Dichter! Dichter! Ja! Du! Da!
Dichter! Dichter! Geh mir nah!
Dichter! Dichter! Näher ran!
Fackel ab! Und zünde an!

Lüfte Schleier! Lüfte Nebel!
Lehn zurück und drück den Hebel,
dichter! Dichter! Lass es sein!
Holt’s dich ab, dann lädt es ein,

dichter! Dichter! In die Tiefen!
Dichter! Wo die Träume riefen,
hinter Hirnen, unter Häuten,
lass es krachen, lass es läuten!

Dichter! Dichter! Lass es klingen,
lass es schwirren, lass es schwingen,
Dichter! Knirsche mit dem Kiefer,
kratz mit Nägeln über Schiefer,

dichter! Dichter! Lass es schütteln,
lass es beben, lass es rütteln,
Dichter! Dichter! Bis sie fallen,
lass die Worte nach dir krallen,

Dichter! Dichter! Hab sie lieber,
steck mich an mit deinem Fieber,
stell mir Haare auf im Nacken,
dichter! Dichter! Lass dich packen!

Dichter! Dichter! Ja! Du! Da!
Dichter! Dichter! Geh mir nah
und lass es Spreu und Weizen trennen,
wo sie züngeln. Lass es brennen!


© Sebastian Deya


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Kommentare zu "Dichter, Dichter!"

Re: Dichter, Dichter!

Autor: Evia   Datum: 28.01.2016 23:50 Uhr

Kommentar: JA!!!
Was für ein Gedicht in unglaublicher Dichte !

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