Nachdem Zorns Zimmer blitzeblank war, er geduscht hatte und sich ungefähr 18 mal bei Sandra vergewissert hatte, dass sie nun tatsächlich auch bei Willi angerufen hat und Willi auch tatsächlich alles verstanden hatte, setzte er sich in die Küche, genehmigte sich noch einen Kaffee und ein paar Zigaretten und wartete.

“Mach dich jetzt mal nicht verrückt Kleiner”, riet ihm Torsten.

“Ich mach mich nicht verrückt, ich warte. Zweitens bin ich sowohl älter als auch größer als du, also nenn mich nicht Kleiner.”

“Ist ja gut. Bleib einfach cool.”

“‘Cool’… Auch wieder so ein Wort, das keine Bedeutung hat. Was soll das überhaupt bedeuten? Soll ich mich in KÜHLSCHRANK setzen oder was?”

“Sei einfach du selbst. Obwohl. Ne. Lieber nicht…”

“Was soll das denn jetzt heißen? Du machst mich noch ganz verrückt!”

“Ne, das machst du selber.”

“Ich mach mich nicht verrückt, ich warte.”

Torsten verließ kopfschüttelnd die Küche und gab Sandra, die grade auf dem Weg in dieselbe war, mit einer Geste zu verstehen, dass das keine gute Idee wäre.

Plötzlich klingelte es an der HAUSTÜR.

“Ist für mich! Verpisst euch auf eure Zimmer! Ich will nichts von euch hören!”

“Das nennt man dann wohl Dankbarkeit…”, sagte Torsten zu Sandra und schloss die Zimmertür hinter sich.

Zorn rannte zum Summer neben der Eingangstür und drückte drauf so fest er konnte.

Er öffnete die Tür und knipste im Hausflur das Licht an.

“Ist n Stück bis nach oben!”, rief er die TREPPE runter und hätte fast noch “Aber das schaffst du schon!” hinten dran gehängt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand sie dann vor ihm: Hannah.

“Mensch! Du hast es geschafft! Spitze!”

“Ja… War ja ne kleine Schnitzeljagd. Wie gehts dir?”

“Ausgezeichnet! Und dir?”

“Mir auch. Du hast meine Mitbewohnerin getroffen?”

“Ääh… Ja, darüber wollte ich noch mit dir reden…”

“Vergiss es einfach.”

“Einfach so?”

“Ja, ich mein, ist ja nicht so, als wären wir zusammen, oder zusammengewesen, als ihr euch mal getroffen habt. Ist ja nichts passiert in dem Sinne.”

“Ich muss sagen, ich hatte ein kleines bisschen Panik.”

Leises Kichern erklang aus Torstens Zimmer.

“Äh, gut, ich führ dich mal rum hier”, sagte Zorn und zeigte Hannah die WG in der er lebte.

“Schön habt ihrs hier. Echt gemütlich.”

“Danke. Find ich auch. Möchtest du nen Kaffee? Oder irgendwas anderes, warte ich guck mal was da ist.”

Zorn öffnete den KÜHLSCHRANK und zählte auf: “Bier, n Rest Cola, Bier, Bier, Bier, also du hast die Wahl zwischen Kaffee und Bier…”

“Dann lass uns doch mal mit dem Kaffee anfangen”, lachte Hannah.

Als Zorn grade anfing das Wasser für den Kaffee in einem Topf auf dem Herd zu kochen, klingelte es erneut an der Tür.

“Entschuldige bitte, ich muss einmal kurz gucken wer das ist…”

Zorn öffnete die Tür und vor ihm stand sein Nachbar Lukas.

“Was willst du den jetzt hier?”, zischte Zorn leise.

“Ich wollt dich mal fragen, was da noch mit der süßen Hannah gelaufen ist”, antwortete Lukas, seiner Natur entsprechend, weit weniger leise.

“Die sitzt grad in der Küche… Du störst… Komm morgen wieder.”

“Ist das Lukas?”, rief Hannah.

“Ja bin ich!”, rief Lukas zurück und stolzierte an Zorn vorbei in die Küche.

“Na toll. Leute, ihr könnt rauskommen. Ist heut nix mit Zweisamkeit…”

ende

Teil 5 der Hannah-Storyline


© Matthias Doden


3 Lesern gefällt dieser Text.





Beschreibung des Autors zu "Kaffee"

http://biszumgehtnichtmehr.wordpress.com/
https://www.facebook.com/biszumgehtnichtmehr
https://twitter.com/zorns_abenteuer

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Kaffee"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Kaffee"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.