Arend war im ganzen Land
als guter Müller wohlbekannt,
die Mühl’ am See war die Bleibe
für ihn mit seinem lieben Weibe..
Stand stets zur Hilfe er parat,
gab gerne auch ‚nen guten Rat.
Ward geliebt von allen sehr,
weil er gab und nahm nicht mehr.
Doch an einem dunklen Tage
Wolken türmten sich zu Berge,
als der See so schwarz sich färbte
Wellen hoch die Fluten gerbte.
Unkenrufe schallten leise,
und auf unheimliche Weise
der Mühle Flügel brach der Wind,
als sich nahte schnell ein Kind.
Hat sehr um Hilfe angefleht
Den Müller fast wie ein Gebet:
Helf, Arend, meinem Schwesterlein
Mit einem Kräutertrank so fein!
Der Arend schaut den Himmel an,
sein Haus schon schwanket dann und wann.
Die Frau mit Kräutern in der Hand,
die sie gesammelt mit Verstand,
als kaum die Mühle sie verlassen,
als es blitzet es in hohen Massen.
Wind peitscht den See bis auf zum Grund,
die Mühle stürzet in den Schlund.
„Arend, seh!“ ruft Müllers Frau
und deutet auf den sinkend Bau.
Und als sei damit Genüg getan,
spiegelt Sonne sich in ruhig Bahn.
Doch niemand hat das Kind geseh’n
nach der Mühle Untergeh’n.
Auch keiner war im Dorfe krank,
das Paar, es lebte, Gott sei Dank!
Ein Wunder sagt man, war gescheh’n.
Heut: „Arendsee“, so perlenschön!
Karin Fluche 8/14
Nachdichtung einer alten Sage,
die darauf beruht, dass am Grunde
des Sees tatsächlich Mühlräder gefunden wurden,
die im anliegenden Kloster zu besichtigen sind.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]