Die dunkle Seite der Liebe!

Eine fast wahre Geschichte, oder auch nicht.


© Franz Andreas Jüttner

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Es gibt im Leben eines Menschen Zeiten wo er sich fragt ob das was er da erlebt real ist, oder nur eine Fiktion seines Geistes, und so erging es mir vor einiger Zeit, als mir eine rothaarige Schönheit von Frau gegenüber stand.
Also von Anfang an, ich befand mich in einem Traumzustand und schlenderte gemütlich durch die Straßen meiner Gemeinde und hatte eine neue Musik in meinem Kopf, eine kleine Sinfonie sollte es werden, es ging dabei natürlich um die große Liebe und so.
Ich nahm eigentlich nichts wahr in diesem Zustand, nur diese Lady die plötzlich vor mir stand öffnete schlagartig meinen Geist und meine Augen, denn sie war von unbeschreiblicher Schönheit, ganz das was ich mir immer in meiner Fantasie vorgestellt hatte.
Von ihr ging ein seltsamer Duft aus der mich betörte und ihre Aura überwältigte mich derart, dass ich den Verstand zu verlieren drohte, sie war einfach nur himmlisch anzusehen lieber Leser.
Oh was war das denn, sie streifte sich ihre Kapuze ab und hervor kamen lange kupferrote und lockige Haare, oh nein, ich war dem Wahnsinn nahe, denn ich liebe solche Haare, kupferrot, schwarz oder blond, ich kann mich da überhaupt nichtmehr halten.
Ihr Mund war so schön, dass ich mich zusammen nehmen musste um ihn nicht zu küssen, einfach ein Gedicht.
Als ich mich etwas gefangen hatte, fragte ich sie was sie denn wünsche und sie flüsterte mir zu, ich will Dich du schöner Mann, nur dich allein!
Übrigens meinte sie mit einem himmlischen Lächeln, ich bin die „Lucretzia zu Lichtenau“, die Tochter des dortigen Grafen, und ich bin gekommen weil die Feen der Liebe dich als meinen geeigneten Geliebten auserkoren haben, und jetzt frage ich Dich, willst Du mit mir in mein Land gehen um mein angetrauter Mann zu werden?
Also junge Lady sagte ich zu ihr, nun mal etwas langsam, ich bin da wo ich wohne recht glücklich und ich habe eigentlich nicht die Absicht mich so mir nichts, dir nichts zu binden, dazu bräuchte ich doch eine gewisse Zeit um mir alles gründlich zu überlegen.
Natürlich brannte ich innerlich vor Sehnsucht und Glück, aber irgendwie sagte mir mein Verstand, sei vorsichtig mein Freund, denn ansonsten erlebst Du eine böse Überraschung.
„Lucretzia zu Lichtenau“ meine etwas herablassend, nun Du mein Auserwählter, überlege es dir nicht zu lange, denn Du könntest es mal richtig bereuen, denn diese Chance kommt nur einmal in deinem Leben!
Urplötzlich, ich konnte es nicht glauben war sie wie vom Erdboden verschluckt, und ich stand wieder ganz alleine da, und in mir spielte wieder die Musik die ich mir ausgedacht hatte.
So ging ich weiter meines Weges, nur irgendwie bekam ich diese Lady nichtmehr aus meinem Kopf, auch nicht in der Nacht, denn ich träumte von ihr, und das war nicht von schlechten Eltern, das kann ich euch Lesern meiner Geschichte versichern.
Ich sah sie, meine Angebetete, ja sie, die holde Lady mit den roten lockigen Haaren, umgeben von Elfen und Feen, und es spielte die Musik die ich mir am Nachmittag ausgedacht hatte, es war einfach himmlisch!
Ob ihr es glaubt oder nicht, ich wandelte eine Woche in Ekstase durch die Straßen, kein Blick für die anderen Schönheiten die mir über den Weg liefen, ich war einfach nur hin und weg, ich war wie paralysiert.
Und wie ich so vor mich her trottete stand sie wieder vor mir, ich glaubte ich würde dem Wahnsinn nah, sie war noch schöner wie beim letzten Mal, und ihr Duft war noch betörender als beim letzten Zusammentreffen.
Sie fragte mich, willst du mit mir in mein Land gehen Du schöner Mann?
Ich sagte nur eines zu ihr, ja du Schöne, ja du Schönste aller schönen Frauen, ich will, denn ich war von Sinnen, ich war nichtmehr ich, ich war ein Zombie!
Sie nahm meine Hand und wir lösten uns ins Nichts auf, um dann plötzlich an einem anderen Ort wieder so zu sein wie vorher, wir standen jetzt vor dem Schloss ihres Vaters, einfach toll anzusehen.
Sie führte mich zu ihrem Vater der sehr freundlich zu mir war, zu freundlich irgendwie, wie mir dachte.
Am Abend dann durfte ich als Ehrengast mit ihnen dinieren, es gab alle Köstlichkeiten was eine gute Küche zu bieten hat, um dann spät am Abend zu Bett zu gehen, ohne meine Angebetete natürlich.
Ich schlief in einem Himmelbett, so wie ich es noch nie gesehen hatte, und ich träumte Dinge die waren so schön, so schön wie ich es noch nie erträumt hatte in meinen Traumnächten!
Im Tiefschlaf hörte ich aber trotzdem die Turmuhr schlagen, es war zwölf Uhr, und als ich erwachte stand der Graf mit seiner Tochter neben dem Bett ich dem ich schlief und beugten sich über mich und meinten, bevor Du geehelicht wirst musst Du uns etwas von deinem Blut abgeben, denn nur dann können wir weiterleben in dieser Welt.
Mir blieb plötzlich das Blut in den Adern stecken, und ich bekam keine Luft mehr, und das schlimmste war, ich konnte mich nicht bewegen, ich war ihnen hilflos ausgeliefert, einfach nur Horror pur liebe Leser.
„Lucretzia zu Lichtenau“ lächeltem ich an und sagte zu mir, oh Du holder schöner Mann, ich will dich diese Nacht begehren und dann zu meinem Gespielen machen, für immer und ewig, glaube mir das.
Ich schrie plötzlich ganz laut, nein ich möchte das nicht, ich will zurück in meine Welt, bitte, bitte!
Sie beugte sich zu mir runter und biss mir in den Hals, dann kam ihr Vater und der biss mir auch in den Hals, aber in die andere Seite, und sie sogen mir mein Blut aus den Adern, bis so gut wie nichts mehr drin war.
Ich fühlte mich irgendwie wie ein Geist, aber nichtmehr wie ein Mensch, ich war so gut wie Blutleer.
Plötzlich befand ich mich am unteren Ende einer Treppe und sah „Lucretzia zu Lichtenau“ herunterkommen, flankiert von zwei Steinengeln die sehr traurig da saßen, und jetzt sah ich wie sie wirklich aussah, sie war das Schrecken in Person, jetzt wusste ich es, sie war die Tochter des absoluten Bösen, sie war des Teufels Tochter in Person!
Sie schaute mich traurig an und meinte, geh zurück in deine Welt, ich bleibe hier und suche mir bald wieder ein neues Opfer, aber Du gehe hin und erzähle von mir, denn ich bin fest davon überzeugt, dass es viele Männer gibt die mich kennenlernen möchten.
Bevor ich mich versah stand ich wieder da wo ich vor diesem schrecklichen Erlebnis stand, und ich fühlte mich irgendwie anders als vorher, wusste aber nichtmehr warum.
Eines versichere ich Euch, ich werde nie wieder mit einer Frau gehen die mir die große Liebe verspricht, um mich dann von meinem Zuhause wegzulocken.

Tja lieber Leser meiner Geschichte, so bin ich wieder unter euch und erfreue mich bester Gesundheit, nur irgendwie ist in mir etwas anders, ich weiß aber nicht was es ist.


© Franz Andreas Jüttner


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