Viel geschneit hat es heuer,
der Schnee, das reinste Abenteuer.
Bergeweise fiel er runter,
und ich steckte mitten drunter!

Ansonsten ist‘s ja die reinste Pracht,
was Schnee und Kälte aus Natur so macht.
Nur dürstet's mich nicht danach in diesem Fall,
und litt nicht gerade unter diesen Knall.

Denn ich steckte mit meiner Pelle,
wie fixiert an einer Stelle!
Mitten in dem Unschuldsweiß,
was für ein riesen Scheiß!

Diese Unschuld lies sich nicht beirren,
lies mich wie schock gefrieren.
Der weiße Tod, auch so genannt,
kam von überall her angerannt.

Ne, Schneeballschlacht, ach, wie wär die nett,
Ich hätt genug davon in meinem „Bett.“
Das langsam mir die Luft abringt,
und das dies mehr und mehr gelingt.

Gedanken mir durch‘s Hirn gar flitzten,
ich wollt ich könnte jetze schwitzen.
Auch fing ich an zu zittern - verflucht,
warum niemand nach mir heute sucht?

Die Sinne schwinden, mir wurd übel,
das Denken, nur nicht drüber grübeln!
Vielleicht noch 10 Minuten oder zwei,
ist dann alles schon vorbei?

Hab ich noch 'ne zweite Chance!?
Es sticht mich irgendwo 'ne spitze Lanze!
Stimmen, ein Hund bellt, scharrt über mir,
Gottseidank, ich bleib nicht hier!


© Michael Dierl


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Beschreibung des Autors zu "Schnee, das weiße Abenteuer!"

Ein ähnliches Abenteuer, dass schon etliche Jahre zurück liegt in dem ein Schneebrett von ca. 30 Meter mich erwischte und mich bis zur Hüfte einschloß. Und das im Mittelgebirge bei einem Spaziergang. Da wurde mir plötzlich auch bewußt wie fest Schnee sein kann wenn er einem unter sich begräbt. Man hat fast keine Chance frei zu kommen, weil Hände und Füße wie einbetoniert sind. Ich hingegen hatte Glück gehabt. Konnte mich schnell wieder befreien war aber danach doch erschrocken darüber und auch überrascht, dass so was möglich ist.

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Kommentare zu "Schnee, das weiße Abenteuer!"

Re: Schnee, das weiße Abenteuer!

Autor: Bluepen   Datum: 15.01.2021 7:52 Uhr

Kommentar: Lieber Michael,

tja, nicht umsonst wird bei einem Lawinenabgang "dem weissen Tod" gesprochen. In meiner Jugend hatten wir auf dem Schulweg oft hüfthohen Schnee. Manche Schulkollegen, die am Berg wohnten, konnten im Winter oft tagelang nicht zur Schule oder höchstens mit Schi und Rodel.

LG - Bluepen

Re: Schnee, das weiße Abenteuer!

Autor: Michael Dierl   Datum: 15.01.2021 8:12 Uhr

Kommentar: Mir ist das damals am Pferdskopf passiert ein Ausläufer der Wasserkuppe auf ca. nur 900 Meter. War schönes Tauwetter und es tropfte von dem Schneebrett runter. Ich war nicht weit weg. ca. 20 Meter. Mit einmal war's da. Konnte so schnell gar nicht reagieren. So, als wenn es auf mich gewartet hätte. :-/

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