Die Mittagssonne brannte dermaßen heiß vom Himmel, das Jasper nichts anderes tun konnte, als seinen Fußball beiseite zu legen und sich in den Schatten der großen Eiche hinter dem Haus zu setzen.
„Viel zu warm!“ seufzte Jasper, zog sich die Mütze vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durch die Schweißnassen Haare!
Gelangweilt starrte der Junge auf die Kalkweiße Fassade des Hauses, in dem er, zusammen mit seinem Vater, lebte.
Sein Vater zog, nach dem Tod seiner Mutter vor 2 Jahren, mit Jasper, weit hinaus auf Land, weg von der Stadt. Er war 8 als seine Mutter bei einem schweren Autounfall ihr Leben verlor!

Die nächsten Nachbarn wohnten einige Stunden entfernt und Jasper hatte somit auch keinen Spielkameraden und musste sich in seiner Freizeit, mit sich selbst beschäftigen!
Seinen Vater konnte er leider nur sehr selten dazu bewegen, mit ihm Fußball zu spielen, oder im Wald spazieren zu gehen.
Der Vater hat den Tod seiner Frau nicht überwinden können und zog sich immer mehr in sich zurück!

„Mir ist so langweilig, was soll ich nur tun..“, sagte Jasper vor sich hin und zeitgleich fiel sein Blick auf den Weg, der direkt in den Wald führte!

„Ob ich vielleicht in den Wald gehen soll...?“, überlegte Jasper laut.
Dort gab es immer einiges zu entdecken und erforschen, doch sein Vater war strikt dagegen, das sein Sohn alleine dort hinein ging! Viel zu viel Angst hatte er, das ihm etwas zustoßen könnte und er auch noch seinen einzigen Sohn verlieren würde!
Aber sein Vater war ja nicht da, er war in die Stadt gefahren, um Lebensmittel zu besorgen.
„Es dauert bestimmt noch ein, oder vielleicht zwei Stunden, bevor er zurück ist!“, dachte sich Jasper!
„Außerdem gehe ich nicht weit hinein, nur ein Stück...“
Der Junge lief zum Schuppen der hinter dem Haus, im Garten stand.
Darin bewahrte er, in einem Versteck, das er angelegt hatte, sein kleines Taschenmesser auf, das sein Vater ihm eigentlich weggenommen hatte.
Doch Jasper hatte es sich aus der Schublade seines Vaters zurückgeholt und Versteckt es seitdem im Geräteschuppen!
Er steckte das Messer in seine Hosentasche und sah sich noch einmal im Schuppen um, ob es vielleicht noch etwas dort gab, das er im Wald vielleicht gebrauchen konnte!
Er entdeckte ein schmales Stück Holz, um das eine Schnur gewickelt war. Er nahm auf diese mit!
Am Rande des Waldes drehte Jasper sich noch einmal um und lauschte, ob er nicht doch das Geräusch, das die Räder des Autos seines Vaters auf den Kieselsteinen vorm Haus machten, hörte!
„Los geht’s!“, rief er freudig und genoss die kühle frische Luft, die ihm, aus dem Wald entgegen strömte!


© Daniel Bechmann 2013


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Erster Teil

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