171. Schritt


Manchmal, wenn ich glaube, es liefe etwas nicht so wie ich möchte, dann vergleiche ich meine Situation mit der eines Verhungernden, oder mit der eines Slumbewohners, der von Hand in den Mund lebt, oder mit der eines ganz armen Menschen, dem sogar der Verstand oder was weiß ich dafür fehlt, irgendwas zu begreifen.

Ich blicke an mir hinunter und finde mich im Augenblick noch gesund. Das kann jeder jeden Alters jederzeit tun, da bricht man sich nichts ab. Auch Kinder haben keine Garantie auf eine bestimmte Lebensdauer. Mir ist bislang noch nichts passiert. Das ist ein Grund fröhlich zu sein!

Damit ist es aber dann auch genug! Ich bin ein Wesen der Erde. Ein verbrieftes Anrecht auf sie habe ich nicht! Auch nicht wenn ich denke. Und auch nicht, wenn ich mich um sie bemühe wie ihr allerbester Freund. Was mit mir geschieht bestimme nicht ich, ich darf das höchstens behaupten.

Wie man sieht sind meine Möglichkeiten begrenzt! Da ich jedoch, aus guten Gründen sehr eingebildet bin, stelle ich meine Stimme gegen die Stimme der Schicksalsmacht – höre aber gleichzeitig aufmerksam zu was sie verkündet, denn meine Logik möchte ich unbedingt der Wirklichkeit anpassen. Egal wo, egal wann!

„Und nun sieh her, Mensch“, sagt diese Stimme, die zuzuordnen nicht halb so schwer ist, wie mancher hoffen möchte, „die Unermesslichkeit des Glücks liegt vor den Augen der Einfalt“. Und ich begreife: du hast alles um wirklich zufrieden zu sein! Der Kuckuck hat dir seine Eier gelegt. Sie heißen „Schönheit = Reinheit“, sie heißen aber auch „Das Leben hat den Sinn den du ihm gibst“. Und alles trifft zu!

Sei doch einfach sparsam im Schauen, dosiert im Denken und froh im Handeln. Du siehst keine Probleme! Du siehst Chancen! Akzeptiere die Täuschung als Lebenshilfe und sauf dir schön was du haben willst, die Arbeit, die Frauen, als Frau die Männer, deine Ziele, wer du auch bist.
Und wenn ich „saufen“ gesagt habe, dann meine „betäuben“. Dafür gibt es tausenderlei Hilfsmittel. Die Lüge, die Hormone, Ausreden…

Fassaden sind signifikant für alles was dahinter steht, oder steckt. Du musst nur wirklich daran glauben, daß du alles erreichst, dann erreichst du es auch! Wenn eine Arbeitsstelle beschissen ist, du aber etwas werden willst, dann brauchst du sie nur angenehm finden – und schon ist sie es.

Wenn ein echtes Miststück von Partner attraktiv auf dich wirkt und du denkst ohne diesen Menschen (oder was auch immer) nicht mehr leben zu können, dann liegt es doch nur bei dir dich verlieben zu können oder nicht. Alles ist immer so gut wie du es einschätzt!

Und wenn dir die Erde gefällt, dann spielt es doch überhaupt keine Rolle, was auf ihr geschieht. Toll bleibt toll, auch wenn du bisweilen an dieses Wort noch das Wort „dreist“ anhängen musst, oder womöglich noch „Haus“. Sei Optimist und du fühlst dich wohl!

Wer anfängt zu analysieren, der sollte sich darüber klar sein, daß man da ohne „Führerschein“ nicht gut vorankommt. Forsche dort, wo man forschen darf und verstricke dich nicht in unabhängige Überlegungen. Das tut dir nicht gut und bringt nur Dinge an den Tag, die besser verborgen bleiben.

Und bitte – mach nicht den größten Fehler, den man überhaupt machen kann: verlange nicht von dir edel zu sein! So im Sinne von „edel sei der Mensch…usw.“ Hilfreich und gut kannst du ja einmal ausprobieren, Aber dafür ist Selbstbewusstsein und Verstand vonnöten, sonst hilfst du nicht dort, wo es anerkannt ist. Und das wäre schlecht! Und wenn alles „edel“ sein soll, dann wird dir bald schlecht!

Bedenke vor allem: alles muss erst von irgendeiner „kompetenten“ Instanz vorinterpretiert werden, bevor es getan werden darf. Also Vorsicht! Leg lieber selbst Kuckuckseier. Lass dich einfach gehen. So kommst du weiter und du hast keine Schwierigkeiten damit einen Platz finden, den du als „deinen“ bezeichnen kannst.

Bei der Anwendung dieser Methode wirst du automatisch Menschen finden, die genau so gepolt sind wie du! Sie werden auf etwas, das du gesagt oder dargestellt hast reinfallen, weil sie sich ebenfalls gehen gelassen haben. Bleibt dann dieser Linie treu. Sie führt euch ganz automatisch dahin, wo uns alle unsere Linien hinführen.

Direkt vor dem Prellbock sehen wir dann welches Gleis es war, das uns ans Ziel unserer Träume befördert hat. Dann sind wir weise geworden! Wiese = nicht mehr genug Kraft zu haben, den Wahnsinn, dessen fette Beute wir waren von neuem zu beginnen. Aber das müssen wir ja auch nicht. Wir waren fleißig und haben getan was wir konnten!

Mehr sollten wir nicht von uns, nein, das sollten wir von niemandem verlangen. Man/frau ist was er/ist! Damit ist schon alles gesagt. Ein Mikroskop brauchst du nicht, um zu erkennen mit welchen Monstern du zu tun hast. Alles ist und war stets auf deinen Traum der Beschränktheit zugeschnitten, der im Volksmund „Fleisch und Blut“ genannt wird, oder später dann auch „Asche zu Asche“. Wirble also keinen Staub auf und verhalte dich glücklich! Ende!

Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 171

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 171"

Re: Der beginnende Wahnsinn in 365 Schritten / 171

Autor: axel c. englert   Datum: 06.06.2015 17:14 Uhr

Kommentar: Schön staubig woll'n wir glücklich bleiben!
(Es ist ja kaum mehr zu beschreiben...)

LG Axel

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