Es war einmal ein Gezwitscherpaar, das war soo lieb! Es war beinahe so lieb wie der Liebe Gott, aber viel, viel lieber als die liebe Güte und es hatte sich so unendlich lieb!
Wenn sich die beiden Briefchen schrieben, dann endeten diese gewöhnlich mit „Dein, Dich Liebender / Deine Dich Liebende“. Und wenn sie sich trafen, dann liebten sie sich…lieber nicht, da sie ja das gleiche Mütterchen und das gleiche Väterchen hatten, doch sie konnten auch nicht voneinander lassen. Trotzdem schliefen sie in getrennten Bettchen, aßen aus verschiedenen Tellerchen, nur am Abend, da spielten sie die gleichen Spielchen: Menschlein, ärgere dich nicht, Fang das Hütchen, Blindes Kühlein, Schwarzes Peterchen und manchmal auch Ein Männlein steht im Wäldchen, ganz dideldumm. Dazu tranken sie reinste Weinchen und aßen das Brot des Gerechten.
Wenn sie etwas lasen, dann nur Märchenbüchlein, wie Rumpelstilzchen auf St. Pauli, das Bürgerliche Gesetzbüchlein, oder das Große Religionsbüchlein. Wenn sie fernsahen, dann suchten sie sich lustige Streifchen aus, wie z.B. Sitzungen aus dem Bundestägchen, oder Berichte über das Ozonlöchlein und wenn sie Musik hörten, dann hörten sie nur Schlagerparädchen für Schlappöhrchen. Manchmal saßen sie auch nur in ihrem rosa Häuschen und lächelten sich stundenlang an.
Und so waren sie glücklich und damit zufrieden, daß sie sich hatten, viele Jährchen, womöglich sogar Jahrzehntchen. Dann gingen sie sich so langsam auf die Nervchen. Chencherlein bemerkte, daß Leincherchen eigentlich ein kleines Blödchen war und Leincherchen fiel auf, wie sehr Chencherlein sich beweihräuchern konnte. Beiden platzen mit der Zeit die Krägelchen! Und eines schönen Tägleins rasteten sie völlig aus!
Ein Wörtchen ergab das andere und als alle Fettnäpfchen betreten worden waren nahm Chencherlein schließlich ein Beilchen und hackte Leincherchen in kleine Teilchen. Dann fackelte er das niedliche rosa Häuschen ab – es brannte in lichternen Löhlein –, tanzte wie besessen herum und trällerte ein garstiges Liedchen: „Ich bin ein toller Stecher und fahre in die Welt. Dort trink ich manchen Becher, weil mir das so gefällt. Und wenn mich einer meuchelt, dann ist’s nicht weiter schlimm, denn ich hab schwer geheuchelt, jetzt leb‘ ich Bruder Grimm!“
So hüpfte er singend zur Bank, wo er das hübsche Sümmchen abhob, welches er, zusammen mit Leincherchen, die ganzen Jahrzehntchen angesammelt hatte und fuhr damit in ein fernes Ländchen.
Bald wurden er und sein Gezwitscherchen zur Legende, die besorgte Eltern ihren ungehorsamen Kinderchen auf das Bäuchlein banden, um sie für’s Leben zu rüsten. Aber, hinter der vorgehaltenen Hand erzählten sich Ganoven in düsteren Kaschemmen, daß Chencherlein immer noch lebte und den großen Reibach mit Warentermingeschäftchen gemacht habe. Angeblich besaß er jetzt 23 goldene Rolls Roycechen, 5 Schlösschen am Meer und immer wieder 73 Jungfräulein, bekleide hohe Ämterchen und hatte sogar, in seiner Freizeit ein Sektchen gegründet, das, nicht zuletzt, dank seiner persönlichen, fruchtbaren Einsätze wegen, bereits auf ein weltumspannendes Ausmaß angeschwollen sei.
So treibt er vielleicht heute noch heimlich, still und leise, sein Unwesen, durch alle Epöchelchen hindurch, unsterblich geworden, quasi zum Evergreen der Geschichte hochstilisiert, vergöttlicht durch seine Eigeninitiative und unangreifbar geborgen, im Guten Glauben der Welt!
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Ich weiß nicht, ob diese Worte irgendjemand liest,
Ob sie irgendjemand hört oder sieht.
Aber sie liegen mir auf dem Herzen
Und deswegen diese Nachricht an die Welt [ ... ]
wenn
alles schief geht
Du wirst nass
weil der Wind weht
Umgeschnappt
der schöne Schirm
Haar steht hoch
Gar nix klappt
Doch du hast noch
DEN Termin
Jetzt schnell
nach [ ... ]
Mit der Post kam heut` ein Brief,
als ich las` den Namen,
traf mich der Blitz so aus dem Nichts,
ein Schauer über meinen Rücken lief,
ich konnt es nur erahnen,
was drin geschrieben [ ... ]
Die Zeit ist ein Lied weiter!
Wenn jeder Tag ein Tanz ist!
Die Liebe ist ein Wort weiter.
Wenn jede Uhr ein Spiel ist.
Die Stille ist eine Blick weiter.
Wenn jede Reise ein Traum ist!
Die [ ... ]