in the fee.“ Mit einem Satz sprang er in die Luft. „Via hell incorporated.” „Regeneration”, ergänzte ein Chor. Vergil und der Teufelstitan schauten sich einen Moment lang an. „First you love it then you hate it.“ „You're such a saint”, sang der Chor weiter. Dann zog Deviloser Gaara und schnitt den Teufel mit einem Schlag die Brust aus. Saphirfarbenes Blut quoll aus der Wunde, welches aber sofort zu Kristallen erstarrte. Erneut landete Vergil auf einen schwebenden Brocken. „Harter Hund, was?! So gefällt es mir. So und nicht anders.“ Der Teufelstitan schickte wieder einige Felsbrocken gegen Vergil. Er sprang gerade aus und landete auf einen der sich überschlagenden Felsbrocken. „And now you're never gonna make it.“ „Bad situation.“ Ruhig wartete er den passenden Moment ab, um einen weiteren Sprung auf den Dämon zu machen. Er sprang von Trümmern zu Trümmern. Dem Dämon immer näher kommend. Mit Zeige- und Mittelfinger zeigte der Titan auf den Dämonenjäger. Die Fingerspitzen begannen bläulich zu glühen. „Get on get on down. There's hell to play“ „Ah, ein Energiestrahl. Nicht sehr einfallsreich, aber mit genügend Power könnte es klappen.“ Gerade als der Titan den Strahl abfeuern wollte, brach seine äußere Hülle am Oberarm. Darunter kam eine schwarze Masse zum Vorschein. Mit vielen Augen und Mäulern. Sie bildete eine Hand, packte den Arm des Teufelstitanen und zog ihn im letzten Moment nach oben. Somit ging der Schuss auf Vergil ins Leere. “'Cause the devil is a loser and he's my bitch. For better or for worse and you don't care which.” „Gut gemacht, Jackie-Boy!“, schrie er. Die schwarze Hand drückte fest zu. Der Arm zerbarst unter dem enormen Druck. Große Gesteinstrümmer fielen zu Boden. “'Cause the devil is a loser and he's my bitch. Runnin' into trouble you skitch. He's my biiiiiiiiiiiiiiiitch!”, dabei lachte der Sänger Mr. Lordi fies. Der Titan schrie vor Schmerz und Wut. Mit einer seiner verbliebenden Fäuste schlug er nach dem Dämonenjäger. Im rechten Moment zog Vergil Gaara und hielt ihn schützend vor sich, während der Teufelstitan mit einem anderen Arm die schwarze Hand herausriss und sie zu Boden schleuderte. „You wanted riches and license to kill. You got poverty and then you got ill. You got poor and you lost your will.” Die Faust beförderte ihn auf eine große Plattform in der Luft. Mit aller Kraft drückte Vergil dagegen. „All your dreams unfulfilled. Wow! I get my kicks when you blow your fuse. No one got killed, but that's no excuse. Hands up I let you know when it's done. I've got the only gun.” Der Abgrund kam immer näher. Kurz bevor der Dämonenjäger von der Plattform gefegt worden wäre, kam die Faust zum Stehen. Kleine Gesteinsstückchen fielen in die Tiefe. Vergil warf ihnen einen kurzen Blick hinterher. „Via hell incorporated“„Regeneration.” „First you love it then you hate it” „You're such a saint.” „And now you're never gonna make it.” „Bad situation.” Puh, dachte er. Das war aber ziemlich knapp. Plötzlich sauste die flache Handfläche einer anderen Hand des Dämons auf ihn nieder, als wenn er eine einfache Stubenfliege zerquetschen wollte. „Get on get on down. There's hell to play” Die Plattform zerbrach. Von einem kleinen Stück des einst mächtigen Untergrunds, sprang Vergil auf die Hand. „'Cause the devil is a loser and he's my bitch“ Der Teufelstitan wollte ihn abstreifen, doch ein plötzlicher Schlag in die Magengegend von Darks neuem Arm, die dem Steinkörper aus der Schulter wuchs, ließ ihn taumeln. Zur Antwort riss der Titan ihn gleich wieder heraus. Vergil musste einen Zahn zulegen, damit er nicht in die Tiefe fiel. „For better or for worse and you don't care which. 'Cause the devil is a loser and he's my bitch.” Er rannte immer weiter nach oben. “Runnin' into trouble you skitch.” Da sah er sie auch. Ein schwebendes Mädchen, das völlig fehl am Platz wirke und seltsam leuchte. Das musste sie sein. Die Louise Lane von Jackie-Boy. Mit einem Sprung landete Vergil neben ihr. Aber er wusste nicht, wie es weiterging. Sie war vollkommen weggetreten. Er wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht herum, ohne dass sie eine Miene verzog. „Und was jetzt?“, fragte er sich. Achselzuckend nahm er sie auf den Rücken. Hauptsache er brachte sie in Sicherheit. Aber wieder kam ihm dieser Teufel in die Quere. Diesmal versuchte er Vergil mit der Hand zu greifen. Einen kurzen Moment war er unschlüssig, was er tun sollte. Sollte er das Mädchen retten oder doch lieber gegen den Dämon kämpfen? Beides ging nicht und das wusste er. Aber nach einer Sekunde entschied er sich. Er warf das Mädchen in die Luft, zog Gaara und bohrte die Klinge in die Handfläche des Titanen. Der Abstand reichte gerade noch, dass Vergil nicht in eine Steinfaust eingequetscht wurde. „Yeah!“, sang Mr. Lordi verzerrt. Ungeachtet der Klinge, versuchte der Teufel weiter den Dämonenjäger in seine Klauen zu bekommen. „Devil is a loser …“, sang eine Frauenstimme im Hintergrund. Staubaufwirbelnd wurde der Dämonenjäger über den Kopf des Monsters geschleift. „And there were no refunds.” „Devil is a loser…”, sang währenddessen die Frauenstimme im Hintergrund weiter. „Just failing guarantees confess.” „Devil is a loser…” „Your sins son said the preacher on TV.“ „Devil is a loser…” Vergil war fast am Ende seiner Kraft. Zum ersten Mal seit langer Zeit, stieß er an seine Grenzen. „Jetzt, Jackie-Boy! Komm und rette dein Mädchen!“, brüllte er. Dark schien nur darauf gewartet zu haben. Die Hülle des Teufelstitanen bekam immer mehr Risse. „You got yourself some greasepaint. Hmm! Set of white and black.“ Immer weiter zerfiel der unbesiegbare Titan . Die schwarze Masse verfolgte nur ein Ziel. Das Mädchen. „Wow! All you got was laughter and Gene Simmons on your back“ Wie besessen sauste es auf sie zu. Das Wutgebrüll des Teufelstitanen ging in ein Gurgeln über, als die Masse sich aus seinem Mund ergoss. Die Sterbelaute des Titanen vermischte sich mit den Klängen der Gitarre und des Keyboards zu einem einzigartigen Mix. Schlussendlich zersprang der mächtige Teufelstitan. „Hmm! 'Cause devil is a loser and he's my bitch. For better or for worse and you don't care which. 'Cause the devil is a loser and he's my bitch. Runnin' into trouble you skitch! He's my biiiiiiiiiiiiitch!“ Wieder der Hintergrund: “Devil is a loser and he´s my bitch.” Vergil stürzte mit den anderen Trümmern in die Tiefe. Gaara flog hinterher. Das Schwert steckte immer noch in der steinernen Hand. „For better or for worse and you don't care which. 'Cause the devil is a loser and he's my bitch. Runnin' into trouble you skiiitch” Das Mädchen fiel mit ihnen. Schützend legte sich die Masse um sie, kurz bevor sie den Erdboden erreichten. Krachend fielen die Drei in das Trümmerfeld, das einst eine Großstadt gewesen war. Vergil landete wie immer auf den Füßen. „Yeah! Runnin' into trouble you skitch! Aah! Runnin' into trouble you skitch!“ Das Lied verklang. Neben dem Dämonenjäger landete die steinerne Hand mit seinem Schwert. Sie landete genau auf den Stumpf. Die anderen Trümmer krachten zu Boden und versuchten alles noch lebende zu erschlagen. Als wäre es nichts Besonderes sprang Vergil auf die Hand und zog das Schwert aus dem Stein. Er lachte auf. „War doch easy going.“ Leichtfüßig sprang er von der Hand. Nachdem er sich ein paar Schritte von ihr entfernt hatte, versuchte sie ihn erneut zu töten. Vergil bereitete dem Spuk mit einem Schlag ein Ende. Scheppernd zersprang die Hand. Krachend und staubaufwirbelnd landete die schwarze Masse unterdessen in dem Trümmerfeld. Sie gab das Mädchen frei und sammelte sich neben ihr und bildete eine Lache. Die Augen und Mäuler waren verschwunden. Die Masse war nur noch schwarz. Langsam formte sich ein Mensch daraus. Dark. Sein schwarzer Arm lang auf der Brust, während der andere ausgestreckt auf der Straße lag, als wenn er das Mädchen berühren wollte. Stöhnend kam Louise Lane wieder zu Bewusstsein. Langsam setzte sie sich auf. Dark lag leblos neben ihr. „Dark?“, fragte sie vorsichtig. Niemand war sich sicher, ob er noch lebte. Er atmete nicht. Regte sich nicht. Nichts tat sich. Gerade als das Mädchen in Tränen ausbrechen wollte, riss er die Augen auf. „Kira.“ Der Junge setzte sich auf. Die beiden umarmten sich. „Danke, dass du mich mal wieder gerettet hast“, sagte das Mädchen verlegen und klemmte sich eine lose Strähne, welches sich aus dem Zopfgummi befreit hatte, hinters Ohr. Der Junge schaute verlegen drein. Er schien wohl zu überlegen, was er sagen sollte. Doch er entschied sich anders. Statt einer Antwort küsste er Kira innig. Wow, der geht aber ran, dachte Vergil erstaunt. Entweder irrte er sich oder die Augen des Jungen waren wirklich etwas feucht. „Schöner Kampf“, kam eine Stimme hinter ihnen. Es war Witch. Sie kam ruhig auf Vergil zu und schlug ihn einmal mit der Faust in die Magengrube. Der Dämonenjäger stöhnte noch nicht einmal oder zuckte auch zusammen nur. „Dafür schuldest du mir was!“, knurrte sie. „Wir haben nur wertvolle Zeit verschwendet. Und wozu? Damit du mal wieder deinen Spaß hast.“ Er sah zu den beiden Liebenden. „Aber es hat sich gelohnt.“ „Ja, hat es wohl“, gab die geldgierige Hexe grummelnd zu. „Ihr seht fertig aus“, bemerkte sie. „Wir sollten uns erst einmal etwas ausruhen.“ Die Vier suchten in einem verlassenen Wachturm in der Nähe Unterschlupf. Es war zwar einige Arbeit, die Trümmer beiseite zu schaffen, aber mit ein bisschen Magie, einer Geisterklinge und einen Menschen der die Kräfte eines Luftdämons besaß, war es kein Problem. Außerdem war der Turm ein guter Aussichtspunkt, um das letzte Höllentor zu finden. Erschöpft machte es sich die Gruppe bequem, bis ein Licht ihre Ruhepause störte.

Fortsetzung folgt…


© EINsamer wANDERER


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