Das stille Geheimnis als Erkenntnis

Es stand auf einem sehr hohen Berg ein recht junger Mann.

Er dachte voller Wehmut, und über das Leben er tief sann.


Verzweifelt war sein Geist, er schaute hinauf zu den Sternen.

Düster die eigenen Fragen, die er sprach in die unendlichen Fernen.


"Sag' mir Stille, woher kommt das alles? Macht das Leben Sinn?

Aus dem Nichts gekommen, dann im Hier und wo geht es hin?


Keine Antwort der junge Mann erhielt, und der Wind blies kalt.

Am weiten Horizont die Sonne schien, der Ruf eines Adlers erschallt.


Er lauschte noch lange in die ewige Stille der Unendlichkeit hinein.

Und die Stille blieb still, keine Antwort auf seine Fragen zum Sein.


"Lebt der Mensch nur, um auf seinen Tod hier auf Erden zu warten?

Und dann? Nichts ist gewiss, noch nicht einmal der Paradies-Garten."


Der junge Mann, er dachte selbst mit aller Kraft in Höhen und Tiefen.

Am Fuße des Berges Milliarden Menschen, den Ameisen gleich, liefen.


"Wir alle sind allein und müssen uns die Antwort wohl selber geben.

Doch will ich nie mein Gewissen missbrauchen, meine Seele soll leben."


So ging der junge Mann vom sehr hohen Berg wieder runter ins Tal.

Der Weg hinunter vom Gipfel des hohen Berges war eng und schmal.


Über den Sinn des Seins dachte er weiter nach, ließ sich gerne belehren.

Doch in der Stille seiner Ahnungen konnte er sein Wissen vermehren.


Sein Geist wurde nun weise, der vom Wesen der Zeit nicht behaftet war.

Er erkannte seine Fragen als sinnlos an und kam sich vor wie ein Narr.


Keine Antwort zu bekommen auf seine Fragen, das war geheimnisvoll.

So dachte er jetzt und lebte sein Leben bis ins hohe Alter ohne Groll.


(c)Heiwahoe


© (c)Heiwahoe


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