Am Jahresend da wollten wir,
nach Süden, denn hier frieren wir.
Der Irak Krieg, so stand geschrieben,
lässt uns das Reiseziel verschieben
und anstatt hin zum toten Meer,
da musste Teneriffa her.
Nachts um eins am Flugplatz sein,
und um drei ins Flugzeug rein,
nach fünf Stunden mit Gestöhn,
kann am Ziel man kaum noch geh’n.
Wollten schnell ins Auto rein,
der Vermieter sagte : nein.
Denn das Fax, das er bekam,
sagt: „No car for Abraham!“
Aus der Haut man beinah’ fährt,
da hat’s sich schon aufgeklärt,
der Empfang vom Reiseleiter
hat ein Auto, jetzt geht’s weiter.
Wie man hinkommt wird beschrieben
und die Uhr zeigt kurz nach sieben,
immer länger wird’s Gesicht,
die Beschreibung stimmt so nicht.
Man ist trotzdem angekommen,
denkt jetzt wird ein Bad genommen,
doch das Zimmer ist nicht frei,
dort hinein kommt man um zwei.
Vorher hängt man in den Seilen,
darf am Swimmingpool verweilen,
trinkt ein Kaffee, isst ein Brot,
latscht herum und ist fast tot.
Im eig’nen Raum dann mit Gefühl,
heizt man ein, denn es wird kühl,
nachts wird die Heizung transportiert,
damit man früh im Bad nicht friert,
das passiert jetzt jede Nacht,
man hat hier so etwas vollbracht.
Es kommt sogar Warmwasser raus
so lang kein And’rer duscht im Haus.
Auch Nägel aus den Dielen drängen,
die Strümpfe bleiben daran hängen,
jedoch nach dreimaligem Bitten,
wird endlich forsch zur Tat geschritten,
ein Meister soll den Hammer führen,
die sind jetzt weg, man kann es spüren.

Beim Frühstück hört man viele lästern,
was gibt es heut’ - na das von Gestern,
die Wurst, der Käse bleiben gleich,
die Butter hart, das Brot zu weich,
und wer ein Hühnerei will haben,
der muss ganz schnell zur Theke traben,
denn wer zu spät kommt, wie im Leben,
der wird bestraft, so ist es eben.
Das Dinner zu dem Abendessen,
man kann es oftmals auch vergessen,
das Fleisch ist zäh, der Fisch ist kalt,
kurzum nicht nur der Koch ist alt.
Man hat zwar beim Menü die Wahl,
doch was man wählt, das ist egal.
Wenn man im Dunkeln kommt ins Haus,
da sieht das Haus recht dunkel aus.
Die Lampe, die den Flur erhellt,
damit man nicht auf’s Schnäuzchen fällt,
war aus, das heißt man tappt im Dunkeln,
sieht nur wie nachts die Sterne funkeln.
Zur Frühstückszeit, im Hellen dann,
da sind die Lampen wieder an.
Man macht auch viele Touren jetzt,
es wird von Ort zu Ort gehetzt.
Mit Auto Berge du erkletterst,
wenn du um Serpentinen bretterst.
Doch lahme Enten ohne gleichen,
im ersten Gang den Berg hoch schleichen,
die Lust, die grade du empfunden,
verliert sich so in Schleichfahrtstunden.
Ein Foto da, ein Foto hier,
dafür hat man ja sein Gespür,
doch wenn’s um was besond’res geht,
dann ist es dazu meist zu spät.
Ob es im Park ein Papagei,
ein Flugzeug vor’m Vulkan, vorbei,
ein Sonnenstrahl mit gold‘nen Licht,
die Kamera, die will noch nicht.
Auf den Vulkan kommt man geschwind,
es sei denn es ist zu viel Wind,
der Wind bläst auch, man hat’s gewusst,
wenn’s Personal hat keine Lust.
Die Gondeln bleiben dann im Haus
und mit der Auffahrt ist’s dann aus.

Auch Karten werden noch geschrieben,
an alle die daheim geblieben,
man kauft die Karten gleich en gros
und wird darüber doch nicht froh.
Auf Marken kann man lange warten,
die gibt’s woanders nur mit Karten.
Am Strand da gibt es Schönheit pur,
doch leider, wie man sieht , nicht nur,
es wälzen sich da fette Massen,
die nicht in Hemd und Hose passen.
Doch nun zurück zum Abendessen,
auch diesmal konnte man’s vergessen.
Kartoffeln fehlten zu dem Fisch,
die Calamari gummilich,
das Dessert wurde ganz vergessen,
man hat am falschen Tisch gesessen.
Kaffee der als Entschuld’gung war,
stand auf der Rechnung, das war klar.
Auch Krabbeltiere mit zwei Fühler
erwiesen sich als wahre Wühler,
sie fandens ganz besonders nett,
in uns’rem schönen Kuschelbett.
Schmiss tot man eine dort hinaus,
da kamen zehn zum Leichenschmaus.
Auch Süßes wurde nicht verschmäht,
für Obst und Keks war’s oft zu spät.
Am Abend konnte man nicht schlafen,
auf dem Balkon sich Briten trafen,
sie lärmten fast bis Mitternacht
und hielten alle And’ren wach.
Kurzum so’n heil’ger Abend war,
Erinnrung für ein ganzes Jahr.
Am nächsten Tag, ein neues Ziel,
doch jetzt mit Feiertagsgefühl,
es gab kein Kaffee, auch kein Bier,
geschlossen blieb heut’ jede Tür,
soweit man dieses Mal auch fuhr,
der stille Ort blieb die Natur.
Das Festmenü konnt’ man verspeisen,
der Koch war heute wohl auf Reisen,
selbst Rosenkohl und kalter Fisch,
die störten hier nicht wesentlich.
Am Brandy konnt’ man fast verrecken,
der soll selbst tote Katzen wecken.

Der Rückflugtag, er war gekommen,
wir hab’n den Flug zurück genommen,
am Abend pünktlich wir eintrafen,
am Nürnberger Provinzflughafen,
denn dort da mussten wir erst hin,
im Flugzeug, das flog nach Berlin.
Im Winter wie ein jeder weiß,
da gibt es Schnee und auch mal Eis,
jedoch es dauerte zwei Stunden,
bis der Enteiser uns gefunden,
so saßen wir im Flieger fest,
die schwüle Enge gab den Rest.
Wir flogen dann sogar nach Haus
und dachten unser Pech ist aus,
in Nürnberg hob kein Weit‘rer ab,
weil es dort nur noch Glatteis gab.
Der Abholdienst in Schönefeld
war auch nicht da, er hat gefehlt,
er wartete, so ist die Regel,
zur gleichen Zeit am Flugplatz Tegel.
Daher wir uns ein Taxi nahmen,
womit wir auch zu Haus ankamen.
Ins warme Heim, so schnell es geht,
die Heizung war nur abgedreht,
so war’s nur kalt, man wusste nicht,
der neue Gasherd war nicht dicht.
Auch dieses wurde repariert,
damit man hier bald nicht mehr friert.
Noch eine kalte Nacht im Bett,
da schläft man eng, das ist doch nett.
Doch nimmt man alles mit Humor,
dann kommt dir alles nichtig vor,
wozu soll man sich denn verdrießen,
man wollt’ den Urlaub ja genießen.
Die Berge und das Himmelsblau,
die klare Luft, der Morgentau,
die schöne Sicht, weit übers Meer,
da wünscht man sich bald wieder her.


© abraham1110


2 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Pleiten Pech und Pannen auf Teneriffa"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Pleiten Pech und Pannen auf Teneriffa"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.