Man hätte meinen können das sich Herr Schronk gefreut hatte, als er in das runde Gesicht des runden Mannes blickte aus dem blaue runde Augen ihn ansahen. Aber das tat er nicht, wäre es ein Freund gewesen hätte er sich vielleicht gefreut. Oder der Postbote mit dem Brief in der Hand wo drinnen stand "Sie haben im Lotto gewonnen", selbst wenn er auch nur einen Cent im Lotto gewonnen hätte, er hätte es als Grund gesehen, seine verhasste Frau zu packen, genauso wie seine geliebten Kinder die sich besonders gut darin auskannten ihrem alten Herren immer wieder kurz vor einen Herzinfakt zu bringen und mit ihnen in den Süden aus zuwandern. Dabei hätte er natürlich einen großen Berg von Schulden auf sich geladen, aber das war ihm egal, denn er selbst war der Meinung, das wenn er im Lotto gewinnen würde, das Glück nie wieder gehen würde. Wie er auf diesen Gedanken kam wusste keiner, seine Eltern vermuteten das es an der Zahnfee lag. Seit dem er seinen ersten Zahn verloren hatte und sein erster Penny unter seinem Kopfkissen lag, hatte er nicht mehr glauben wollen das dass Glück der Zahnfee ihn verlassen hatte. Selbst zu seinen besten Jahren wo er schon ein Erwachsener Mann war, glaubte er noch immer das die Zahnfee ihm ein Penny unter das Bett legte, dank seines Zahnes. Das er daran glaubte bestand aus zwei Gründen. Der erste Grund Herr Schronk war schon immer ein sehr vergesslicher Mensch gewesen, so hatte er in seinen Kindestagen vergessen seinen geschenkten Penny aus dem Bett zu legen. So hatten sich die Pennys angehäuft und ließen ihn jeden Morgen die selbe Frage stellen. "Warum hab ich nur diese fürchterlichen Kopfschmerzen?"
Mit einem schiefen Gesichtsausdruck musterte Herr Schronk den runden Mann und beschloss in Gedanken diesen Mann Herr Schwabert zu nennen. "Herr Schronk wir haben ein Problem in der Küche", sagte Herr Schwabert
"Ich schätze sie haben keine Post für mich", sagte Herr Schronk und seufzte.
"Der runde Mann schüttelte traurig seinen Kopf. "Die Köche sind außer Rand und Band und wollen nicht mehr arbeiten"
"Haben sie denn gefragt warum?" fragte Herr Schronk und hob eine Augenbraue.
"Sie fürchten sich vor den Geräten, sie sehen schon seit Monaten schlecht aus und seit dem sich Herr Doofratz selbst angebraten hat, weil der Herd ihn nicht mehr los lassen wollte, wollen die Köche nicht mehr arbeiten".
"Aber das ist doch schon eine Woche her", sagte Herr Schronk entgeistert.
"Genau das ist der Punkt", bestätigte Herr Schronk und sein Gesicht wurde noch kläglicher.
"Dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen, sie haben noch nicht angefangen zu streiken", sagte Herr Schronk und lehnte sich zufrieden auf seinem Stuhl zurück.
"Der Streik läuft eigentlich schon seit Herr Doofratz sich am Herd angebraten hat", erwiderte Herr Schwabert.
Das Gesicht von Herr Schronk wurde blass und er strich sich durch seinen langen Bart, nur ein paar cm hätten gefehlt und man hätte Herr Schronk mit einem Zauberer vergleichen können. "Aber warum weiß ich davon nichts?"
"Das könnte an ihrem Stellvertreter liegen, er lässt ja kaum einen zu ihnen durch", sagte Herr Schwabert und rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her.
"Er kann ja nicht jeden zu mir lassen", sagte Herr Schronk und zuckte mit den Schultern. "aber es gibt genug andere Möglichkeiten".
"Wir haben Ihnen Briefe geschickt", ergänzte Herr Schwabert.
"Briefe von der Arbeit schmeiße ich sofort in den Müll", sagte Herr Schronk und lächelte dabei etwas stolz.
"Wir haben auch versucht sie an zu rufen aber sie waren nie da", sagte Herr SChwabert und sah Herr Schronk ernst an.
"Das ist eigentlich sehr seltsam", sagte Herr Schronk und sah unschuldig aus dem Fenster. Natürlich war es nicht sehr seltsam, er bezahlte seiner Frau jeden Tag 5 Penny pro Anruf der Firma, wenn sie ihnen sagen würde das er nicht da sei. Traurigerweise rief die Firma sehr oft bei ihm zu Hause an, was ihn sehr viel kostete.
"Herr Schronk, sie müssen etwas unternehmen", sagte Herr Schwabert und runzelte die Stirn.
"Wie sind sie eigentlich rein gekommen, wenn mein Stellvertreter sie nicht rein lässt?" fragte Herr Schronk, der gar nicht auf die Worte von Herr Schwabert einging.
"Ich war nie hier", sagte Herr Schwabert knapp und seine Augen verfinsterten sich.
Herr Schronk überlegte einen kurzen Moment was Herr Schwabert tun würde, wenn er in diesem Moment nach seinem Stellvertreter rief, er entschied sich es zu lassen, immerhin war Herr Schwabert 5 menschliche Körper breiter wie er und wenn er schon breit war, wollte man sich Herr Schwabert gar nicht vorstellen.
"In Ordnung, was wollen die Köche denn?" fragte Herr Schronk Sch
"Sie wollen das neue Geräte in die Küche kommen", sagte Herr Schwabert.
"Natürlich das ist ja kein Problem, die Firma kann dafür zahlen", sagte Herr Schronk.
"Die Firma ist pleite", entgegnete Herr Schwabert.
"Seit wann das?" fragte Herr Schronk und sprang aus seinem Stuhl auf.
"Seit dem keiner mehr kommen will, seit dem sich Ralf aufgehängt hat", sagte Herr Schwabert und kratzte sich am Hinterkopf. "lesen sie den nicht einmal die Zeitung?"
"Mein Job verfolgt mich so schon überall hin", entgegnete Schronk gereizt.
"Aber ihr Stellvertreter muss es ihnen doch gesagt haben", sagte Herr Schwabert verzweifelt.
"Mein Stellvertreter und ich sprechen nicht über so was, wir sprechen über unsere Beziehungen und andere wichtige Dinge", sagte Herr Schronk ehrlich.
"Und ich frag mich seit Jahren warum wir in die Pleite gehen", sagte Herr Schwabert verzweifelt.
"Ja", sagte Herr Schronk und seufzte. "im Lotto zu gewinnen ist einfach verdammt schwer".


© Deshi


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