Die „ G E I S T E R S T U N D E „ !

Eine etwas gruselige Kurzgeschichte.



© Copyright‘ Oktober 2013 by: Franz Andreas Jüttner

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung.
Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!



Ob ihr es glaubt oder auch nicht, ich schlenderte an einem schönen Samstagnachmittag durch ein Kaufhaus in Heidelberg um zu sehen mit was ich mich selbst verwöhnen könnte, ja und da stand urplötzlich und überraschend eine rothaarige Dame vor mir und mich anstrahlte wie die liebliche Herbstsonne.
Sie stellte sich mir als „Esmeralda“ vor und meinte, würden sie mit mir die Stadt zeigen mit all ihren Sehenswürdigkeiten?
Na und ob ich wollte, bei solch einer schönen Frau konnte ich nie und nimmer nein sagen, also sagte ich zu ihr, aber gerne verehrte Dame, ich wüsste nicht was ich lieber täte.
Nachdem ich mich als Franz vorgestellt hatte machten wir uns durch das Getümmel des Kaufhauses auf den Weg in die Stadt, denn Heidelberg hat ja so einiges zu bieten, speziell am Abend.
Wir schlenderten durch die Altstadt um am Abend auch in ein gemütliches Lokal zu gehen, denn von dem langen Spaziergang waren wir so richtig hungrig geworden, es sollte ein richtig schöner und romantischer Abend werden.
Ich brachte sie zum Taxistand und bevor sie von Dannen zog umarmte sie mich und küsste mich innig auf meinen Mund und sagte zu mir, mein geliebter Freund, wir sehen uns bald wieder versprochen.
Bevor ich jedoch antworten konnte saß sie auch schon im Taxi und sagte mir lächelnd, by by mein Lieber.
Ich begab mich, weil ich mir kein Taxi leisten konnte zum Bahnhof und fuhr zurück in das Dorf wo ich mein Zuhause habe.
Die Tage vergingen mit viel Arbeit, ja und ich dachte nur noch selten an Esmeralda, ich hatte einfach zu viele andere Dinge im Kopf.
Am folgenden Samstag begab ich mich zum Supermarkt um mir einige Sachen fürs Wochenende zu kaufen, denn ich wollte mir mal etwas ganz Besonderes am Sonntag zubereiten, ja und ich staunte nicht schlecht als plötzlich Esmeralda vor mir stand und lächelnd meinte, hallo mein Lieber.
Sie gab mir zu verstehen, dass sie mit mir gerne den Samstagabend bei ihr verbringen möchte und sie sagte bestimmend zu mir, du kommst, keine Widerrede mein Lieber.
Ich bekam aus irgendeinem Grund kein Wort heraus und nickte nur, und sie küsste mich stürmisch wieder auf meinem Mund und meinte dann, mein Geliebter, du wirst eine Nacht erleben von der Du noch nie hattest träumen dürfen, versprochen!
Irgendwie wurde es mir schwindlig und als es mir wieder besser ging war Esmeralda wie vom Erdboden verschwunden, ich hatte nur noch gehört ich solle um 20 Uhr in der Dorfmitte sein, denn dort würde sie mich abholen.
Den ganzen Samstag lief ich wie paralysiert durch meine Wohnung, unfähig etwas zu tun oder etwa geordnete Gedanken zu fassen, ich war irgendwie verzaubert worden von dieser rothaarigen Dame.
Am Abend, es wurde schon dunkel begab ich mich zur Dorfmitte und wartete auf Esmeralda, und wie aus dem Nichts stand sie plötzlich vor mir und meinte überschwänglich, nun mein geliebter Freund, folge mir in mein Haus am Rande des Dorfes, ganz nah am Wald.
Wir gingen Arm in Arm und unterhielten uns angeregt über viele Dinge des Lebens, ja und dann standen wir vor ihrem Haus, es war ein Waldschlösschen, so schön und wunderbar anzusehen, einfach wie in einem Märchen.
Ich wunderte mich jedoch, dass ich nach 30 Jahren die ich in dem Ort lebte dieses Schlösschen noch nie gesehen hatte, etwas in mir sagte, da stimmt etwas nicht.
Blind vor Bewunderung für Esmeralda verdrängte ich aber diese Gedanken und betrat mit ihr, ihr fürstliches Zuhause, ja und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus.
Die Einrichtung war einfach himmlisch, und auf dem runden Tisch in der Mitte des Raumes stand ein Abendmenü bestehend aus auserlesenen Zutaten, umspielt vom Licht der Kerzen.
Esmeralda und ich ließen es uns Munden, ja und als Nachtisch bekam ich von ihr einem Kuss der mir den Atem nahm, so intensiv war er.
Dann führte sie mich in ihr Schlafgemach das mich in Staunen versetzte, ja und wir liebten uns und liebten uns, ich war nichtmehr in dieser Welt, ich war entschwunden in eine Sphäre wie ich sie nie erlebt hatte in meinem Leben.
Plötzlich sagte sie zu mir, jetzt müssen wir aber rauf gehen in das Zimmer meiner Ahnen, denn die erwarten uns schon, und so gingen wir Hand in Hand hoch in dieses mysteriöse Zimmer, nicht wissend was mich dort erwarten würde.
Esmeralda setzte sich auf den Boden in diesem Raum und ich stand in einer Ecke, abwartend was nun geschehen würde, und es geschah was, an einer Wand sah ich urplötzlich einen Totenkopf zusammen mit komisch wirkenden Wesen.
Esmeralda rief aus vollem Mund, ihr Geister kommt und holt mich zu Euch, denn ich suche Frieden nach hunderten von Jahren der Einsamkeit, ja holt mich rief sie.
Ich wie versteinert dastehend bekam kein Wort heraus, und bewegen konnte ich mich auch nicht, und da dreht Esmeralda ihrem Kopf zu mir und sagte, mein Geliebter, danke dass Du mich glücklich gemacht hast, denn ansonsten müsste ich wieder hunderte von Jahren in Einsamkeit leben.
Der Totenkopf sprach, dies ist meine geliebte Tochter, Prinzessin Esmeralda zu Falkenfels, ja und jetzt kann ich sie endlich zu mir holen, denn sie war in dieser Welt gefangen weil sie ihr Verlobter bestialisch ermordete um an ihr Erbe zu gelangen, dann hat er sie im Boden des Schlosses eingraben lassen, damit sie nicht gefunden würde.
Ja und du junger Mann warst auserkoren meine Tochter Esmeralda zu befreien, also lasse ihre Gebeine ausgraben und würdevoll bestatten.
Esmeralda sagte zu mir, mein Geliebter, wenn du das tust was mein Vater von dir erwartet, wirst du fürstlich in deinem Leben dafür belohnt werden, versprochen!
Von dem Totenkopf ging plötzlich eine Art von Rauch aus und zu Esmeralda, er umgarnte sie und plötzlich erstrahlte sie in einem bläulichen Feuerlicht und sie begann in den Totenkopf zu entschwinden.
Der Totenkopf, also ihr Vater lächelte mich an und meinte, so mein Freund, es ist vollbracht, ja und er sagte noch zu mir, und vergesse nicht das zu tun was ich dir aufgetragen habe.
Ich versprach es ihm, und plötzlich war alles vorbei, ja und ich begab mich in das Erdgeschoss um dieses Schloss so schnell wie möglich zu verlassen.
Als ich nach Draußen trat und mich umdrehte wunderte ich mich, ich stand vor einer zerfallenen Ruine, umgeben von Pflanzen.
Später erfuhr ich, es war einmal ein Waldschlösschen vor langer, langer Zeit, und dass darin mal ein Mord begangen worden sei.
Ich ließ die sterblichen Überreste von Esmeralda ausgraben und in der Gruft der Familie bestatten, ja und nachdem dies geschehen war hörte ich ihre Stimme die mir zurief, danke mein Geliebter, danke in aller Ewigkeit.

Heute frage ich mich, war es ein Traum, war es ein visionäres Erlebnis oder habe ich diese Geschichte einfach nur erfunden.

Die Wahrheit meine lieben Leser dieser Geschichte kenne nur dir Götter!


© Franz Andreas Jüttner


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