Mond grade schon vorbeigetrudelt,
sah flüchtig noch sein Halbgesicht.
Erspart, dass ich ihm lobgehudelt
laut lyrischer Trabantenpflicht.

Auch sonst da oben tote Hose.
Kein Blümchen auf der öden Au.
Nicht Aster und nicht Herbstzeitlose,
kein Arktur und kein Bärenklau.

Da wär nichts weiter zu besingen
als Finsternis, total entblaut ,
die, wiegend sich auf schwarzen Schwingen,
den eignen Nabel nur beschaut.

Dies übern Dächern. Und darunter
des müden Himmels Spiegelbild:
Die späte Stadt kein bisschen bunter
und reglos wie ein Straßenschild.

Ist absolut nix rauszuholen
aus der frugalen Szene heut,
um groß mit Eisen zu besohlen
den Musengaul, der Leerlauf scheut.

Für diesmal also muss ich passen –
dem Pinsel mangelt’s am Motiv.
Und ungeschrieben will ich lassen
zig Verse fürs Parnass-Archiv.

Da lagern allerdings schon viele,
die sehenswert: http://,
das Kürzel zu besagtem Ziele,
plus reinerschraderPunktde.


© Reiner Schrader


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