Ich sitze auf der Bank an unserem Ausgleichsbecken, die Sonne strahlt mir ins Gesicht, ein leichter Wind umspielt mich und ich fange an mit meinen Gedanken davon zu gleiten.
Meine Traumreise landet in Kanada mitten in den Wäldern.
Auf einer Lichtung finde ich mich wieder uns sehe Rotwina, eine Rotfüchsin. Rotwina ist eine Schönheit. Ihr feines goldrot schimmerndes Fell glänzt mit der Sonne um die Wette. Grazil tippelt sie hin und her. Ihre Bewegungen sind leicht und locker und doch von großer Kraft. Ihre Freunde Graufuchs, Nichtsda, Gehtmalso und Kraftbox sind immer in ihrer Nähe. Jeder möchte die Gunst von Rotwina erlangen und umgarnt sie mit Komplimenten. Rotwina weiß ganz genau, dass sie die Schönste ist und lässt es die Anderen spüren. An der langen Leine gehalten funktionieren sie ganz nach ihrem Sinne. So vergeht ein Tag nach dem Anderen und das Verhalten von Rotwina wird immer egozentrischer. Sie verliert aber auch die Vorsicht, die ein Fuchs walten lassen sollte. Anstatt vorsichtig durch die Wälder zu streifen, zeigt sie sich lieber auf freiem Feld und genießt die Bewunderung ihrer Freunde und anderer Tiere.
Eines Tages passiert was passieren musste ……. PÄÄÄNG…….ein Schuss und Rotwina liegt tot auf der Wiese. Große Männer erscheinen packen sie an den Läufen und binden sie fest und schleppen weg.
Ihre entsetzten Freund die wie immer sich versteckt gehalten hatten sind fassungslos.
Die Seele von Rotwina bekommt einen Schock. Anstatt dem Seelenlicht zu folgen kann sie nur auf ihren geschundenen, wunderschönen Körper runter schauen. Mit Entsetzen muss sie mit ansehen wie die Männer später ihren Körper vom Fell befreien und es zur Weiterverarbeitung in eine Tonne schmeißen. Ihr wunderschöner graziler Körper wird in eine andre Tonne geschmissen um daraus Seife zu machen. Das Fell das mittlerweile bearbeitet wurde und in seiner ganzen Pracht noch vorhanden war, wurde in Stücke geschnitten, vernäht und mit anderen Stücken zu einem Pelzmantel verarbeitet. Dieser Pelzmantel wurde von einer dicken, schwitzenden und sehr stark geschminkten Frau gekauft, die die Schönheit der Felle nicht zu schätzen wusste. Für sie war es ein Muss so etwas zu besitzen und mehr nicht.
Die Seele von Rotwina weit, weint um ihr schönes Aussehen, um ihr Fell und wendet sich tief gedemütigt ab, um nun endlich ihren einsamen Seelenweg zu begehen. Auf ihre Freunde muss sie noch lange Zeit einsam warten. Das war ein hoher Preis für die persönliche Eitelkeit.
Mein Traum ist zu Ende und ich sitze wieder in der Sonne und genieße den Tag.


© Dorothee Hellmuth


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