"Großer Gott, ich glaube, ich muss kacken!", schrie der Mann, stand von seinem Platz auf und noch in der Hoffnung, die Katastrophe irgendwie verhindern oder zumindest hinauszögern zu können, gab er einen ohrenbetäubenden Schiss von sich. Als er sich verlegen umsah, musste er sich unnatürlich in den Schritt fassen, um Schlimmeres zu verhindern und die Fäkalien nicht heraussprudeln zu lassen. Die Szene war ganz und gar lustig, ich musste derartig lachen, dass ich mich einpisste. Dann war er mit Lachen dran. Er deutete mit dem Finger der ausgestreckten rechten Hand, die gerade noch seinen Hosenbund festgehalten hatte, auf mich und frohlockte, sei es aus Rache oder aus dem Wunsch geboren, von seinem eigenen Fauxpas abzulenken, "Seht doch, der hat sich vollgepisst! Wie peinlich!" Noch in seinen Ausführungen rutschte ihm die Hose runter und offenbarte Grausiges. Einige Gäste des Waggons kreischten vor Ekel auf oder rümpften die Nase angesichts des widerlichen Gestankes. Ich jedoch musste lachen bis ich weinte.


© Bastian Düring


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Beschreibung des Autors zu "Straßenbahn-Amusement"

Auf was für Gedanken man kommt, wenn man mal mit der Deutschen Bahn fährt...

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