Belächelt von der Oberschicht der „Weisen“,
von Leuten, die mit beiden Pferdefüßen,
mitten in diesem Teufelsleben steh’n,
berauschen sich an ihrem Ton – dem leisen –
noch ein paar Deppenkinder in dem Wissen,
nach dem sich hier noch keine Uhren dreh’n.

Ihr Weibsgewäsch wird von „Starken Männern“,
von Heroen des Alltags, beiderlei Geschlechts,
zwar, ganz am Rand, ein wenig registriert,
jedoch, in aller Ehrlichkeit von echten Kennern,
Meistern in der Kunst des „Überlebensgefechts“,
geflissentlich und gönnerhaft, bestens ignoriert

Zwar lässt man traumverlor’ne Luschen leben,
die da nichts anderes können als Wortefinden,
die großen Menschen Größeres erklären –
man rät nur diesen Armen, endlich aufzugeben,
zu resignieren, zu kapitulieren, zu verschwinden.
Jetzt dürfen sie, geduldet, noch gewähren…

Doch eines Tag‘s, wenn Rachemonde scheinen,
erreicht sie eine Botschaft in den Muse-Stunden,
dann werden sie mit ihren Schriften brennen!
Dann sagt man deutlich was die Massen meinen,
dann hat man sie in den Verstecken aufgefunden,
um endlich sie beim Namen „Faul“ zu nennen!


© Alf Glocker


6 Lesern gefällt dieser Text.







Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die armen Poeten"

Re: Die armen Poeten

Autor: noé   Datum: 28.12.2013 12:35 Uhr

Kommentar: Das ist aber eine böse Kritik. Was ist los, "Brüderlein"?
Aus der Zwischenzeit, noé

Re: Die armen Poeten

Autor: Hans Finke   Datum: 28.12.2013 14:52 Uhr

Kommentar: "...ich weiß nicht, wohin ich gehöre...", tönte es einst. Nach der Lektüre weiß ich nicht: Gehöre ich den "Luschen" an oder den "Deppenkindern"? Ich steige nicht richtig dahinter. Trotzdem ahne ich vielleicht die Botschaft: Abgesegnete Literatur vs Subkultur? Gruß Hans

Re: Die armen Poeten

Autor: Alf Glocker   Datum: 28.12.2013 20:14 Uhr

Kommentar: Luschen und Deppenkinder sind die gleichen...ich nahm nur Bezug auf mein Umfeld in dem ich lebe. Geldverdienen ist Sache der Erwachsenen, Reifen, dichten und - haha - denken tun nur die Blöden/Unreifen. Denken beschäftigt sich ohnehin nur mit Gewinnemachen und für den Nachwuchs sorgen - alles andere ist gewissenlsoes Träumen. In meinem Fall sogar angewandte Schwarzmalerei!

Re: Die armen Poeten

Autor: noé   Datum: 28.12.2013 20:27 Uhr

Kommentar: Aber Alf, Schätzelein, damit haben wir wohl alle zu tun, mehr oder weniger. Als ich zur Vorsitzenden einer Autorengruppe gewählt wurde (schon erwachsen) und stolz wie Oskar meiner Mutter davon berichtete, war ihre Reaktion: "Und? Hast du nichts Sinnvolles zu tun?" Meinen ersten "Werken" aus der Kinderzeit hat sie mit offenem Mund gelauscht - und sie dann allesamt dem Orkus (Klo) oder dem Feuer (Beistellherd) überantwortet. Erst, als mein Buch schwarze Zahlen schrieb, hat sie - stolz wie Oskar - für mich eine Lesung in ihrer Gemeinde organisiert, als Mutter der Dichterin. Aber nur wegen der schwarzen Zahlen. Das Schreiben an sich ist ihr immer suspekt geblieben.
Da müssen wir drüber stehen. Gemeinsam sind wir stark! Weisste doch, "Brüderlein".
"Schwesterlein" aus der Zwischenzeit (gefällt mir, der Gedanke), noé

Re: Die armen Poeten

Autor: Alf Glocker   Datum: 29.12.2013 12:15 Uhr

Kommentar: Jawohl, wir sind stark wie die Pfingstochsen und fit wie Ibykus der Götterfreund auf dieser Landesenge da..."doch nie des Bogens Kraft gespannt", heißt es glaub ich.
Aus der Grauzone zwischen Diesseits und Jenseits, grüße ich Dich...morituri usw. Aber nicht ernst gemeint. Harharr!

Kommentar schreiben zu "Die armen Poeten"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.