Prolog:
Mit jedem Atemzug konnte ich das Meersalz in der Luft schmecken und roch diesen intensiven Fischgeruch, den es nur auf dem Fischmarkt oder am Meer gibt. Der warme Sand kitzelte zwischen meinen Zehen und die Sonne schien, wie lange nicht mehr. Es würde der perfekte Tag am Strand werden.
In dem blaugrünen Wasser tummelten sich allerlei Menschen. Von kleinen, lachenden Kindern, bis zu alten unsicheren Schwimmern, war alles dabei. Neben mir baute ein kleiner Junge eine Sandburg. Gerade rief eine Frau panisch etwas, weil ihre Luftmatratze davongetrieben war.
Unschlüssig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Die weiße, schäumende Gischt platschte fröhlich gegen meine Unterbeine. Also gut, ich ließ mich in das lauwarme Wasser gleiten.
1.Kapitel
Ich hatte mich ein wenig von den anderen entfernt und hielt nach besonders schönen Muscheln Ausschau. Da entdeckte ich eine bunt funkelnde zu meinen Füßen. Als ich sie aufheben wollte, fiel eine perlmuttfarbene Perle heraus. Überaus stolz auf meinen Fund schwamm ich zurück zum Strand – doch nicht zurück zu meinem Liegeplatz, sondern hielt mich bewusst ein wenig abseits.
Ich hatte es mir am Strand bequem gemacht und betrachtete die Perle nun genauer. Was zum…? Da waren, ja, da waren tatsächlich Personen darauf zu erkennen. Oder spielten mir die Schatten einen Streich? Jetzt sah ich ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter. Bestimmt spiegelte ich mich bloß in der Perle. Aber komisch war das schon. Das Bild wankte beständig, als wäre sie auf einem Schiff. Aber wie zur Hölle kamen die Personen, diese Bilder, auf oder in meine Perle?
Plötzlich bewegte sich der Sand unter mir und was, wie, wo...? Dann fiel ich. Ich wusste nicht genau wie tief, aber ich sah nur noch schwarz. Als ich landete, fand ich mich in einer kleinen Kammer wieder. Sie war so groß, dass ich stehen konnte, ohne mir den Kopf zu stoßen und die Arme strecken konnte. Es war zappenduster. Wo war hier die Tür? Oder gab es keine Tür? Ich wollte nur noch raus. Jetzt. Sofort. Panik machte sich in mir breit. Wo war ich? Wieso war es so eng? Und so dunkel? Hilfe! Ist hier denn keiner?
2.Kapitel
Plötzlich bemerkte ich, dass der Boden unter mir wankte. Und hörte ich da Möwen? Ich wollte einfach nur raus! Raus aus diesem Raum. Weg, weg, weg. Auf einmal öffnete sich die Tür. In diesem Moment wankte der Boden so sehr, dass ich umfiel – dem Jungen, der verdattert in der Tür stand, direkt in die Arme. „Alles okay?“, fragte er schmunzelnd. „Ja und Entschuldigung!“, antwortete ich überfordert. Ich befand mich wirklich auf einem Schiff. Ich meine, warum sollte sonst jemand in Matrosenkluft herumlaufen? „Was machst du eigentlich auf unserem Schiff? Bist du ein blinder Passagier? Ein Feind? Obwohl. Du bist nur ein Mädchen. Na komm erstmal mit!“, ehe ich mich versah, hatte der Matrosenjunge mich an der Hand gefasst. Wo war ich? Was machte ich hier? Wie zur Hölle war ich hier überhaupt hingekommen? Wer war dieser Typ? Und überhaupt: In meinem Kopf waren eine Millionen Fragezeichen.
„Du guckst, als hättest du einen Außerirdischen gesehen!“, sagte der Junge plötzlich grinsend. Er hatte mich schon ein Stückweit durch das Schiff gezogen. Wir waren auf irgendeinem Unterdeck. Es war eng, dunkel und roch nicht sonderlich gut. Rechts und links waren Kajüten, Lagerräume und viele Türen – manchmal mit, manchmal ohne „Fenster“. Ich hörte Stimmengewirr, Befehle und Schritte über uns. Das Schiff wankte beständig und ich konnte die Wellen gegen die Bordwand platschen hören. Plötzlich blieben wir vor einer Kajütentür stehen. Sie hatte kein Fenster, sodass ich nicht hinein gucken konnte. Es hingen einige Schilder an der morschen Holztür. „Betreten auf einige Gefahr! Achtung Lebensgefahr! Vorsicht! Warnung!“, las ich. „Komm lass uns lieber weiter“, entschied der Junge und ich ließ mich mitziehen. „Was war das?“, fragte ich. „Die geheime Fracht“, kam die Antwort prompt. Jetzt war meine Neugier geweckt. Dieses Schiff hatte also eine geheime Fracht an Bord. In Krimis waren geheime Frachten meistens Geld, Schmuggelware oder Drogen. Aber nach Schmuggelware und Drogen sah das hier alles so gar nicht aus. Und Geld als geheime Fracht? Nein. Es Musste etwas anderes sein. Aber was? „Hey Käpt‘n!“, rief der Junge einem etwa dreißigjährigen Mann mit Dreitagebart und jeder Menge Muskeln zu. Er sah aus wie ein zum Kapitän aufgestiegener Popeye. „Hallo Yovo! Wen hast du denn da?“, fragte Popeye. Yovo hieß er also. „Ich weiß auch nicht. Ich hab sie in der Putzkammer gefunden.“ Skeptisch blickte Popeye mich an: „Sieht nicht so aus, als könnte sie gefährlich werden.“ „Ich heiße Maja, ich weiß nicht, wie auf dieses Schiff gekommen bin. Und ich habe zwei Jahre Karate gemacht, also…“ „Aha!“, Popeye hatte die linke Augenbraue hochgezogen, was ihm gar nicht stand. „Uah!“, mit lautem Geschrei kam ein kräftiger Matrose auf mich zugerannt. Ich riss erschrocken die Augen auf. Da lag ich auch schon auf dem glitschigen Boden. Geschockt starrte ich den Typen an. Der war irre! Komplett verrückt! „Keine Bewegung Eindringling!“, jetzt zog er auch noch ein Messer aus der Hosentasche. Ich bekam Panik. Zu verwirrt um zu sprechen, schaute ich Yovo hilflos an. „Was machst du denn da? Runter von dem Mädchen!“, schaltete sich Popeye ein. Der Typ stand beschämt auf und verabschiedete sich mit einem gemurmelten, „Tut mir leid“, von uns. Plötzlich hörten wir entsetztes Geschrei: „Piraten! Piraten!“
3.Kapitel.
Popeye warf uns einen letzten Blick zu, dann eilte er davon. „Ich muss nach oben. Bleib genau hier stehen!“, verabschiedete sich Yovo. Das war meine Chance. Die geheime Fracht. Es war ein riesiges Chaos um mich herum. Befehle ertönten vom Oberdeck, Matrosen rannten umher und Schüsse fielen. Jetzt oder nie. Entschlossen rannte ich den Weg zurück, den Yovo mich geführt hatte. Ich brauchte eine Weile, um die Tür zu finden. Ich las noch einmal die Warnungen. Dann riss ich erwartungsvoll die schwere Holztür auf. Doch weder Geld, noch sonst irgendwas der gleichen empfing mich. Nein. Die geheime Fracht war ein Mädchen. Und als sie erschrocken herumwirbelte erkannte ich, dass es das Mädchen war, welches ich auf der Perle gesehen hatte. Die Kajüte war klein Es gab ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und eine Öllampe und das Mädchen, das fragte: „Sind da gerade etwa Schüsse gefallen? Werden wir von Piraten gekapert?“
„Ja!“, antwortete ich automatisch. Mit aufgerissenen Augen sah sie mich an: „Komm! Wir müssen hier weg!“ Nickend trat ich in den Raum ein. „Schließ die Tür ab!“, befahl sie und ging dabei zum Bullauge. „Wir müssen es einschlagen. Außen hängt ein Rettungsbot!“ Es ging alles sehr schnell jede Sekunde fielen unzählige Schüsse, wir hörten Schreie und hysterische Rufe. Ich nahm den Stuhl und schlug mit dem Stuhlbein die Scheibe ein. Eisiger Wind strömte mir entgegen. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie das Mädchen Brot und eine Flasche in einen Rucksack stopfte. Sie zog sich einen warmen Mantel über und trat dann zu mir herüber. „Du kletterst in das Boot, dann schneide ich die Seile durch und springe dir hinterher“, erklärte ich ihr meinen Plan.
Flink kletterte sie aus dem Fenster. Sobald sie im Boot saß, lehnte ich mich nach draußen. Ich hatte mir die zwei Messer genommen, die auf dem Tisch gelegen hatten. Das eine steckte ich in die Hosentasche, mit dem anderen begann ich beide Seile anzuschneiden. Wenn ich in das kleine Rettungsboot springen würde, müssten die Seile eigentlich reißen. Ich war zum Absprung bereit, als ich über mir Yovos Stimme hörte. „Jetzt komm!“, drängte das Mädchen. Geschockt musste ich sehen, wie einer der Piraten dabei war, ihn zu töten. Entschlossen griff ich über mich. Ich hatte Yovo am Kragen erwischt. Perfekt. Ich sprang in das Boot und zog Yovo mit mir, bevor der verwirrte Pirat ihn erstechen konnte. „Ruder!“, rief ich dem erschrockenen Mädchen zu.


© by starlightfairy


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Beschreibung des Autors zu "Fantasiereise- Princess"

Das ist der erste Teil meiner neuen Geschichte. Den zweiten Teil lade ich in den nächsten Wochen hoch. Kreative Vorschläge, Tipps und etc. wie immer in die Kommentare. LG Julie <3




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