Die Musik des Herzens Kapitel 2

Einige Sonnenstrahlen kitzelten leicht meine Nase. Ich schlug vorsichtig die Augen auf, was sich im nächsten Moment als Fehlentscheidung herausstellte, denn der gelbe Feuerball ließ mich fast erblinden. Schnell blinzelte ich, streckte die Hand schützend vor die Augen und stand auf. Wie spät es jetzt wohl war? Ich glaube wir haben demnächst einen Auftrag. Also sollte ich schon mal anfangen den Koffer zu packen. Als ich noch in Gedanken und mitten in meinen Sachen versunken war, hörte ich meine Freundin nach mir rufen. Sie platzte stolpernd herein. Ihr Kopf war rot angelaufen und sie schien auch nicht gerade aller bester Laune zu sein. „ Guten Morgen, Tess! Welche Biene hat dich denn gestochen? Reg dich ab. Warte eben kurz; ich mach uns schnell einen Tee.“ Kaum nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, explodierte sie: „ Was heißt hier guten Morgen?! Du hast verschlafen! Es ist doch immer dasselbe mit dir! Du Schnarchnase! AHHH ! Du bringst mich echt zur Weißglut! Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich mit dir noch anfangen soll! Wie sieht es hier eigentlich aus?“ Oh je das gab gleich noch ein zweites Donnerwetter in 3 … 2 … 1 … „ Sag mir bitte nicht, dass du noch am packen bist! Wir müssen los! Oh shit ich kann doch nicht in den Bericht schreiben, dass wir 5 Stunden Verspätung wegen einer Trantüte wie dir hatten. 5 Stunden ! Hast du überhaupt eine Ahnung was das bedeutet! Wenn du so weitermachst, wird man dich noch als Walker herabstufen!“ Ich zuckte nur die Achseln. Bis ich zum Walker degradiert wurde würde es wohl noch Jahrhunderte brauchen, da Tess mich immer davor bewahrte. Auch wenn man es ihr nicht anmerkte: Sie hatte großartige Redekünste. Mit denen sie schon so manches Mal mir den Hintern gerettet hatte. Daher war ich mir zu 100% sicher für den Rest meines Lebens mithilfe Tess` im Trupp zu bleiben. Zudem wollte ich mir ein Leben als sogenannter Walker auch gar nicht vorstellen. Walker wurden all diejenigen, die zu nichts taugten oder zu viele schlechte Manieren an den Tag legten. Deren Job wurde es dann alleine durch feindliche Gebiete zu streifen und den Standort des gesuchten Clans ausfindig zu machen. Es kam nicht gerade selten vor, dass ein Walker bei der Suche entdeckt und getötet wurde, weshalb auch viele nie wieder nach ihrer ersten Streife gesehen wurden. Allerdings hieß das nicht automatisch, dass sie gestorben waren, denn die Männer wussten wohl etwas mit ihnen anzufangen, in vielerlei und nicht schönen Ansichten, wenn man den Erzählungen Glauben schenken durfte. Ich schüttelte den Kopf. Den Gedanken wollte ich nicht gern weiterführen und begann daher in aller Eile meine Sachen zu packen. Nach etwa 10 Minuten schlossen wir uns dem Trupp an. Es folgte viele Stunden Wanderschaft und so einige Kommentare über mein zu spät kommen. Auf einmal raschelte kurz ein Busch neben uns und einen Augenblick später sprang ein Mädchen mit völlig zerzaustem Haar heraus. „ Da seid ihr ja endlich!“ Es war ein Walker und nicht zum ersten Mal fragte ich mich, wie es dieses Mädchen geschafft hatte mit 14 Jahren als Walker zu überleben. „ Clan Tear, richtig?“ Sie wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern plapperte direkt weiter: „ Dauert nicht mehr lang. 30 Minuten in Richtung Süd-Ost, dann eine 90° Grad Kurve nach rechts. Nach 1 Stunde kommt ihr in einen Wald. Da müssten sie irgendwo drin sein. Viel Spaß!“ Mit diesem Worten und einem kindischen Grinsen verschwand sie so schnell wie sie gekommen war. Walker waren zwar in der Theorie recht praktisch, doch da sie halt auf nichts so richtig Wert legten, waren die Wegbeschreibungen meist sehr ungenau. Um Genau zu sein hatten wir recht Glück gehabt bei diesem Walker und seiner `präzisen` Standortbeschreibung vom Clan, obwohl der Wald sicher so um die 100 Quadratkilometer groß war. Niemanden schien es allerdings groß zu stören, weshalb die Reise weiterging. Alle Aufträge hatten immer denselben Ablauf: Mich aufwecken, laufen, Schlafplatz finden, Nachtlager aufschlagen, Clan suchen und kämpfen. Alles war für uns zum Alltagstrott geworden, den wir jeden Tag aufs Neue durchlebten. Die Kämpfe baten da auch nicht viel Abwechslung. Die Clans waren wie gesagt unorganisiert. Daher gab es immer ein großes Chaos, wenn wir zuschlagten, obwohl es schon vorher so durcheinander war. Genauso wie die Männer waren dann auch die Clans einfach gestrickt: einen Anführer, der eh nichts hinbekam bei den Idiotien von Kämpfern, die es manchmal gab, die Idioten, wie gesagt, einen Starken ohne Hirn und einen Schlauen, auf den niemand hörte. Nur selten oder die ranghöchsten Clans besaßen einen wirklichen guten Kämpfer ohne hohlen Kopf. Leider war auch so einer bei dem letzten Clan dabei gewesen. Wir hatten ihn unterschätzt und so endete der Kampf damit, dass wir flüchten und 2 Verletzte mitnehmen mussten. Einer der beiden war ausgerechnet unsere Taktikerin Veronique gewesen. Der bevorstehende Kampf würde also ganz schon heikel werden. Ich hoffe nur, dass der Clan Tear keine Ausnahme von den anderen Männergruppen ist und der Kampf ohne Komplikationen verlaufen wird. Schon letztes Mal war ich kurz davor gewesen, Teile meiner ganzen Kraft zu offenbaren. Meine Freundinnen glaubten immer noch, dass ich die Singmagie habe. Gott sei Dank. Denn sonst hatte ich ein riesiges Problem… *Tropf*Tropf* Na super! Regen! Wir suchten uns einen Unterschlupf und mussten schon vorzeitig unser Nachtlager aufschlagen. Der Auftrag würde sich damit wohl noch ein bisschen hinziehen…

© katoki / alle Rechte vorbehalten

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Uwe
Schmusekatze

Beschreibung des Autors zu "Die Musik des Herzens Kapitel 2"

Hallo !
Im Moment hab ich richtig viel Lust zu schreiben und hoffe euch morgen oder übermorgen schon das 3 Kapitel präsentieren zu können. Vielen Dank für die "gefällt mir". Das hat mir viel Insniration gebracht <3. Schreibt mir gern ein Kommentar und Kritik nehme ich auch gerne an.
Katoki

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Kommentare zu "Die Musik des Herzens Kapitel 2"

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