Milenia Kapitel 1

Der Wecker schrillte zum dritten Mal und Lucy drückte auf den Hello Kitty Wecker, um danach mit einem kräftigen und lauten Gähnen aufzustehen. Sie hasste die Schule, aber nicht aus Gründen wie das frühe Aufstehen, Hausaufgaben, keine Freizeit, nein, von solchen Belanglosigkeiten lies sie sich nicht unterkriegen. Sie hasste die Schule, weil sie dort gemobbt wurde. Letztes Jahr mussten ihre Eltern ja unbedingt damit prahlen, das Lucy von ihren leiblichen Eltern ausgesetzt worden war, das natürlich ein Glück für sie gewesen war. Lucy hatte damals schon gewusst, dass sich das legen würde, damit hätten alle leben können, aber ihre Eltern mussten ja noch unbedingt erwähnen, dass sie unter Verfolgungswahn litt. "Sie denkt, sie würde von einem Wolf verfolgt werden, nicht wahr, Spätzchen?" Das gab ihr den Rest. 
Sie stand vor dem Spiegel und dachte über all das nach, während sie sich ihr langes, schwarz gefärbtes Haar kämmte. Ihre Naturhaarfarbe glich purem Silber. Lucy hatte an diesem Morgen ein gutes Gefühl, es würde sich etwas ändern, das spürte sie.
Als sie so dastand und ihr Haar kämmte, übersah sie die Zeit und sie merkte nicht einmal , dass der Bus bereits dreimal gehupt hatte. Als sie den Motor aufheulen hörte, begriff sie was los war. Sie sprintete ins Zimmer und zog sich ihre Jeans und ein T- Shirt an, fertig. Von Schmuck und Schminke war sie sowieso kein Freund. Sie wollte aus dem Zimmer sprinten und vergaß dabei fast ihre Schultasche. Sie stolperte die Treppe hinunter. Sie schnappte sich noch einen Apfel und ihr Pausenbrot und stürmte nach draußen. Allerdings kam sie noch einmal herein, da sie lieber mit Schuhen in die Schule gehen wollte. Dann sah sie wie der Bus vor ihrer Nase wegfuhr. Also schwang sie sich auf ihr rotblaues Fahrrad und fuhr Richtung Schule.
Sie fuhr ziemlich schnell und konnte dem Wagen, der um die Ecke bog, nicht mehr ausweichen und knallte direkt in ihn hinein.
"Du verdammte Scheiße, jetzt komm ich zu spät zur Schule!", schrie Lucy den Wagen an, der eine ziemliche Delle hatte, ihr Rad war völlig zerstört. Die hintere Beifahrertür ging auf und es stieg ein kleines Mädchen aus, welches nicht älter als acht Jahre alt war und komplett in Pink gekleidet war, selbst ihre Haare waren pink, "Lucy Milton, siebzehn Jahre alt, geht zur Schule, hat ein psychisches Problem, glaubt das ein Wolf sie verfolgt, wurde von ihren Eltern als Baby ausgesetzt." Lucy sah das Mädchen erstaunt und  zugleich verwirrt an. Sie wollte das merkwürdige Mädchen fragen, woher sie das wusste, doch bevor sie etwas sagen konnte, stand ein ziemlich attraktiver Typ vor ihr, der ihr die Hand reichte. "Willst du nicht mal aus dem Dreck raus kommen?" meinte der Typ. Lucy merkte erst jetzt, dass sie mitten auf der Straße saß. Mutig ergriff sie die Hand des jungen Mannes. "Na geht doch. Hast du dir irgendetwas getan?" "Nein, ich glaube nicht ... ähm ...?" "Danny und das ist meine Schwester Lili. Wer du bist hat Lili ja schon gesagt. Sie informiert sich immer über alle, bevor sie in eine neue Schule kommt. Wir sind letzte Woche hierhergezogen. Lili hat ein eidetisches Gedächtnis, was heißt das sie ein sehr gutes Langzeitgedächtnis hat." "Vor ihr solltest du dich fernhalten, Bruder, sie wird von den anderen als verrückt bezeichnet.", wandte sich Lili ein. Lucy schämte sich, selbst die Neuen wussten das sie verrückt war, wahrscheinlich wusste es die ganze Welt. "Hey,weißt du was? Ich nehm dich zur Schule mit. Schließlich bin ich nicht ganz unschuldig an dem Unfall." "Ich werde den Schaden bezahlen!", rief Lucy. Plötzlich durchzuckte Lucy ein Schmerz und ihr linker Fuß knickte um, sie stürzte. Anstatt hart auf dem Boden aufzukommen, landete sie in einem starken Arm. "Hab dich! Du hast dir wohl den Fuß verstaucht. Ich fahr dich wohl besser ins Krankenhaus, wenn du hingehst bist du morgen noch nicht da. Ich pack das Rad in meinen Kofferraum." Lili öffnete die Beifahrertür und Danny setzte Lucy in das Auto und diese schnallte sich an, dann fuhren sie los.

© Mira

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Angélique Duvier
Schmusekatze
Pia Koch-Studiger

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Kommentare zu "Milenia Kapitel 1"

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