Der goldene Fluss weit unter mir
glänzt im Morgenlicht, die Wellen
bewegen sich noch hin zu dir –
du musst ein hartes Urteil fällen!

Ich schwebe durch ein Licht, wobei
mein Körper schon verloren ist,
ich schwanke zwischen „einerlei“
und dem Erinnerungsgerüst…

das mich nach aller Freude strebend,
ganz schön erfolgversprechend zeigt,
Im Augenblick bin ich noch lebend,
doch meine Zukunft ist und schweigt.

Sie präsentiert kein Bild aus Lüsten,
sie führt mich in ein stilles Tal –
dorthin wo die so lang Vermissten
versammelt sind, jetzt auf einmal.

Ich sehe Eltern, Freunde, Zeit,
die längst vergangen ist vor mir.
Wann ist es denn nun mal soweit?
denk ich und auch: ich danke dir.

Ich danke dir für die Verzweiflung,
für jenen Kampf um dich, die Küsse,
Dank auch noch für die Verteuf’lung,
nun geh ich fort ins Ungewisse.

Es soll so schnell zu Ende sein,
ganz wie ein Blitzschlag – ohne Not,
das wünsche ich mir ungemein,
bevor mir noch was Schlimmeres droht.

Der Alptraum

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Der Alptraum"

Re: Der Alptraum

Autor: Sonja Soller   Datum: 09.06.2023 15:26 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,

dein "Alptraum" ist dir sehr gut gelungen! Sehr gerne gelesen.
Das Bild sehr passend!!

Herzliche Grüße aus dem noch lebendigen Norden, Sonja

Re: Der Alptraum

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 09.06.2023 16:52 Uhr

Kommentar: Lieber Alf,
mir gefällt diese Mischung aus Wunschdenken und Science Fiction.
Und dann dein Bild mit diesen Steinen, die wie Außerirdische aussehen ... oder sind es Außerirdische, die wie Steine aussehen?!
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Der Alptraum

Autor: Alf Glocker   Datum: 09.06.2023 17:49 Uhr

Kommentar: Sonja...ich danke dir!

Wolfgang...es sind Außerirdische ;-)))

LieGrü
Alf

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